Verteilung
Primidon und sein Metabolit Phenylethylmalonamid gehen mit einer durchschnittlichen Penetrations-Halbwertszeit von 43 min (40 - 50 min) nur langsam in den Liquor über (
Löscher 1984a;
Vernaud 2008a).
Metabolismus
Das Medikament wird bei Menschen und Tieren in der Leber rasch und umfangreich in seine aktiven Metaboliten Phenylethylmalonamid (PEMA) und Phenobarbital umgewandelt (
Plumb 2011a;
Parent 1988a;
Ramsey 2008c). Katzen verstoffwechseln Primidon andersartig (
Sawchuk 1985a;
Vernaud 2008a); bei dieser Tierart wird der Wirkstoff weniger stark zu Phenobarbital abgebaut als beim Hund (
Löscher 1999e). Eine Langzeitanwendung induziert Leberenzyme. Die metabolische Umwandlungsrate erhöht sich bereits nach einer Behandlungsdauer von 14 Tagen. In der Folge wird die Biotransformation von Phenobarbital und anderer Substrate beschleunigt und die Plasmakonzentration sinkt (
Schaefer 2013a;
Parent 1988a).
Elimination
Der Wirkstoff und seine Metaboliten werden renal eliminiert (
McEvoy 2007a;
Schaefer 2013a). Bei Patienten mit einer Niereninsuffizienz kann es zur Retention der aktiven Metaboliten von Primidon kommen und es muss mit einer erhöhten pharmakologischen Aktivität gerechnet werden (
Riviere 1984d). Verabreicht man Primidon eine Woche lang oder länger in therapeutischen Dosen (20 mg/kg/Tag, p.o.) an Hunde, beträgt der Anteil der unveränderten Substanz im Urin 57,21 ± 1,5%. Phenylethylmalonamid stellt mit einem Anteil von 21,43 ± 1,8% den Hauptmetaboliten dar und Phenobarbital ist mit 8,2 ± 0,37% vertreten. Wenn eine Einzeldosis (200 mg/kg, p.o.) gegeben wird, so findet man 21,12 ± 0,89% der unveränderten Substanz im Urin; der prozentuale Anteil von Phenylethylmalonamid verringert sich (17,83 ± 1,36), während der Anteil an Phenobarbital mit 14,30 ± 0,42% leicht erhöht ist (
Lafont 1990a).
Bioverfügbarkeit
Der Wirkstoff hat eine hohe Bioverfügbarkeit (
Ebert 2002a); diese beträgt beim Menschen 60 - 80% (
Plumb 2011a).
Wirkspiegel
Die für den Menschen wirksame Serumkonzentration von Phenobarbital wird mit 10 - 30 μg/ml angegeben (
Yeary 1980a); beim Hund sollte sie bei 20 - 40 μg/ml liegen, damit eine Wirkung eintritt (
Sawchuk 1985a).
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration, Tmax
Maximale Plasmakonzentrationen werden nach 1 - 3 h erreicht (
Ebert 2002a).
Eliminationshalbwertzeit
Hund
Die Eliminationshalbwertszeit von unverändertem Primidon beträgt beim Hund 9 - 12 h (
Ebert 2002a;
Löscher 2010a;
Parent 1988a;
Ammer 2010a) bzw. 4 - 12 h (
Löscher 1999e). Diejenige von Phenobarbital liegt bei 25 - 90 h (
Löscher 2010a) und von PEMA zwischen 10 - 16 h (
Frey H- 1980a).
Bei Beagle-Hunden beträgt die Eliminationshalbwertszeit des unveränderten Wirkstoffes 5,1 ± 0,8 h (
Frey 1986a).
Katze
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt bei der Katze für Primidon 7 h (
Löscher 1999e;
Löscher 2010a;
Ammer 2010a) und für Phenobarbital 34 - 43 h (
Löscher 2010a).
Verteilungsvolumen
Das Verteilungsvolumen wird mit 0,6 l/kg angegeben (
Schaefer 2013a).
Plasmaproteinbindung
Das Antiepileptikum wird nur schwach, zu ca. 20%, an Plasmaeiweisse gebunden (
Schaefer 2013a;
Ebert 2002a).