Levomethadon wird zur Schmerzausschaltung im Zusammenhang mit operativen Eingriffen bei Klein- und Grosstieren verwendet (Frey 1991a). Es eignet sich gut zur Behandlung traumatischer sowie viszeraler Schmerzen (Ammer 2016a). In der Anästhesie wird das Opioid als analgetische Komponente bei der Narkoseprämedikation und Neuroleptanalgesie eingesetzt (Erhardt 2012b; Löscher 1999e).
Der Wirkstoff wird als Analgetikum, zur Narkoseprämedikation und zur Neuroleptanalgesie eingesetzt (Demuth 1997a; Ammer 2016a). Das Opioid eignet sich zur postoperativen Schmerztherapie bei Traumapatienten, da es die Nieren und Leber, den Gastrointestinaltrakt sowie das Herz-Kreislauf-System nur unwesentlich beeinflusst (Wacker 2005a). Die Kombination von Levomethadon mit Fentanyl pflastern und Gabapentin oder Pregabalin führte nach Bandscheibenoperationen zu einer guten postoperativen Analgesie (Aghighi 2012a; Schmierer 2020a). Levomethadon kann auch epidural zur postoperativen Analgesie angewendet werden (Erhardt 2012b).
Bei Katzen führte die präanästhetische Verabreichung von 0,3 mg/kg Levomethadon i.m. zu einer guten intra- und postoperativen Analgesie während einer Ovarektomie. Während Methadon keine unerwünschten Wirkungen hervorrief, trat nach der Applikation von Levomethadon bei einigen Tieren eine postoperative Hyperaktivität auf. Mittels einer Dosisreduktion oder der Kombination mit Sedativa bzw. Tranquilizern kann diese unerwünschte Wirkung abgeschwächt werden (Rohrer Bley 2004a). Die analgetische Wirkung von Levomethadon ist nach grossen orthopädisch-chirurgischen Eingriffen mit derjenigen von Buprenorphin vergleichbar (Möllenhoff 2005a).
Das Kombinationspräparat mit Levomethadon und Fenpipramid (L-Polamivet®) wird zur Schmerzausschaltung, Narkoseprämedikation sowie zur Neuroleptanalgesie verwendet (Demuth 1997a; Ammer 2016a).
Beim Enthornen von Kälbern führt die Kombination von Levomethadon (0,05 mg/kg) mit Xylazin (0,05 mg/kg) zu einer guten Sedation. Jedoch sind die Auswirkungen auf die Körpertemperatur, das Herz-Kreislauf-System sowie die postoperative Analgesie noch unerforscht (Adam 2021a).
Beim Menschen wird Levomethadon bei starken, akuten und prolongierten Schmerzen und bei ungenügender Wirksamkeit nicht-opioider Analgetika und/oder schwacher Opioide eingesetzt. Ausserdem kommt es zur Substitutionstherapie bei einer Opioidabhängigkeit zum Einsatz (Schaefer 2013a). Zur Zeit (Jahr 2022) ist Krebs keine Indikation für Levomethadon, da die potenziell antineoplastischen Eigenschaften von Methadon derzeit nur unzureichend bekannt sind. Es gibt widersprüchliche Studienergebnisse, die einerseits von proaptotischen und andererseits von proliferativen Effekten berichten (Theile 2018a).
Das Kombinationspräparat L-Polamivet® (Levomethadon / Fenpipramid) ist bei Vergiftungen mit Arecolin, Pilocarpin, Eserin (Physostigmin) und Taxus baccata (Europäische Eibe) indiziert (Demuth 1997a).
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