Verteilung
Sulfonamide werden weitgehend im ganzen Körper verteilt und sind in der Synovia, Prostata, Amnionflüssigkeit, Pleura und im Peritoneum nachweisbar (
McEvoy 1992a). Ebenso können therapeutische Spiegel im Auge und Liquor erreicht werden (
Greene 1998b). Sulfamerazin kann sowohl vom Pansen ins Blut, aber auch in die umgekehrte Richtung diffundieren (
Garwacki 1991a).
Beim
Rind ist Sulfamerazin nach einer intravenösen Injektion im Speichel und im Pansen nachweisbar, hat aber keinen hemmenden Einfluss auf die Zelluloseverdauung. Die Konzentration ist vom pH-Wert des Speichels und der Pansenflüssigkeit abhängig (
Atef 1979a). Sulfamerazin diffundiert auch in die Milch. Nach einer intravenösen Injektion von 50 mg/kg werden maximale Sulfamerazinmilchkonzentrationen von 6,5 ± 1,2 μg/ml erreicht, was einem Milch/Plasmakonzentrationsverhältnis von 0,15 ± 0,02 entspricht. Die Metaboliten erreichen eine 8-mal tiefere Konzentration. Sulfamerazin ist in der Milch zu 7,9 ± 0,9% an Proteine gebunden (
Nouws 1988c).
In den ersten Lebenswochen ist bei jungen
Schafen aufgrund der tieferen Plasmaproteinbindung das Verteilungsvolumen grösser als bei den adulten Tieren (
De Backer 1982a). Sulfamerazin kann nach einer intravenösen Injektion über den Speichel oder direkt durch Diffusion in den Pansen gelangen. Die Diffusion ist vom pH des Panseninhaltes und somit auch von der Fütterung abhängig. Bei gefasteten Tieren befindet sich 20% des Sulfamerazins im Pansen, bei ad libitum Fütterung 12% (
Garwacki 1991a). Sulfamerazin diffundiert beim adulten Schaf auch ins Euter, wobei nur der ungebundene und nicht ionisierte Anteil des Plasmasulfamerazins ins Euter gelangen kann. Das Milch/Plasmakonzentrationsverhältnis beträgt durchschnittlich 0,27. Sulfamerazin ist in der Milch zu 8 ± 0,4% an Proteine gebunden. Bei einer Mastitis steigt der pH der Milch an und die Diffusion von schwachen Säuren, wie Sulfonamide, wird erleichtert. Somit können in der Milch höhere Sulfonamidkonzentrationen erreicht werden (
Al-Khayyat 1977a). Nach einer intramammären Injektion wird Sulfamerazin im ganzen Körper verteilt, und maximale Plasmakonzentrationen werden nach einer Stunde erreicht (
Atef 1978a).
Beim
Huhn ist wie bei den meisten Tieren die Gewebesulfamerazinkonzentration geringer als die Plasmakonzentration. Die höchsten Konzentrationen werden in den Nieren und der Lunge, die tiefsten im Gehirn erreicht (
Atef 1978b).
Die Verteilung ist bei den
Fischen ähnlich wie bei den Säugetieren. Die höchsten Konzentrationen werden in der Leber, den Nieren und im Blut erreicht. Tiefer ist die Sulfamerazinkonzentration in der Muskulatur (
Herman 1986a).
