Wirkungsmechanismus
Durch die Nachahmung der Thiaminstruktur hemmt Amprolium die Thiaminverwertung im Parasiten kompetitiv (
Plumb 1999a;
Steuber 1999a). Weil Amprolium keine Hydroxyethylendung wie Thiamin besitzt, kann es nicht zu einem Pyrophosphatanalog phosphoryliert und damit auch nicht metabolisch aktiv werden (
Lindsay 1995a).
Amprolium wirkt primär auf die erste Generation der Schizonten in den Zellen der Intestinalwand und verhindert dort die Differenzierung der Merozoiten. Zudem beeinträchtigt der Wirkstoff die sexuellen Stadien und die Sporulation der Oozysten (
Plumb 1999a;
Lindsay 1995a). Amprolium wird hauptsächlich zur Prophylaxe eingesetzt, da es auf die ersten frühen Schizonten- und Merozoitenstadien wirkt (
Manger 1991b;
Lindsay 1995a).
Thiaminaufnahmehemmung im Wirt
Amprolium wirkt auch als Thiaminantagonist im Wirt, wobei der Parasit gegen diesen Effekt 50-mal empfindlicher ist (
Manger 1991b;
Lindsay 1995a). Langzeitige Verabreichung von hohen Dosen kann beim Wirt zu Thiaminmangel führen, und exzessive Thiaminaufnahme über das Futter kann die antikokzidielle Wirkstoffaktivität reduzieren oder umkehren (
Plumb 1999a;
Lindsay 1995a).
Resistenz
Der Wirkstoff wird sehr häufig eingesetzt, und Resistenzen sind vor allem bei Eimeria-Stämmen von Hühnern und Truthühnern (
Lindsay 1995a) weit verbreitet (
Chapman 1989a).