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Systemische Nebenwirkungen
Hund
Nach Verabreichung von p.o. 15 mg/kg/Tag für 13 Wochen traten folgende Symptome auf: erhöhte lokomotorische Aktivität, Erregung und eine Abnahme des Körpergewichtes aufgrund der erhöhten Aktivität. Alle Effekte verschwanden nach einer Erholungsphase von 4 Wochen (Bakhtiar 2004a). In einer weiteren Studie traten nach p.o. 20 mg/kg/Tag für 90 Tage folgende reversiblen Symptome auf: Speicheln, Hyperaktivität und Diarrhoe. Zudem reduzierten sich die Nahrungsaufnahme und das Körpergewicht (Teo 2003a).
Mensch
Die häufigsten unerwünschten Nebenwirkungen sind Schlafstörungen und ein verminderter Appetit (Wolraich 2004a). Zudem können Nervosität, Tachykardie und Kopfschmerzen auftreten (Allen 2005a; Klein-Schwartz 2002a). Die Nebenwirkungen verstärken sich linear zur Dosis (Klein-Schwartz 2002a). Kinder, welche Tabletten mit langsamer Wirkstofffreigabe vor dem Schlucken kauen, könnten einem vermehrten Risiko von Nebenwirkungen ausgesetzt sein. Durch das Kauen verkürzt sich der Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (Tmax) und die maximale Plasmakonzentration (Cmax) erhöht sich (Srinivas 1993a).
Abhängigkeits- und Missbrauchspotential
Methylphenidat gehört zur Gruppe der Amphetamine und untersteht aufgrund der Suchtpotenz dem Betäubungsmittelgesetz (Löscher 2003b). Humanmedizinische Studien zeigten jedoch, dass im Vergleich zu unbehandelten ADHS-Patienten das Risiko eines allgemeinen Medikamenten- und Alkoholmissbrauchs reduziert wird, wenn ADHS-Patienten im Kindesalter behandelt wurden (Wilens 2003a). Bei vorschriftsgemässer Anwendung scheint das Potential von missbräuchlicher Anwendung relativ gering (Wolraich 2004a; Volkow 1995a; Fone 2005a).
Leber
In der Humanmedizin führte bei einer Patientin die Verabreichung einer täglichen Dosis von p.o. 30 mg zu einer Hepatotoxizität mit einem signifikanten Anstieg der Leberenzyme. Nach einem Unterbruch der Methylphenidateinnahme von ungefähr einem Monat, führte die erneute Verabreichung einer Testdosis von 2,5 mg pro Tag wiederum zu einem Anstieg der Leberenzyme (Goodman 1972a).
Haut
In seltenen Fällen kann ein Arzneimittelexanthem auftreten. Cohen et al. berichten von zwei Kindern, bei welchen aufgrund von Methylphenidat Hautausschläge am Skrotum aufgetreten sind (Cohen 1992b).
Wachstum
Die Studie von Poulton et al. zeigte, dass die Verabreichung von Methylphenidat oder Dexamphetamin bei Kindern in den ersten 6 - 30 Monaten der Behandlung in 86% ein vermindertes Wachstum und in 76% ein vermindertes Gewicht zur Folge hatte. Die Wachstumsgeschwindigkeit war während den ersten 6 Monaten der Behandlung am niedrigsten. Das durchschnittliche Wachstumsdefizit während den ersten 2 Jahren betrug ungefähr 1 cm/Jahr (Poulton 2003a). Kramer et al. untersuchten erwachsene Patienten, welche während der Kindheit im Durchschnitt über 36 Monate mit Methylphenidat behandelt wurden. In dieser Studie konnte keine Abweichung betreffend Grösse oder Gewicht festgestellt werden (Kramer 2000a).