Metabolismus
Zu den wichtigsten Metabolisierungsschritten gehören Acetylierung und Hydroxylierung. Beide Vorgänge finden in der Leber statt. In geringerem Masse werden Sulfonamide auch glukuronidiert und deacetyliert (
Spoo 2001a). Die beiden Reaktionen Acetylierung und Deacetylierung befinden sich in einem Gleichgewicht, das sich je nach Sulfonamid auf der Seite des Acetylsulfonamides oder auf der Seite der Originalsubstanz befindet (
Mengelers 1997b). Die Hydroxylierung findet je nach Spezies an verschiedenen Stellen des Sulfonamides statt. Diese Unterschiede entstehen durch unterschiedliche Zusammensetzung und Typen von Isoenzymen des Cytochroms P-450 in der Leber. Für jeden Hydroxylierungstyp sind andere Isoenzyme oder eine andere Kombination von Isoenzymen nötig (
Nouws 1989a). Im Gegensatz zum Acetylmetaboliten haben die Hydroxymetaboliten noch eine geringe antimikrobielle Aktivität von 2,5 - 39,5% derjenigen der Originalsubstanz (
Nouws 1985c). Die Kombination mit Trimethoprim hat keine Auswirkungen auf den Sulfamerazinmetabolismus (
Mengelers 1997b). Die Acetylierungsrate von Sulfamerazin ist bei den einzelnen Tierarten unterschiedlich. Beim Pferd werden 4,36%, beim Kalb 5,56%, beim Schaf 6,1%, bei der Katze 7,04%, beim Rind 8,52% und beim Schwein 24% acetyliert (
Losch 1980a).
Da der
Hund nicht acetylieren kann, sind die wichtigsten Metaboliten das 4-Hydroxysulfamerazin und seine glukuronidierte Form. 50% der applizierten Dosis werden hydroxyliert und dann langsam an Glukuronsäure konjugiert. Aufgrund der hohen renalen Clearance sind die Plasmaspiegel dieser beiden Metaboliten tiefer als die Sulfamerazinkonzentration (
Vree 1984a).
Die wichtigsten Metaboliten beim
Pferd sind das 5-Hydroxysulfamerazin und sein Glukuronidkonjugat. In geringerem Masse wird Sulfamerazin auch acetyliert. 15 Minuten nach einer intravenösen Injektion können im Plasma maximale Konzentrationen von 5-Hydroxysulfamerazin, nach 1 - 2 Stunden auch von den anderen Metaboliten gemessen werden. Nach einer i.v. Injektion von 20 mg/kg sind im Plasma 61,8 ± 8,5% als Sulfamerazin, 24,1 ± 9,3% als Glukuronidkonjugat von 5-Hydroxysulfamerazin, 6,6 ± 3,2% als 5-Hydroxysulfamerazin und 6,4 ± 3,2% als 6-Methylhydroxysulfamerazin vorhanden (
Nouws 1987a).
Bei adulten
Rindern ist die Hydroxylierung der Methylgruppe der Pyrimidinseitenkette der wichtigste Metabolisierungsschritt (
Nouws 1988c). Nur ein geringer Anteil wird acetyliert (
Scheidy 1949a), und auch beim Kalb beträgt nach einer intravenösen Applikation der Anteil von Acetylsulfamerazin im Plasma nur 8,4 ± 1,5% (
Atef 1979a). Bei Kälber, welche jünger als 21 Tage sind, ist Acetylsulfamerazin der wichtigste Metabolit. Nach einer i.v. Applikation von 20 mg/kg ist im Plasma 79,6% als Sulfamerazin, 14,2% als Acetylsulfamerazin und 6,2% als 6-Hydroxymethylsulfamerazin vorhanden. Bei adulten Tieren ist 6-Hydroxymethylsulfamerazin als Metabolit dominierend mit 20 ± 10% nach einer i.v. Injektion von 50 mg/kg. Der Anteil des Sulfamerazins beträgt 71 ± 9,8% und der des Acetylsulfamerazins 5 ± 1,6% (
Nouws 1988c).
Beim
Schaf wird Sulfamerazin vor allem an der Methylgruppe und weniger am Pyrimidinring hydroxyliert (
Nouws 1988c). Nach einer intramuskulären Applikation von 100 mg/kg sind im Plasma 3,6% als Acetylsulfamerazin vorhanden. Im Urin beträgt der Anteil 4,4% und in der Milch 2,3% (
Atef 1978a).
Der wichtigste Metabolisierungschritt beim
Schwein ist die Acetylierung. Sulfamerazin wird auch zu 6-Hydroxymethylsulfamerazin hydroxyliert mit einem Plasmaanteil von 9,1%. Der Metabolit 4-Hydroxysulfamerazin konnte nicht nachgewiesen werden (
Nouws 1989a).
