Die unerwünschten Wirkungen sind dosisabhängig (Schaefer 2013a).
Die anderen Opioide auch, reduziert Levomethadon die gastrointestinale Motilität und erhöht den Tonus der glatten Muskulatur. Daher tritt häufig Übelkeit, Erbrechen oder eine spastische Obstipation auf (Schaefer 2013a).
Bei Pferden erfolgt eine Reduktion der Darmmotorik und dadurch ein verminderter Transport von Ingesta; es besteht ein erhöhtes Risiko für Dickdarmobstipationen und Koliken (Dönselmann im Sande 2017a).
Selten wird bei Langzeitanwendungen eine Lymphozytose, Hyperalbuminämie oder Hyperglobulinämie beobachtet (Schaefer 2013a).
Levomethadon ruft eine Geräuschempfindlichkeit hervor. Insbesondere während der Aufwachphase können in einer geräuschvollen Umgebung Unruheerscheinungen mit Heulen auftreten (Löscher 1999e; Halbmayr 2004a; Erhardt 2012b; Henke 2017a).
Exzitationen, Zittern, Kopfzucken, Ataxie, erhöhter Muskeltonus, Drangwandern sowie Leerkauen können auftreten (Halbmayr 2004a; Dönselmann im Sande 2017a). Bei Ponys wurden gehäuft Faszikulationen beobachtet (Gittel 2021a).
Levomethadon führt bei der Katze dosisabhängig zu Exzitationserscheinungen, vor allem bei Dosierungen von ≥ 0,15 mg/kg (Erhardt 2012b). Neben zentralen Exzitationen wurde eine Mydriasis bei einer Dosis von 0,3 mg/kg beobachtet (Möllenhoff 2005a).
Symptome wie Miosis, Schläfrigkeit, Unruhe, Dysphorie, Euphorie, Nervosität und Schwindel können auftreten (Schaefer 2013a; Ammer 2010a).
Levomethadon kann eine Bradykardie sowie Hypotonie hervorrufen (Halbmayr 2004a; Ammer 2010a). Selten treten eine Verlängerung der QT-Zeit im EKG oder ventrikuläre Arrhythmien auf (Schaefer 2013a).
Bei der Anästhesieeinleitung bewirkt Polamivet® (Levomethadon / Fenpipramid) eine Erhöhung der Herzfrequenz, des arteriellen Blutdrucks sowie des Herzzeitvolumens (Herzminutenvolumen). Der atropinähnliche Zusatz Fenpipramid verhindert Sinusbradykardien. Eine Nachinjektion von Polamivet® bei nachlassender Opiatwirkung ist nicht empfohlen, da das länger wirkende Fenpipramid (somit ein resultierender Überschuss) eine ausgeprägte Tachykardie mit einem stetig sinkendem systemischen Blutdruck und ein Abfall des Herzminutenvolumens verursachen kann (Erhardt 2012b).
Nach der Applikation von Levomethadon und Xylazin i.v. kann initial eine leichte Erhöhung der Herzfrequenz und 45 - 120 Minuten später eine Bradykardie beobachtet werden. Ausserdem können AV-Blöcke ersten und zweiten Grades auftreten (Kramer 1996b).
Bei Ponys wurde auch ein initialer Anstieg des MAPs (mittlerer arterieller Blutdruck) beobachtet, die Herzfrequenz blieb stabil (Gittel 2021a).
Levomethadon kann dosisabhängig zu einer Atemdepression führen (Erhardt 2012b; Schaefer 2013a). Da der Wirkstoff die Plazentaschranke durchdringt, kann bei Neugeborenen ebenfalls eine Hypoventilation auftreten (Demuth 1997a).
Levomethadon potenziert die Wirkung von Medetomidin und kann eine Hypoxie hervorrufen (Plumb 2011a; Raekallio 2009a).
Die i.v. Verabreichung von Levomethadon und Xylazin kann zu einer Atemdepression und einer daraus resultierenden respiratorischen Azidose führen. Bei etwa die Hälfte der untersuchten Hunde trat nach dieser Wirkstoffkombination starkes Hecheln auf (Kramer 1996b).
Levomethadon kann eine Harnretention hervorrufen (Schaefer 2013a).
Bei Langzeitanwendungen kann es zur Abhängigkeit kommen (Schaefer 2013a).
Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.