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Eigenschaften

Kaolin (Weisser Ton) wird als Antidiarrhoikum, Hautprotektivum sowie Trägersubstanz für Medikamente verwendet (Boothe 2001a; Allen 1993a; Riviere 2001a).
 

Gastrointestinale Protektiva und Adsorbentien

Verbindungen, die nicht aus dem Gastrointestinaltrakt absorbiert werden und sich entweder an die Schleimhautoberfläche anhaften oder toxische Substanzen adsorbieren, sind häufig in Präparaten gegen Durchfall enthalten. Durch die protektive Wirkung wird das gastrointestinale Epithel vor Irritation und Erosion durch potentiell schädliche Substanzen geschützt. Adsorbentien binden Chemikalien auf eine physikalische Weise. Dies verhindert die Absorption der toxischen Substanz und fördert deren faecale Ausscheidung. Protektiva und Adsorbentien werden gegen potentiell schädigende Substanzen eingesetzt, können aber auch die Absorption von therapeutisch verabreichten Arzneimitteln verhindern (Boothe 2001a).
 

Topische Adsorbentien und Protektiva

Mechanische Protektiva bilden einen geschlossenen Schutzfilm und schützen die darunterliegende Haut vor schädigenden Einflüssen aus der Umgebung (z.B. Ultraviolettstrahlung, Kontakt mit reizenden Substanzen oder Toxinen). Zudem gewährleisten sie eine mechanische Unterstützung und sind eine beliebte Trägersubstanz (Vehicel) für viele Arzneimittel. Sie finden Anwendung zur Therapie von kutanen Ulzerationen und anderen schwerheilbaren kutanen Wunden (Riviere 2001a).
 

Kombination Kaolin/Pectin

Kaolin wird sehr häufig mit dem Mucilaginosum (Substanz, die im Darm einen Schleim bildet, welcher die irritierte Mukosa schützt) Pectin, einer aus Schalen von Äpfeln oder Zitrusfrüchten gewonnenen Polygalakturonsäure, im Verhältnis von 20 g Kaolin plus 4,5 g Pectin, in 100 ml Wasser gelöst, kombiniert. Für diese Mischung wird eine nicht bewiesene adsorbierende, adstingierende, schleimhautschützende und wasserbindende Wirkung im Darmtrakt angenommen. Bei alkalischen pH-Werten erfolgt teilweise wieder eine Desorption (Ungemach 1999c). Diese Verbindung findet Anwendung als reizlinderndes Arzneimittel (Demulzenz) und Adsorbens in der Annahme, Bakterien, sowie deren Metabolisierungsprodukte und Toxine, zu binden und zu beseitigen (Boothe 2001a; Plumb 1999a). Gemäss einer anderen Quelle ist diese Verbindung jedoch zur Adsorption von Toxinen, die durch enteropathogene Bakterien gebildet wurden, relativ wirkungslos (Allen 1993a). Die Wirkungen sind allgemein umstritten, denn es wird zwar die Kotkonsistenz verbessert, es erfolgt jedoch keine Korrektur der Flüssigkeits- und Elektrolytimbalancen und auch der Krankheitsverlauf wird nicht verkürzt (Boothe 2001a).
 
Die protektive Wirkung beinhaltet die Bildung einer Schleimhautschutzschicht, welche die gastrointestinale Mukosa vor einer Entzündung schützt. Die Pectinkomponente ist durch die Bildung von Galacturonsäure in der Lage, den pH im intestinalen Lumen zu senken. In einer Studie mit Kindern, die akute unspezifische Diarrhö zeigten, wurde die Kotkonsistenz durch die Verabreichung von Pectin/Kaolin zwar verbessert, die Kotabsatzfrequenz, der Wassergehalt und das Gewicht blieben jedoch unverändert (Plumb 1999a).
 

Wirkungsmechanismus

Kaolin/Pectin bedeckt die Oberfläche des Darmes und entfaltet eine reizlindernde Wirkung und adsorbierende Eigenschaften. Bei Patienten mit Diarrhö wird die Kotkonsistenz durch zugefügtes Material verbessert, bis die Erkrankung spontan abheilt (Allen 1993a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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