Sulfamerazin ist beim
Huhn im Plasma zu 9,1 - 16,7% in der acetylierten Form vorhanden, wobei die Applikationsart keinen Einfluss auf die Acetylierungsrate hat. Die Konzentration von Acetylsulfamerazin in den Geweben ist höher als die im Plasma; Im Herzmuskel ist 14,7% des Sulfamerazins acetyliert, im Gehirn 28% (
Atef 1978b).
Elimination
Die Elimination der Sulfonamide erfolgt durch renale Exkretion und Biotransformation. Die renale Exkretion hat verschiedene Mechanismen: glomeruläre Filtration des freien Sulfonamides, aktiver Carrier-vermittelter Transport des ionisierten Anteils der Sulfonamide und deren Metaboliten im proximalen Tubulus, sowie passive Rückresorption des nicht ionisierten Anteils im distalen Tubulus (
Prescott 1988a). Dadurch ist die Absorptionsrate pH-abhängig und nimmt bei tieferem Urin-pH zu (
Spoo 2001a;
Stahlmann 2005a;
Nouws 1987a). Herbivoren können Sulfonamide schneller eliminieren als Karnivoren und Omnivoren, da ihr Urin alkalischer ist (
Van Duijkeren 1994b). Sulfonamide werden in geringem Masse auch über die Tränensekretion, Galle, Milch, die Faeces und den Schweiss ausgeschieden (
Spoo 2001a;
Van Duijkeren 1994a). Die acetylierten und hydroxylierten Metaboliten werden zum grössten Teil durch tubuläre Sekretion eliminiert (
Nouws 1988c;
Nouws 1987a;
Nouws 1986b) und nicht mehr rückresorbiert (
Kroker 2003d;
Nouws 1983a). Bei den einzelnen Tierarten verbleibt Sulfamerazin unterschiedlich lang im Körper. Bis die Plasmakonzentration unter 0,1 μg/ml gesunken ist, dauert es beim Rind nach einer einmaligen i.v. Injektion von 60 mg/kg 75 Stunden, beim Kalb nach 50 mg/kg 112 Stunden und beim Schwein nach einer i.m. Applikation von 25 mg/kg 57 Stunden. Nach oraler Verabreichung verbleibt Sulfamerazin länger im Körper: beim Rind nach 50 mg/kg 173 Stunden und beim Kalb nach 25 mg/kg 148 Stunden (
Losch 1980e).
Beim
Hund ist die renale Clearance von 4-Hydroxysulfamerazin 10-mal, die des Glukuronidkonjugates 100-mal grösser als jene von Sulfamerazin. Dadurch ist im Plasma die Sulfamerazinkonzentration höher als die der Metaboliten. Im Urin werden nach einer i.v. Injektion von 84 mg/kg 42% als Sulfamerazin, 13,3% als 4-Hydroxysulfamerazin und 44% als Glukuronidkonjugat von 4-Hydroxysulfamerazin ausgeschieden (
Vree 1984a).
Beim
Pferd wird das Acetyl- und Hydroxymethylsulfamerazin vor allem über tubuläre Sekretion und der 5-Hydroxymetabolit über glomeruläre Filtration ausgeschieden (
Nouws 1987a).
Bei starken Durchfallerkrankungen kommt es aufgrund des Wasserverlustes und der daraus folgenden Veränderung des Verteilungsvolumens zu einer Verlängerung der Eliminationshalbwertszeit. Dadurch ist bei
Kälbern mit hochgradigem Durchfall 24 Stunden nach einer Applikation von i.v. 60 mg/kg die Plasmakonzentration höher (57,3 ± 7,5 μg/ml) als bei gesunden (37,61 ± 7,18 μg/ml) oder nur leicht erkrankten (41,4 ± 6,67 μg/ml) Tieren (
Barthel 1993a). Sulfamerazin wird beim
Rind auch über die Milch ausgeschieden. Die Konzentration ist jedoch 4 - 6-mal tiefer als die Plasmakonzentration. Nach dem Absetzen einer 5-tägigen oralen Therapie mit 50 mg/kg 1 × täglich fällt die Plasmakonzentration innerhalb eines Tages unter 0,1 μg/ml ab. In der Milch dauert es 3 Tage bis die Konzentration auf diesen Wert gesunken ist (
Kirchner 1982a).
