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Eigenschaften

Norfenefrin gehört zur Gruppe der direkt wirksamen Sympathomimetika. Es stimuliert fast ausschliesslich alpha-Rezeptoren und ist schwächer wirksam als Adrenalin oder Noradrenalin. Nach systemischer Verabreichung erfolgt aufgrund der vasokonstriktorischen Wirkung eine Erhöhung des Blutdruckes und des peripheren Widerstandes. Die Herzfrequenz nimmt aufgrund der Blutdruckerhöhung reflektorisch ab. Die Wirkungsdauer ist länger als diejenige der körpereigenen Ausgangsstoffe (Löscher 2002a).
 

Wirkungsort

Norfenefrin ist ein alpha-selektives Sympathomimetikum. Eine direkte Herzwirkung durch Stimulation von beta-Rezeptoren tritt erst bei sehr hohen Dosen auf (Löscher 2002a).
 

Wirkungsmechanismus

Direkte alpha-adrenerge Wirkung

Norfenefrin führt durch eine direkte Aktivierung von alpha-Adrenozeptoren zu einer verstärkten sympathomimetischen Wirkung (Löscher 2002a). Hohe Plasmaspiegel, welche nach parenteraler Verabreichung erreicht werden, führen zu einer direkten Erhöhung des Blutdruckes (Hengstmann 1986a).
 

Indirekte sympathomimetische Wirkung

Niedrige Plasmaspiegel, welche nach oraler Verabreichung über einen längeren Zeitraum erreicht werden, führen aufgrund der Speicherung von Norfenefrin in den Vesikeln der terminalen Nervenendigungen zu einer Funktionsverbesserung des Sympathikus. Dies wird in der Humanmedizin zur Behandlung der idiopathisch orthostatischen Hypotonie ausgenutzt (Hengstmann 1986a). In-vitro-Versuche von Reimann zeigten, dass eine Aufnahme von Norfenefrin in die noradrenergen Speichervesikel und eine gemeinsame vesikuläre Freisetzung von Noradrenalin und Norfenefrin auf einen Reiz hin stattfindet. Dadurch wird die sympathische Neurotransmission bei einer Aktivierung des sympathischen Nervensystems verstärkt (Reimann 1984a).
 

Kardiovaskukäres System

Norfenefrin führt durch eine direkte Stimulierung von alpha-Adrenozeptoren zu einem erhöhten Gefässwiderstand mit einer daraus resultierenden Blutdruckerhöhung und einer Abnahme der Herzfrequenz (Muller 1985a).
 

Hund

In-vitro-Versuche beim Hund zeigten, dass Norfenefrin zu einer Kontraktion der arteriellen und venösen glatten Muskulatur führt und dadurch der arterielle vaskuläre Widerstand und der venöse vaskuläre Tonus erhöht werden (Pittner 1983b).
 

Mensch

In einer humanmedizinischen Studie wurden die hämodynamischen Effekte in Ruhe und in aufrechter Haltung untersucht. Norfenefrin führte durch Stimulation von alpha-Adrenozeptoren zu einer Erhöhung des systemischen arteriellen und pulmonären Blutdruckes. Die Wirkung auf den pulmonären Blutdruck war jedoch viel stärker ausgeprägt. Der Preload wurde stärker erhöht als der Afterload. Die Autoren empfehlen aus diesem Grund die Anwendung von Norfenefrin bei Patienten mit orthostatischer Dysregulation aufgrund eines reduzierten venösen Tonus (Magometschnigg 1983a). Schmitt et al. untersuchten die kardiovaskulären Effekte beim Menschen in Ruhe und während einer Belastung (Schmitt 1983a). Sie erhielten folgende Resultate:
 
 in Ruhewährend Belastung
Herzfrequenzreduziertunverändert
Systolischer Blutdruckerhöhtnicht signifikant erhöht
Diastolischer Blutdruckerhöhterhöht
 

Urogenitaltrakt

Durch die Aktivierung von alpha-Adrenorezeptoren in der Urethra erhöht sich der urethrale Verschlussdruck (Lose 1984a; Gillberg 1998a). Die Verabreichung von p.o. 90 mg Norfenefrin beim Menschen führte jedoch nur zu einer geringen Erhöhung des urethralen Druckes (Jorgensen 1991a). Andere humanmedizinische Studien konnten nach peroraler Verabreichung eine signifikante Verbesserung der Symptome der Stressinkontinenz beim Menschen (Diernaes 1989a) sowie eine signifikante Erhöhung des maximalen urethralen Verschlussdruckes feststellen. Der Therapieerfolg stellte sich aber erst 14 Tage nach Beginn der Behandlung ein (Lose 1984a). In einer Doppelblindstudie führte Norfenefrin im Vergleich zur Placebogruppe nur bei einer schweren Form der Stressinkontinenz zu einer signifikanten Besserung der Symptome (Lose 1988a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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