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Absorption

Beim Menschen wird Phenprocoumon enteral fast vollständig resorbiert (Glusa 2001a).
 

Verteilung

Coumarinderivate werden grösstenteils an Plasmaproteine gebunden (Majerus 2001a; Gernert 2010a). Ein geringer Anteil wird in der Leber gespeichert (Adams 2001e). Sie passieren die Plazentarschranke und gehen, mit Ausnahme von Warfarin (Majerus 2001a; Plumb 2008a), in die Milch über (Gernert 2010a).
 

Metabolismus

Coumarinderivate werden durch Leberenzyme, u.a. durch Cytochrom P450-Enzyme (Pearce 1992a; Harpster 1995a), zu inaktiven Metaboliten hydroxyliert (Hermans 1989a; Gernert 2010a; Adams 2001e; Plumb 2008a; Osuna 1982b). Es entstehen vor allem 4- und 6-Hydroxy-Metaboliten, zudem 7- und 8-Hydroxy-Metaboliten (Pohl 1975a; Wheeler 1981a).
 

Elimination

Phenprocoumon wird sowohl renal (20%) als auch biliär (50%) ausgeschieden (Pohl 1975a; Adam 2001a). Das biliär ausgeschiedene Phenprocoumon unterliegt beim Menschen und wahrscheinlich auch bei der Ratte einem enterohepatischen Kreislauf (Pohl 1975a; Glusa 2001a). Der enterohepatische Kreislauf ist vermutlich die Ursache für die rund 4 × längere Plasmahalbwertszeit des Phenprocoumons verglichen mit der des Warfarins (Pohl 1975a). Beim Pferd besteht keine vergleichbar lange Eliminationshalbwertszeit (Sinn 1990a).
 

Bioverfügbarkeit

Pferd:97,6% (Sinn 1990a; Cohausz 2008a)
  
Mensch:ca. 100% (Fichtl 2001a)
 

Wirkungsdauer

Pferd:bis 9 Tage, durchschnittlich 6 Tage (Sinn 1990a)
  
Ratte:3 Tage (Schmidt 1977a)
  
Mensch:7 -10 Tage (Glusa 2005a) bzw. bis 14 Tage (Majerus 2001a)
 

Wirkungsmaximum

Pferd:zwischen Tag 2 und Tag 5 (Sinn 1990a)
  
Ratte:nach ca. 24 h (Schmidt 1977a)
 

Wirkspiegel

Ratte:minimale Plasmakonzentration, die zur Hemmung der Prothrombinkomplexbildung ausreicht: 0,46 µg/ml (Schmidt 1977a).
 

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration, Tmax

Pferd:4 - 12 h (Sinn 1990a)
  
Mensch:1 h (Ellenhorn 1997a)
 

Eliminationshalbwertzeit

Pferd:22 h (Sinn 1990a)
  
Ratte:S-Enantiomer:12,5 h (Schmidt 1977a)
R-Enantiomer: 17,8 h (Schmidt 1977a)
Racemat: 15 h (Schmidt 1977a)
  
Mensch:150 h (Fichtl 2001a; Majerus 2001a)
 

Verteilungsvolumen

Während beim Menschen ein kleineres Verteilungsvolumen des S-Enantiomers im Vergleich zum R-Enantiomer festgestellt wurde, konnte bei der Ratte kein Unterschied zwischen den beiden Enantiomeren festgestellt werden (Schmidt 1977a).
 
Pferd:0,61 l/kg (Sinn 1990a)
  
Mensch:0,12 l/kg (Fichtl 2001a; Ellenhorn 1997a)
 

Plasmaproteinbindung

Der Grossteil eines Coumarinderivats wird an Plasmaproteine, hauptsächlich an Albumin gebunden (Majerus 2001a; Gernert 2010a). Bei Phenprocoumon liegt der Anteil, der an Plasmaproteine gebunden ist, bei 99% (Fichtl 2005b). Je lipophiler die Substanz, umso stärker ist die Proteinbindung; Phenprocoumon verfügt deshalb über eine stärkere Proteinbindung als Warfarin (Brown 1978b). Je stärker die Proteinbindung des Coumarinderivats, desto länger hält die Wirkung an (Garten 1971a; Fichtl 2001a). Gemäss einem Versuch mit Rinderserumalbumin existieren im Durchschnitt 2,13 Bindungsstellen für Phenprocoumon pro Albuminmolekül (Teller 1979a).
 
Die Bindungsaffinität variiert zwischen den beiden Enantiomeren und ist zudem speziesabhängig:
 
Hund:S > R (Fitos 2002a)
  
Pferd:S > R (Fitos 2002a)
  
Rind:S > R (Fitos 2002a)
  
Schwein:R > S (Fitos 2002a)
  
Ratte:R > S (Fitos 2002a; Schmidt 1977a)
  
Kaninchen:R > S (Fitos 2002a)
  
Mensch:S > R (Fitos 2002a)
 

Clearance

Beim Menschen ist die Plasmaclearance des S-Enantiomers geringer als diejenige des R-Enantiomers (Schmidt 1977a).
 
Pferd:25,2 ml/kg/h (Sinn 1990a)
  
Ratte:19,1 ml/kg/h (Schmidt 1977a)
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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