Beim
Schaf wird Sulfamerazin über den Harn entweder als unverändertes Sulfamerazin, als Acetylsulfamerazin, als polarer Metabolit oder als ein dritter Metabolit (wird in dieser Studie nicht genauer definiert, entspricht wahrscheinlich dem Hydroxymetaboliten) ausgeschieden. Nach einer i.v. Injektion von 107 mg/kg werden über den Urin 31,1 ± 0,8% als Sulfamerazin, 7,6 ± 3,2% als Acetylsulfamerazin, 10,3 ± 4,7% als polarer Metabolit und 27,5 ± 9,5% als dritter Metabolit ausgeschieden. Nach oraler Applikation der gleichen Dosis betragen die Anteile 20,8 ± 6,5% Sulfamerazin, 5,5 ± 1,1% Acetylsulfamerazin, 19,2 ± 4,5% für den polaren und 24,4 ± 4,2% für den dritten Metaboliten (
Hayashi 1979a). In einer anderen Studie konnte im Urin 30% Sulfamerazin, 28% 6-Hydroxymethylsulfamerazin, 8% 4-Hydroxysulfamerazin und 6% Acetylsulfamerazin nachgewiesen werden (
Nouws 1988c). Beim Lamm nimmt die Clearance von Sulfamerazin in den ersten Lebenwochen zu und ist mit 9 Wochen gleich gross wie bei den adulten Tieren. Durch die reduzierte Leber- und Nierenfunktion bei neugeborenen Tieren ist die Eliminationshalbwertszeit verlängert. Sie sinkt während den ersten Lebenswochen ab (
De Backer 1982a). Sulfamerazin ist 3 Tage nach einer Applikation von 100 mg/kg oral, intravenös, intramuskulär oder intramammär praktisch vollständig ausgeschieden und es sind nur noch Spuren im Plasma nachweisbar (
Atef 1978a).
Beim
Schwein wird der grösste Teil der applizierten Dosis metabolisiert und nur 3,5% als unverändertes Sulfamerazin ausgeschieden (
Nouws 1989a).
Beim
Huhn können 48 Stunden nach einer oralen oder intramuskulären Applikation von 200 mg/kg und 500 mg/kg nur noch Spuren von Sulfamerazin im Plasma nachgewiesen werden (
Atef 1978b). Sulfamerazin wird auch über die Eier ausgeschieden mit einer Eliminationshalbwertszeit aus dem Eiweiss von 0,3 Tagen (
Romvary 1992a).
Bei tiefen Dosierungen (5 mg/100 g KGW) ist die Elimination von Sulfamerazin bei
Ratten altersabhängig. In den ersten 55 Tagen ist die Halbwertszeit doppelt so hoch wie bei den adulten Tieren. Bei höheren Dosierungen (15 mg/100 g KGW) ist dieser altersabhängige Effekt nicht mehr nachweisbar (
Braunlich 1974a).
Bioverfügbarkeit
Wirkungsdauer/ -maximum
Sulfamerazin gehört zu den mittellangwirksamen Sulfonamiden, d.h. ein therapeutischer Plasmaspiegel besteht nach einer einmaligen Dosis für 8 - 16 Stunden (
Losch 1980b). Diese Einteilung gilt vor allem für den Menschen und ist nicht auf alle Tiere übertragbar (
Kroker 2002a).
