Wirkungsort & Wirkungsmechanismus
Allgemeine Informationen zur Pharmakologie der Lokalanästhetika siehe unter:
Bupivacain.
Kardiovaskuläres System
Prilocain antagonisiert bei anästhesierten Hunden durch die Verabreichung von Adrenalin herbeigeführte Extrasystolen (
Nava-Rivera 1967a). An isolierten Rattenherzen wirkt Prilocain negativ inotrop (
Oliveira 2003a).
Die topische (EMLA
®) oder systemische Verabreichung von Lokalanästhetika des Amidtyps bei einer Brandwunde senkt die vaskuläre Durchgängigkeit und den Austritt von Plasmaalbumin (
Cassuto 1990a;
Jonsson 1998a).
Hautlappen-Durchblutung
Verschiedene topisch wirksame Wirkstoffe wurden schon auf ihre Wirkung zur Verhinderung einer Ischämie vor und nach der Verschiebung eines Hautlappens (skin flap) untersucht. Viele dieser Studien konzentrierten sich auf Wirkstoffe, welche die glatte Gefässmuskulatur beeinflussen, indem sie eine Vasodilatation verursachen, und somit die Durchblutung des Hautlappens erhöhen. Die meisten Lokalanästhetika entspannen die glatte Muskulatur und verursachen so eine periphere Vasodilatation (
Karacal 2005a).
EMLA
® (Eutectic Mixture of Local Anesthetics;
Lidocain und Prilocain) bewirkt eine biphasische Reaktion; nach einer Vasokonstriktion (bis maximal 1,5 Stunden nach der Applikation) tritt eine Vasodilatation auf. Die Anwendung von EMLA
® führt daher zu einer signifikanten Erhöhung der Überlebenschancen eines Hautlappens (
Karacal 2005a).