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Anwendungssicherheit

Der Einsatz von Lorazepam ist auch bei geriatrischen Patienten und Tieren mit einer Funktionsstörungen der Leber (ausser bei einer schweren Leberinsuffizienz (Crowell-Davis 2006a; Schaefer 2013a)) relativ sicher (Kanthasamy 2008a; Plumb 2011a).
 

Akute Toxizität

Symptome

Eine Intoxikation kann sich in Symptomen wie Verwirrung, Letargie, Somnolenz und herabgesetzten Reflexen äussern. Eine sehr hohe Überdosierung kann zu Ataxien, Blutdruckabfall, Koma und selten zum Tod führen (Plumb 2011a).
 

LD50

Maus:p.o. 3178 mg/kg (O'Neil 2001a)
Ratte:p.o. > 5000 mg/kg (O'Neil 2001a; Owen 1971a)
Hund:p.o. > 2000 mg/kg (Owen 1971a)
i.m. > 25 mg/kg (Owen 1971a)
 

Chronische Toxizität

Hunde, die sechs oder zwölf Wochen lang täglich oral mit 50, 100 oder 200 mg/kg Lorazepam, sechs Monate lang täglich mit 480 mg/kg sowie ein Jahr lang täglich mit 60, 120, oder 240 mg/kg behandelt wurden, zeigten nur minimale Intoxikationserscheinungen. Der einzige Todesfall trat in der 60 mg-Gruppe auf. Das Körpergewicht aller Probanden blieb konstant, jedoch war eine Sedierung während der Versuchsdauer festzustellen; selten kam es zu Erbrechen. Drei Hunde der 480 mg-Gruppe zeigten einen mässigen, teils vorübergehenden Anstieg der alkalischen Serumphosphatase.
 
Nach intramuskulärer Applikation von 2,5, 5 oder 10 mg/kg über 33 bis 34 Tage, zeigten die Hunde keine Abweichungen im Futterkonsum und im Körpergewicht. Selten trat Erbrechen auf. Im Bereich der Injektionsstellen entwickelten sich bei allen Tieren harte Schwellungen. Die Blutsenkungsgeschwindigkeit war bei den meisten Hunden gesteigert, während der Hämatokritwert, der Hämoglobingehalt und die Erythrozytenzahl abnahm (Owen 1971a).
 

Reproduktion (Embryo- / Fetotoxizität)

Lorazepam passiert die Plazentarschranke; vom Auftreten von fetalen Malformationen wurde berichtet (Crowell-Davis 2006a; Schaefer 2013a). Sofern der Wirkstoff in den üblichen Dosierungen verabreicht wird, ist seine Anwendung während der Trächtigkeit jedoch relativ sicher.
Kleine Mengen erscheinen in der Muttermilch; das Medikament kann während der Säugezeit mit Vorsicht verabreicht werden (Plumb 2011a).
 

Kanzeroginität / Mutagenität

Es liegen weder Hinweise auf ein kanzerogenes noch auf ein mutagenes Potential vor (Crowell-Davis 2006a; Schaefer 2013a).
 

Therapie bei Überdosierung

Nach einer Überdosierung mit oralen Benzodiazepinen sollte das Medikament so schnell wie möglich durch induziertes Erbrechen oder einer Magenspülung aus dem Gastrointestinaltrakt eliminiert werden. Durch die Gabe von Aktivkohle wird die Absorption verringert. Zudem sollten unterstützende Massnahmen getroffen werden, bis das Medikament aus dem Körper eliminiert ist. Lorazepam ist wenig dialysierbar. Die intravenöse Gabe von Elektrolyt-Infusionslösungen und Mannitol kann die Lorazepam-Ausscheidung fördern. Zur Aufhebung zentraler Effekte (Atemlähmung, Koma) bei einer Überdosierung mit Benzodiazpeninen kann Flumazenil verabreicht werden. Das Antidot sollte jedoch bei Epileptikern nicht angewendet werden, da es zu Anfällen kommen kann. Die Gabe von Analeptika (ZNS-Stimulantien) wird nicht empfohlen (Crowell-Davis 2006a; Schaefer 2013a; Plumb 2011a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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