Wirkspiegel
MIC (minimale inhibitorische Konzentration)
gramnegative Bakterien:
Salmonellen:
Maximale Plasmakonzentration, Cmax
Katze: | nach oral 60 mg/kg: 126,4 ± 38,3 μg/ml (Losch 1980b) |
|
Hund: | nach oral 60 mg/kg: 110 ± 17,4 μg/ml (Losch 1980b) |
|
Pferd: | nach oral 60 mg/kg: 52,8 ± 7,43 μg/ml (Losch 1980b) |
|
Rind: | nach s.c. 60 mg/kg: 61,8 ± 8,59 μg/ml (Losch 1980b) |
| nach oral 60 mg/kg, Tabletten: 43,1 ± 10,4 μg/ml (Losch 1980b) |
| nach oral 60 mg/kg, Granulat: 37,8 ± 4,64 μg/ml (Losch 1981a) |
|
Kalb: | nach oral 30 mg/kg: 25,44 ± 2,29 μg/ml (Rolinski 1984a) |
| nach oral 60 mg/kg: 38,82 ± 4,97 μg/ml (Rolinski 1984a) |
| nach oral 60 mg/kg, Tabletten: 43,2 ± 6,27 μg/ml (Losch 1980b) |
| nach oral 60 mg/kg, Granulat: 47 ± 7,21 μg/ml (Losch 1981a) |
|
Schaf: | nach oral 60 mg/kg, Tabletten: 37,5 ± 12,1 μg/ml (Losch 1980b) |
| nach oral 60 mg/kg, Granulat: 42,1 ± 11,4 μg/ml (Losch 1981a) |
| nach oral 100 mg/kg: 72,7 - 87,5 μg/ml (De Backer 1981a) |
| nach oral 100 mg/kg: 79,7 μg/ml (Atef 1978a) |
| nach intramammär 100 mg/kg: 39,2 μg/ml (Atef 1978a) |
|
Zwergziege: | nach oral 30 mg/kg: 11,9 ± 2,3 μg/ml (Ratz 1995a) |
|
Schwein: | nach i.m. 60 mg/kg: 89,2 ± 14,3 μg/ml (Losch 1980b) |
|
Huhn: | nach oral 200 mg: 126,9 ± 44,7 μg/ml (Losch 1980f) |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration, Tmax
Katze: | nach oral 60 mg/kg: 4,6 ± 1,7 h (Losch 1980b) |
|
Hund: | nach oral 60 mg/kg: 5,71 ± 0,527 h (Losch 1980b) |
|
Pferd: | nach oral 60 mg/kg: 3,05 ± 0,975 h (Losch 1980b) |
|
Rind: | nach s.c. 60 mg/kg: 2,76 ± 0,357 h (Losch 1980b) |
| nach oral 60 mg/kg, Tabletten: 8,1 ± 0,982 h (Losch 1980b) |
| nach oral 60 mg/kg, Granulat: 7,11 ± 0,248 h (Losch 1981a) |
|
Kalb: | nach oral 30 mg/kg: 12 h (Rolinski 1984a) |
| nach oral 60 mg/kg: 10,8 ± 2,6 h (Rolinski 1984a) |
| nach oral 60 mg/kg, Tabletten: 11,3 ± 1,33 h (Losch 1980b) |
| nach oral 60 mg/kg, Granulat: 8,52 ± 1,61 h (Losch 1981a) |
|
Schaf: | nach oral 60 mg/kg, Tabletten: 7,43 ± 2,64 h (Losch 1980b) |
| nach oral 60 mg/kg, Granulat: 4,39 ± 1,19 h (Losch 1981a) |
| nach oral 100 mg/kg: 6 - 8 h (De Backer 1981a) |
| nach oral 100 mg/kg: 4 h (Atef 1978a) |
| nach intramammär 100 mg/kg: 1 h (Atef 1978a) |
|
Zwergziege: | nach oral 30 mg/kg: 3,4 ± 1 h (Ratz 1995a) |
|
Schwein: | nach i.m. 60 mg/kg: 1,5 ± 0,312 h (Losch 1980b) |
|
Huhn: | nach oral 200 mg: 1,5 h (Losch 1980f) |
Eliminationshalbwertszeit
Mensch: | 15 - 30 h (Kroker 2002a) |
|
Katze: | 20 h (Kroker 2002a) |
