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Bezüglich Angaben, die für alle Glukokortikoide (GK) gelten, siehe Glukokortikoide - Pharmakokinetik.
 

Absorption

GK sind sehr lipophile Wirkstoffe und werden unabhängig von der Applikationsart, gut resorbiert (Behrend 1995a).
 
Menschen, die an atopischer Dermatitis oder Psoriasis litten, wurden mit Betamethason-17-Benzoat behandelt. Anschliessend wurden Plasmakonzentrationen zwischen 0,3 und 5 ng/ml des Wirkstoffes gemessen, was einer perkutanen Absorption von 0,05 - 0,3% Betamethason gleichkommt (Mizuchi 1976a).
 

Verteilung (im Körper/Organen)

GK verteilen sich nach der Applikation weit in alle Gewebe und passieren auch die Blut-Hirn- und Plazentaschranke (Hogger 2003a).
 

Metabolismus

Systemisch applizierte GK werden hauptsächlich in der Leber metabolisiert, wobei synthetische, insbesondere fluorierte Verbindungen wie Betamethason langsamer als natürliche Kortikosteroide abgebaut werden (Jones 1975a). Der Metabolismus von Betamethason beinhaltet die Oxidation der 11β-Hydroxylgruppe zum Keton, die Reduktion der Ketogruppe in Position C20 zum Alkohol, die Hydroxylierung in Position C6 sowie die Abspaltung der Seitenkette an C17. Dexamethason weist einen sehr ähnlichen Metabolismus auf (EMEA 1999d).
 

Elimination (Ausscheidung, Exkretion)

Eliminationshalbwertszeiten sind bei fluorierten GK am längsten mit Werten bis zu mehr als 6 Stunden (Ungemach 2003a). Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich via Urin und zu einem geringeren Teil via Faeces als 9α-fluoro-16α-methyl-1,4-androstadien-3,11,17-trion und als 16β-methylepimer (Courtheyn 1998a).
 
In einer humanmedizinischen Studie fand man innerhalb von 48 Stunden nach der oralen Applikation 58 - 80% des Wirkstoffes als Mischung von Betamethason und sechs verschiedenen Metaboliten im Urin (EMEA 1999d). Man geht davon aus, dass beim Menschen nach der peroralen Applikation ca. 5% des verabreichten Betamethasons unverändert über die Niere ausgeschieden werden (Hogger 2003a).
 

Bioverfügbarkeit

Die Bioverfügbarkeit liegt beim Tier nach oraler Applikation für alle therapeutisch wichtigen GK bei über 80% (Ungemach 2003a). Beim Menschen beträgt die orale Bioverfügbarkeit von Betamethason mindestens 70% (Hogger 2003a; EMEA 1999d).
 

Wirkungseintritt

Bereits 2 Stunden nach einer i.m. Injektion von Betamethasonnatriumphosphat kann beim Hund eine erniedrigte Anzahl zirkulierender Eosinophiler Granulozyten beobachtet werden, was auf einen schnellen Wirkungseintritt des Natriumphosphatsalzes schliessen lässt (Gunderson 1973a).
 
Wie im Kapitel Glukokortikoide - Pharmakologie beschrieben wird, ist der Wirkungseintritt auch von der Wirkstoffdosis abhängig. Bei sehr hohen Dosierungen ist schon innerhalb von Sekunden ein Effekt ersichtlich (Behrend 1997a), der auf einer physiko-chemischen Interaktion mit der Zellmembran (Stabilisierung) beruht (Buttgereit 1998a; Hinz 2000a).
 

Wirkungsdauer

Betamethason gehört mit einer Wirkungsdauer von mehr als 48 Stunden zu den langwirkenden GK (Behrend 1995a).
 
Die Wirkungsdauer des langsam resorbierbaren Betamethasondipropionats wird mit 120 Tagen angegeben. Sie wurde anhand der erniedrigten Anzahl zirkulierender Eosinophiler Granulozyten ermittelt (Gunderson 1973a).
 
Nach einer einzelnen intraartikulären Behandlung von Pferden mit einem Kombinationspräparat (25 mg Betamethasondipropionat und 10 mg Betamethasonnatriumphosphat pro Gelenk) wurde eine Verbesserung der klinischen Symptome während mindestens 3 Wochen festgestellt (Vernimb 1977a).
 

Wirkspiegel, AUC-Wert, Eliminationshalbwertszeit

In den folgenden zwei Tabellen werden Wirkspiegel, AUC-Werte sowie Eliminationshalbwertszeiten (HWZE) von Betamethason und Bethamethasonnatriumphosphat nach der i.m. Injektion beim Rind und beim Schwein miteinander verglichen (EMEA 1999d):
 

Rind

WirkstoffDosisTmax [h]Cmax [ng/ml]AUC
[ng/ml●h]
HWZE [h]
Betamethason0,08 mg/kg8,97,3287,022
Betamethason
Na-Phosphat
0,02 mg/kg1,24,972,615
 

Schwein

WirkstoffDosisTmax [h]Cmax [ng/ml]AUC
[ng/ml●h]
HWZE [h]
Betamethason0,08 mg/kg3,212,0196,211,5
Betamethason
Na-Phosphat
0,02 mg/kg0,55,326,24,75
 
Beim Menschen werden die folgenden, von der Applikationsart abhängigen Eliminationshalbwertszeiten gemessen (Rehn 1984a):
 
-intraartikulär: 2 Stunden
-intravenös: 3 - 4 Stunden
-intramuskulär: 3 - 4 Stunden
-oral: 6 Stunden
 

Kaninchen - Ophthalmologie

Die subsklerale Implantation von Präparaten aus biodegradierbarer Polymilchsäure mit einem 25%igen Betamethasonanteil führt im posterioren Segment von Kaninchenaugen (in-vitro) während mindestens 8 Wochen zu entzündungshemmenden Wirkspiegeln (Okabe 2003a).
 

Plasmaproteinbindung

In-vitro-Studien mit Serum von Menschen, Hunden, Ratten und Rindern zeigten, dass Betamethason eine starke Bindung an Plasmaproteine aufweist (EMEA 1999d). Sie wird bei den stärker wirksamen synthetischen GK wie Betamethason mit 80% angegeben (Peets 1969a; Barth 1994b; Behrend 1995a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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