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Absorption

Sulfisomidin gehört zu den kurzwirksamen Sulfonamiden und wird schnell absorbiert (Arita 1971a). Beim Kaninchen werden nach 1,1 ± 0,2 Stunden maximale Konzentrationen erreicht (Ichibagase 1981a). Eine Ausnahme bilden die Wiederkäuer: Bei der Ziege verläuft die Sulfisomidinabsorption nach oraler Applikation langsam und maximale Plasmakonzentrationen werden nach 6,4 Stunden erreicht (Watson 1987d).
 

Verteilung

Sulfisomidin ist bei physiologischem pH zu 50% in der nicht ionisierten membrangängigen Form vorhanden (Kaul 1988a). Die Liquorkonzentration ist nach einer intravenösen Applikation aufgrund der geringen Permeabilität durch die Blut-Hirn-Schranke klein. Nach nasaler Applikation können ca. 9-mal höhere Liquorkonzentrationen erreicht werden (Sakane 1994a).
 
Die Diffusion von Sulfonamiden in die Prostata ist abhängig vom pKa des Wirkstoffes. Sulfisomidin mit einem pKa von 7,6 erreicht Prostatakonzentrationen von 21% der Plasmakonzentration. Nach einer oralen Applikation von 80 mg/kg können in der Prostata des Hundes durchschnittliche Konzentrationen von 29 ± 3 μg/ml erreicht werden (Robb 1971a).
 
Bei der Ziege steigt das Verteilungsvolumen während der Trächtigkeit an und bleibt auch nach der Geburt erhöht (Van Gogh 1990a).
 
Beim Huhn verteilt sich Sulfisomidin nach oraler Applikation in die meisten Gewebe, wobei die höchsten Konzentrationen in der Leber und im Dünndarm erreicht werden (Singh 1977a).
 
Bei obesen Ratten ist das Verteilungsvolumen grösser als bei normalgewichtigen Tieren, weil durch die verminderte Plasmaproteinbindung vermehrt freies Sulfisomidin für die Verteilung im Körper zur Verfügung steht (Kaul 1988a).
 

Metabolismus

Zu den wichtigsten Metabolisierungsschritten gehören die Acetylierung und die Hydroxylierung. Beide Vorgänge finden in der Leber statt (Spoo 2001a). Im Gegensatz zum Acetylmetaboliten haben die Hydroxymetaboliten noch eine geringe antimikrobielle Aktivität von 2,5 - 39,5% derjenigen der Originalsubstanz (Nouws 1985c).
 
Sulfisomidin wird nur gering metabolisiert (Arita 1971a), wobei der wichtigste Metabolisierungsschritt die Acetylierung ist (O'Neil 2001a; Bridges 1969a). Bei der Maus beträgt der Acetylsulfisomidinanteil im Blut 20% (Tripod 1953a). Auch bei der Schildkröte wird Sulfisomidin acetyliert. Ein Hydroxymetabolit konnte nicht nachgewiesen werden (Vree 1989a).
 

Elimination

Die Elimination der Sulfonamide erfolgt durch renale Exkretion und Biotransformation. Die verschiedenen Mechanismen der renalen Exkretion sind glomeruläre Filtration des freien Sulfonamides, aktiver Carrier-vermittelter Transport des ionisierten Anteils der Sulfonamide und deren Metaboliten im proximalen Tubulus, sowie passive Rückresorption des nicht ionisiertenn Anteils im distalen Tubulus (Prescott 1988a).
Sulfisomidin gehört zu den kurzwirksamen Sulfonamiden und wird schnell aus dem Körper eliminiert (Arita 1971a). Aufgrund der guten Wasserlöslichkeit wird Sulfisomidin nur wenig aus dem Tubulussystem rückresorbiert und schnell über die Nieren ausgeschieden; innerhalb von 24 Stunden nach einer oralen Applikation von 100 mg/kg werden beim Affen und bei der Ratte 70% des Sulfisomidins über den Harn ausgeschieden. Davon sind nur 10 - 20% in acetylierter Form im Urin nachweisbar. Geringe Mengen (6,5% der applizierten Dosis) werden bei der Ratte über die Galle eliminiert (Bridges 1969a).
 
Der Acetylmetabolit wird über glomeruläre Filtration und aktive tubuläre Sekretion ausgeschieden. Bei hohen Plasmakonzentrationen (120 μg/ml) ist die Acetylsulfisomidinsekretion gesättigt (Boom 1993a).
 
Bei jungen Wiederkäuer ändert sich die Eliminationskinetik beim Futterwechsel von Milchfütterung auf Raufutter nur gering (Watson 1987d).
 