| nach oral 60 mg/kg: 20,4 ± 11,3 h (Losch 1980b) |
|
Hund: | 4 - 12 h (Kroker 2002a) |
| nach oral 60 mg/kg: 13,8 ± 3,54 h (Losch 1980b) |
| nach i.v. 84 mg/kg: 9 h (Vree 1984a) |
|
Pferd: | 5 - 9 h (Kroker 2002a) |
| nach oral 60 mg/kg: 9,32 ± 2,4 h (Losch 1980b) |
| nach i.v. 20 mg/kg: 3,2 ± 0,7 h (Nouws 1987a) |
| nach i.v. 60 mg/kg: 4,68 ± 0,979 h (Losch 1980d) |
|
Rind: | 6 - 9 h (Kroker 2002a) |
| nach oral 60 mg/kg, Tabletten: 13,8 ± 2,9 h (Losch 1980b) |
| nach oral 60 mg/kg, Granulat: 10,7 ± 0,906 h (Losch 1981a) |
| nach s.c. 60 mg/kg: 7,28 ± 1,09 h (Losch 1980b) |
| nach i.v. 10 mg/kg: 4,8 ± 0,9 h (Herman 1986a) |
| nach i.v. 50 mg/kg: 6,7 ± 0,9 h (Nouws 1988c) |
| nach i.v. 60 mg/kg: 6,27 ± 0,47 h (Losch 1980d) |
| nach i.v. 60 - 100 mg/kg: 490 ± 18 min (Nielsen 1977a) |
| nach i.v. 130 - 180 mg/kg: 7,07 ± 0,48 h (Atef 1979a) |
|
Kalb: | nach oral 30 mg/kg: 16,34 ± 1,39 h (Rolinski 1984a) |
| nach oral 60 mg/kg: 17,74 ± 2,18 h (Rolinski 1984a) |
| nach oral 60 mg/kg, Tabletten: 13,3 ± 1,76 h (Losch 1980b) |
| nach oral 60 mg/kg, Granulat: 9,93 ± 2,24 h (Losch 1981a) |
| nach i.v. 10 mg/kg: 6 ± 0,2 h (Nouws 1988c) |
| nach i.v. 50 mg/kg: 7,4 ± 0,6 h (Nouws 1988c) |
| nach i.v. 60 mg/kg: 8,98 ± 1,63 h (Losch 1980d) |
| nach i.v. 60 mg/kg: 7,08 ± 1,25 h (Barthel 1993a) |
| nach i.v. 60 mg/kg, mit hochgradigem Durchfall: 11,39 ± 2,11 h (Barthel 1993a) |
| nach i.v. 100 mg/kg: 7,4 ± 1,3 h (Nouws 1988c) |
|
Kalb (1 Wo): | nach i.v. 20 mg/kg: 9,5 h (Nouws 1988c) |
|
Schaf: | 5 - 13 h (Kroker 2002a) |
| nach oral 60 mg/kg, Tabletten: 13,1 ± 4,86 h (Losch 1980b) |
| nach oral 60 mg/kg, Granulat: 7,03 ± 1,35 h (Losch 1981a) |
| nach oral 100 mg/kg: 5,8 - 7,7 h (De Backer 1981a) |
| nach oral 100 mg/kg: 452 ± 10 min (Atef 1978a) |
| nach i.v. 60 mg/kg: 3,69 ± 0,558 h (Losch 1980d) |
| nach i.v. 60 mg/kg, ad libitum Fütterung: 5,72 ± 0,07 h (Garwacki 1991a) |
| nach i.v. 60 mg/kg, gefastet: 6,91 ± 0,12 h (Garwacki 1991a) |
| nach i.v. 100 mg/kg: 4,8 - 6,8 h (De Backer 1981a) |
| nach i.v. 100 mg/kg: 348 ± 11 min (Atef 1978a) |
| nach i.v. 107 mgkg: 6,6 h (Hayashi 1979a) |
| nach i.m. 100 mg/kg: 340 ± 8 min (Atef 1978a) |
|
Lamm (1 Wo): | nach i.v. 100 mg/kg: 11 h (De Backer 1982a) |
|
Lamm (9 Wo): | nach i.v. 100 mg/kg: 5,4 h (De Backer 1982a) |
|
Schwein: | nach i.v. 20 mg/kg: 4,3 ± 0,5 h (Nouws 1989a) |
| nach i.m. 60 mg/kg: 5,55 ± 0,607 h (Losch 1980b) |
|
Huhn: | nach oral 200 mg: 4,86 ± 2,06 h (Losch 1980f) |
|
