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Systemische Nebenwirkungen

Legerate

Nicarbazin führt beim Geflügel zu einer verminderten Legerate. Der genaue Mechanismus ist nicht bekannt. In einer Studie wurde in-vitro die Aktivität von Nicarbazin auf verschiedene Enzyme getestet und dabei eine Erhöhung der Lipoproteinlipase-Aktivität festgestellt. Dies könnte Auswirkung auf das "Very Low Densitiy Lipoprotein" haben, das für die Dotterbildung im Ovar wichtig ist. Zudem ist Nicarbazin ein schwacher Kalziumkanalblocker (Yoder 2006b). Um Veränderungen in der Legerate und Fruchtbarkeit feststellen zu können, muss ein Mindestplasmaspiegel von 2,9 μg/ml 4,4'-Dinitrocarbanilid erreicht werden (Yoder 2005a).
 
Huhn
Nicarbazin in einer Dosierung von 125 ppm führte zu einer verminderten Legerate mit kleinerem Eigewicht und es konnten Flecken im Dotter nachgewiesen werden (Jones 1990c). In einer anderen Studie trat eine verminderte Legerate bereits bei Konzentrationen von 100 ppm im Futter auf. Diese blieb bis zu 14 Tage nach dem Absetzen von Nicarbazin bestehen (Hughes 1991a). Nach einer oralen Verabreichung von 0,375 g/kg Futter kam es in einer weiteren Studie zu einem starken Rückgang der Legeleistung und innerhalb von 12 Tagen legten die behandelten Tiere keine Eier mehr. In der Sektion war der Eierstock mit nur kleinen Follikeln weniger gut entwickelt als bei nichtbehandelten Tieren (Luck 1979a). Die tiefste Legesrate wurde bei einer Behandlung über 14 Tage zwischen dem 7. Applikationstag und dem 5. Tag nach Ende der Verabreichung erreicht. Bei Dosierungen von 34,9 mg/kg, 54,2 mg/kg und 92,5 mg/kg nahm die Legerate um 67%, bei einer Dosis von 147 mg/kg um 85% ab (Johnston 2002a).
 
Ente
Die Fruchtbarkeit und Schlumpfrate verminderte sich nach einer oralen Verabreichung von 250 ppm (17 mg/kg KGW) (Yoder 2006a).
 

Eier

Die Verabreichung von Nicarbazin kann bei Legehennen zu Veränderungen der Eier führen. Es können eine dosisabhängige Pigmentierung des Dotters (Yoder 2006a; Lucas 1958a) und degenerative Veränderungen der äusseren Dotterhaut beobachtet werden (Yoder 2006a). Zudem treten Schalenveränderungen auf (Cannavan 2000a). Schon bei geringen Konzentrationen von 25 ppm über 2 Tage konnte eine Depigmentierung der Eischalen beobachten werden (Hughes 1991a). Diese Schalenveränderung ist nach dem Absetzen von Nicarbazin reversibel (Ott 1956a).
 

Leberverfettung

In einer Studie trat bei Hühner, die täglich 0,375 g Nicarbazin pro kg Futter erhielten, eine starke Leberverfettung auf (Luck 1979a).
 

Verminderte Hitzetoleranz

In verschiedenen Studien konnte gezeigt werden, dass Nicarbazin die Stoffwechselrate und die Temperaturempfindlichkeit von Hühnern erhöht (Wiernusz 1995a; McDougald 1980a). Nach einer oralen Verabreichung von 125 ppm Nicarbazin reagierten die Tiere stärker auf Hitzestress als unbehandelte Hühner. Die Körpertemperatur stieg stärker an, die Herzfrequenz und Respirationsrate erhöhte sich; Als Folge davon sank der Blutbikarbonatspiegel ab. Der genaue Mechanismus dieser Temperaturempfindlichkeit ist nicht bekannt (Beers 1989a).
 
Die Anfälligkeit der Tiere auf hohe Temperaturen kann durch die Kombination von Nicarbazin mit Narasin (50 ppm/50 ppm) gesenkt, und die Mortalität um 10 - 20% vermindert werden (Long 1988a).
 

Erhöhte Stoffwechselrate, reduzierte Futter- und Wasseraufnahme

Beim Geflügel führt die Nicarbazinapplikation zu einem vermindertem Wachstum und einer reduzierten Futteraufnahme. Diese Effekte werden wahrscheinlich durch eine erhöhte Stoffwechselrate hervorgerufen (McDougald 1980a).
 
Hühner, die über das Futter 100 - 200 mg Nicarbazin pro kg Futter erhielten, nahmen weniger an Gewicht zu wie unbehandelte Vergleichstiere. Eine reduzierte Futteraufnahme war nur bei 150 - 200 mg/kg Futter nachzuweisen. Bei den tieferen Konzentrationen wird eine erhöhte Stoffwechselrate als Grund für die verminderte Gewichtszunahme angenommen. Nach oraler Verabreichung von 200 mg/kg Futter ging zusätzlich auch die Wasseraufnahme zurück (Bartov 1989a)
 

Hypercholesterinämie

Wird Nicarbazin an 6 - 8 Monate alte Hühner in einer Konzentration von 0,04 - 0,07% im Futter verabreicht, kann eine Cholesterinerhöhung im Plasma um das Doppelte bis Vierfache beobachtet werden. Als Grund wird die Rückresorption von Dottermaterial aus den Ovarien vermutet (Weiss 1960a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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