Sulfisomidin wird beim Kaninchen aufgrund der geringen Eliminationsrate und der hohen Plasmaproteinbindung nur langsam ausgeschieden (McMahon 1972a).
 

Wirkungsdauer / -maximum

Sulfisomidin gehört zu den kurzwirksamen Sulfonamiden, d.h. ein therapeutischer Plasmaspiegel besteht nach einmaliger Dosis für weniger als 12 Stunden (Spoo 2001a). Diese Einteilung gilt vor allem für den Menschen und ist nicht auf alle Tiere übertragbar (Kroker 2002a).
 
Beim Huhn bleibt nach einer oralen Applikation von 275 mg/kg die therapeutische Plasmakonzentration von 50 μg/ml über 12 Stunden bestehen (Singh 1977a).
 

Wirkspiegel

MIC (minimale inhibitorische Konzentration)

Hämophilus pleuropneumoniae beim Schwein:
-≥ 64 μg/ml Sulfisomidin (Mengelers 1989a)
 

Maximale Plasmakonzentration, Cmax

Ziege:nach oral 100 mg/kg: 12,7 μg/ml (Watson 1987d)
  
Kaninchen:nach oral 100 mg/kg: 103,6 ± 3,2 μg/ml (Ichibagase 1981a)
  
Huhn:nach oral 275 mg/kg: 139,2 ± 13,2 μg/ml (Singh 1977a)
 

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration, Tmax

Ziege:nach oral 100 mg/kg: 6,4 h (Watson 1987d)
  
Kaninchen:nach oral 100 mg/kg: 1,1 ± 0,2 h (Ichibagase 1981a)
  
Huhn:nach oral 275 mg/kg: 2 h (Singh 1977a)
 

Eliminationshalbwertszeit

Mensch:7 h (Kroker 2003d)
  
Ziege:2 h (Kroker 2003d)
nach i.v. 50 mg/kg bei Milchfütterung: 0,65 h (Watson 1987d)
nach i.v. 50 mg/kg bei Rauhfutter: 0,73 h (Watson 1987d)
  
Schwein:11 h (Kroker 2003d)
  
Kaninchen:5 h (Kroker 2003d)
nach i.v. 25 mg/kg: 10 ± 0,9 h (Ichibagase 1981a)
nach i.v. 50 mg: 7,43 h (McMahon 1972a)
  
Huhn:nach i.v. 20 mg/kg: 40 min [sic!] (Singh 1977a)
  
Ratte:nach i.v. 7 mg/kg: 5,88 h (Kaul 1988a)
 

Verteilungsvolumen

Ziege:nach i.v. 50 mg/kg bei Milchfütterung: 0,658 l/kg (Watson 1987d)
nach i.v. 50 mg/kg bei Rauhfutter: 0,448 l/kg (Wolthuis 1984a)
  
Ratte:nach i.v. 7 mg/kg: 0,21 ± 0,01 l/kg (Kaul 1988a)
  
Ratte, obes:nach i.v. 7 mg/kg: 0,28 ± 0,01 l/kg (Kaul 1988a)
 

AUC

Kaninchen:nach oral 100 mg/kg: 12,5 ± 2,6 μg/ml/h (Ichibagase 1981a)
 

Plasmaproteinbindung

Sulfonamide binden nur locker an Plasmaproteine, hauptsächlich an Albumin und nur ein kleiner Teil an Serumglobulin (McEvoy 1992a). Die Plasmaproteinbindung ist abhängig vom pKa; bei hohem pKa sinkt die Proteinbindungsfähigkeit (William 2001a). Für die antimikrobielle Aktivität ist nur der ungebundene Teil der Sulfonamide relevant (Munsey 1996a; McEvoy 1992a). In Studien mit obesen Ratten, die vermehrt freie Fettsäuren im Blut aufwiesen, sank die Proteinbindung von Sulfisomidin ab. Die Ursache könnte eine proteinbindungshemmende Wirkung der freien Fettsäuren sein (Kaul 1987a).
 
Mensch:66% (Bridges 1969a)
  
Ziege:87% (Van Gogh 1990a)
66 - 68% (Watson 1987d)
  
Ratte:94 ± 0,42% (Kaul 1987a)
  
Ratte, obes:48,7 ± 1,08% (Kaul 1987a)
 

Clearance

Ziege:nach i.v. 50 mg/kg bei Milchfütterung: 0,693 l/kg/h (Watson 1987d)
nach i.v. 50 mg/kg bei Rauhfutter: 0,424 l/kg/h (Wolthuis 1984a)
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