Ratte (33 Tage): | nach i.p. 5 mg/100 g KGW: 8,1 ± 0,11 h (Braunlich 1974a) |
| nach i.p. 15 mg/100 g KGW: 4,7 ± 0,09 h (Braunlich 1974a) |
|
Ratte (105 Tage): | nach i.p. 5 mg/100 g KGW: 4,4 ± 0,09 h (Braunlich 1974a) |
| nach i.p. 15 mg/100 g KGW: 4,7 ± 0,39 h (Braunlich 1974a) |
MRT (Mean residence time)
Zwergziege: | nach oral 30 mg/kg: 7,8 ± 1,2 h (Ratz 1995a) |
| nach i.v. 30 mg/kg: 2 ± 0,3 h (Ratz 1995a) |
Verteilungsvolumen
Pferd: | nach i.v. 20 mg/kg: 0,49 ± 0,03 l/kg (Nouws 1987a) |
|
Rind: | nach i.v. 60 - 100 mg/kg: 0,57 ± 0,06 l/kg (Nielsen 1977a) |
| nach i.v. 130 - 180 mg/kg: 0,48 ± 0,03 l/kg (Atef 1979a) |
|
Schaf: | nach oral 100 mg/kg: 0,73 ± 0,08 l/kg (Atef 1978a) |
| nach oral 107 mg/kg: 0,332 ± 0,197 l/kg (Hayashi 1979a) |
| nach i.v. 60 mg/kg, ad libitum Fütterung: 0,4 l/kg (Garwacki 1991a) |
| nach i.v. 60 mg/kg, gefastet: 0,41 l/kg (Garwacki 1991a) |
| nach i.v. 100 mg/kg: 0,35 - 0,44 l/kg (De Backer 1981a) |
| nach i.v. 100 mg/kg: 0,58 ± 0,05 l/kg (Atef 1978a) |
| nach i.v. 107 mg/kg: 0,266 ± 0,11 l/kg (Hayashi 1979a) |
| nach i.m. 100 mg/kg: 0,46 ± 0,03 l/kg (Atef 1978a) |
|
Lamm (1 Wo): | nach i.v. 100 mg/kg: 0,5 l/kg (De Backer 1982a) |
|
Lamm (9 Wo): | nach i.v. 100 mg/kg: 0,4 l/kg (De Backer 1982a) |
|
Zwergziege: | nach i.v. 30 mg/kg: 0,31 ± 0,05 l/kg (Ratz 1995a) |
|
Schwein: | nach i.v. 20 mg/kg: 0,44 ± 0,03 l/kg (Nouws 1989a) |
|
Ratte: | nach i.v. 7 mg/kg: 0,18 ± 0,01 l/kg (Kaul 1988a) |
AUC
Plasmaproteinbindung
Sulfonamide binden nur locker an Plasmaproteine, hauptsächlich an Albumin und nur ein kleiner Teil an Serumglobulin (
McEvoy 1992a). Die Plasmaproteinbindung ist vom pK
a abhängig. Bei hohem pK
a sinkt die Proteinbindungsfähigkeit (
William 2001a), und sie verändert sich auch durch die Metabolisierung: Acetylierung erhöht und Hydroxylierung senkt das Bindungsvermögen (
Nouws 1987a;
Nouws 1986b). Für die antimikrobielle Aktivität ist nur der ungebundene Teil der Sulfonamide relevant (
Munsey 1996a;
McEvoy 1992a). Das Bindungsvermögen ist von der Sulfamerazingesamtkonzentration im Plasma abhängig (
Losch 1980a). Bei neugeborenen Tieren ist die Plasmaproteinbindung geringer, da sie eine tiefere Albuminkonzentration haben. Beim Lamm steigt die Plasmaproteinbindung von Sulfamerazin in den ersten Lebenswochen an (
De Backer 1982a). In Studien mit obesen Ratten, die vermehrt freie Fettsäuren im Blut haben, sank die Proteinbindung von Sulfamerazin ab. Die Ursache könnte eine proteinbindungshemmende Wirkung der freien Fettsäuren sein (
Kaul 1987a).
Durch die Acetylierung senkt sich die Plasmaproteinbindung von Sulfamerazin beim Schwein auf 35,8 ± 5,3% (
Nouws 1989a), beim Rind erhöht sie sich auf 72 ± 2,2% (
Nouws 1988c). Beim Pferd führt die Hydroxylierung zu einer Steigerung der Proteinbindung auf 83,4 ± 12,9% (
Nouws 1987a), beim Hund sinkt sie auf 31 ± 3,8% ab (
Vree 1984a).
Hund: | 37,5 ± 4,4% (Vree 1984a) |
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Pferd: | 43,3 ± 6,3% (Nouws 1987a) |
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Rind: | 50% (Nielsen 1977a) |
| 48,3 ± 2,4% (Atef 1979a) |
| 57 ± 1,8% (Nouws 1988c) |
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Schaf: | 43,4 ± 0,87% (Barthel 1993a) |
| 54,7 - 60,5% (De Backer 1981a) |
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Lamm (1 Wo): | 39% (De Backer 1982a) |
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Lamm (9 Wo): | 64% (De Backer 1982a) |
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Schwein: | 47,7 ± 4,3% (Nouws 1989a) |
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Huhn: | 41,7 - 58,3% (Atef 1978b) |
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Ratte: | 84,5 ± 0,99% (Kaul 1987a) |
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Ratte, obes: | 28,8 ± 3,7% (Kaul 1987a) |
Clearance
Hund: | nach i.v. 84 mg/kg: 0,35 ± 0,22 ml/min/kg (Vree 1984a) |
| 4-Hydroxysulfamerazin: nach i.v. 84 mg/kg: 4,94 ± 3,74 ml/min/kg (Vree 1984a) |
| Glukuronidkonjugat von 4-Hydroxysulfamerazin: nach i.v. 84 mg/kg: 42,5 ± 41,8 ml/min/kg (Vree 1984a) |
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Pferd: | nach i.v. 20 mg/kg: 1,88 ± 0,38 ml/min/kg (Nouws 1987a) |
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Schaf: | nach i.v. 40 mg/kg/h: 0,99 ± 0,08 ml/min/kg (Al-Khayyat 1977a) |
| nach i.v. 60 mg/kg, ad libitum Fütterung: 47,97 ± 11,51 ml/h/kg (Garwacki 1991a) |
| nach i.v. 60 mg/kg, gefastet: 40,85 ± 9,4 ml/h/kg (Garwacki 1991a) |
| nach i.v. 100 mg/kg: 44 - 60 ml/h/kg (De Backer 1981a) |
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Lamm (1 Wo): | nach i.v. 100 mg/kg: 30 ml/h/kg (De Backer 1982a) |
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Lamm (9 Wo): | nach i.v. 100 mg/kg: 58 ml/h/kg (De Backer 1982a) |
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Zwergzwiege: | nach i.v. 30 mg/kg: 2,8 ± 0,8 ml/min/kg (Ratz 1995a) |
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Schwein: | nach i.v. 20 mg/kg: 71 ± 5,7 ml/h/kg (Nouws 1989a) |