mdi-magnify Wirkstoff Suchen Tierarzneimittel Produkte & Futter


mdi-book-open-variant Impressum mdi-help Hilfe / Anleitung mdi-printer Webseite ausdrucken mdi-bookmark Bookmark der Webseite speichern mdi-magnify Suche & Index Wirkstoffe mdi-sitemap Sitemap CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-home Startseite CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-email Beratungsdienst: Email / Post / Telefon

Allgemein

Die Pharmakokinetik von Methylphenidat ist nicht linear (Bakhtiar 2004a). In einer humanmedizinischen Studie konnte nach einer Dosiserhöhung von p.o. 20 auf 40 mg ein 3-facher Abfall der Clearance und eine 7-fache Erhöhung der AUC gemessen werden, trotz einer konstanten Eliminationshalbwertszeit. Die Autoren vermuten, dass die nichtlineare Kinetik von d-Methylphenidat Folge einer Sättigung der präsystemischen Elimination ist (Aoyama 1993a). Pharmakokinetische Parameter von Erwachsenen und Kindern, welche p.o. 0,3 mg/kg Methylphenidat erhielten, zeigten keine Unterschiede (Wargin 1983a).
 
D-Methylphenidat ist stärker wirksam als l-Methylphenidat und weist beim Menschen nach oraler Verabreichung höhere Plasmaspiegel auf. Dies ist das Resultat eines präsystemischen Metabolismus. l-Methylphenidat wird vorzugsweise zu l-Ritalinsäure metabolisiert (Srinivas 1993a).
 

Absorption

Nach oraler Verabreichung findet eine schnelle und vollständige Absorption statt (Kimko 1999a; Bakhtiar 2004a).
 

Verteilung

Nach der Verabreichung findet eine schnelle Verteilung statt. Die tiefe Proteinbindung und hohe Fettlöslichkeit führt zu einer schnellen Aufnahme ins ZNS (Wolraich 2004a). Nach intravenöser Verabreichung beim Menschen konnten 7,5 ± 1,5% der Dosis im Gehirn nachgewiesen werden. Die höchste Konzentration von Methylphenidat wurde im Corpus striatum und eine relativ geringe Konzentration im Kortex und Cerebellum gemessen. Die regionale Verteilung im Gehirn ist identisch mit derjenigen von Kokain (Volkow 1995a).
 

Metabolismus

Beim Menschen findet nach oraler Verabreichung ein erheblicher First-Pass-Metabolismus und / oder eine Esterabspaltung im Darm statt (Wargin 1983a). Methylphenidat wird via Esterabspaltung vor allem zu Ritalinsäure, dem Hauptmetaboliten, abgebaut (Aoyama 1993a; Wargin 1983a). Die Plasmaspiegel von Ritalinsäure sind beim Menschen 50 bis 100-fach höher als diejenigen von Methylphenidat (Wargin 1983a). Die pharmakologische Aktivität von Ritalinsäure ist jedoch gering (Patrick 1981a). Weitere Metabolisationswege finden via Oxidation, Hydrolyse und Konjugation statt und bilden nur einen geringen Teil der Methylphenidat-Metaboliten (Egger 1981a); diese weisen keine pharmakologische Aktivität auf (Kimko 1999a).
 

Elimination

Nach oraler Verabreichung findet eine schnelle Elimination statt. Beim Hund konnten 86% und bei der Ratte 63% der Dosis im Urin nachgewiesen werden. Weniger als 1% der Dosis wurde unverändert ausgeschieden (Egger 1981a). Beim Menschen wurde nach oraler Verabreichung 32 - 37% der Dosis als d-Ritalinsäure und 34 - 40% als l-Ritalinsäure über den Urin ausgeschieden. Total wurde über den Urin 63 - 78% der Dosis (Summe der Enantiomere von Methylphenidat und des Metaboliten Ritalinsäure) ausgeschieden (Aoyama 1993a).
 

Ausscheidung über den Urin, d-Methylphenidat

Mensch:nach i.v. 10 mg: 1,3 ± 0,5%
nach p.o. 40 mg: 0,3 ± 0,5% (Srinivas 1993a)
 

Ausscheidung über den Urin, l-Methylphenidat

Menschnach i.v. 10 mg: 0,6 ± 0,3%
nach p.o. 40 mg: 0,03 ± 0,02% (Srinivas 1993a)
 

Bioverfügbarkeit

Die absolute Bioverfügbarkeit nach oraler Verabreichung beträgt bei der Ratte 19% und beim Affen 22%. Es wird vermutet, dass die geringe Bioverfügbarkeit aufgrund eines erheblichen präsystemischen Metabolismus zustande kommt (Wargin 1983a).
 

d-Methylphenidat

Mensch:nach p.o. 40 mg, Tabletten mit schneller Wirkstofffreigabe: 22 ± 8%
nach p.o. 40 mg, Tabletten mit langsamer Wirkstofffreigabe: 22 ± 9% (Srinivas 1993a)
 

l-Methylphenidat

Mensch:nach p.o. 40 mg, Tabletten mit schneller Wirkstofffreigabe: 5 ± 3%
nach p.o. 40 mg, Tabletten mit langsamer Wirkstofffreigabe: 5 ± 3% (Srinivas 1993a)
 

Wirkspiegel

Maximale Plasmakonzentration Cmax, dl-Methylphenidat

Mensch:nach p.o. 0,15 mg/kg: 3,5 ± 0,4 ng/ml
nach p.o. 0,3 mg/kg: 7,8 ± 0,8 ng/ml (Wargin 1983a)
 

Maximale Plasmakonzentration Cmax, d-Methylphenidat

Rüde:nach p.o. 15 mg/kg: 423 ± 104 ng/ml
Hündin:nach p.o. 15 mg/kg: 350 ± 218 ng/ml (Bakhtiar 2004a)
Mensch:nach p.o. 40 mg, Tabletten mit schneller Wirkstofffreigabe: 18,12 ± 4,34 ng/ml
nach p.o. 40 mg, Tabletten mit langsamer Wirkstofffreigabe: 16,06 ± 4,60 ng/ml (Srinivas 1993a)
 

Maximale Plasmakonzentration Cmax, l-Methylphenidat

Rüde:nach p.o. 15 mg/kg: 461 ± 106 ng/ml
Hündin:nach p.o. 15 mg/kg: 440 ± 247 ng/ml (Bakhtiar 2004a)
Mensch:nach p.o. 40 mg, Tabletten mit schneller Wirkstofffreigabe: 2,98 ± 0,94 ng/ml
nach p.o. 40 mg, Tabletten mit langsamer Wirkstofffreigabe: 1,85 ± 0,52 ng/ml (Srinivas 1993a)
 

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration Tmax, dl-Methylphenidat

Hund:nach p.o.: 1 - 2 Stunden (Bakhtiar 2004a)
Pferd:nach s.c. / i.m. 0,35 mg/kg: 1 Stunde (Shults 1981a)
Mensch:nach p.o. 0,15 mg/kg: 2,2 ± 0,4 Stunden
nach p.o. 0,3 mg/kg: 2,1 ± 0,3 Stunden (Wargin 1983a)
 

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration Tmax, d-Methylphenidat

Mensch:nach p.o. 40 mg, Tabletten mit schneller Wirkstofffreigabe: 2,36 ± 0,81 Stunden
nach p.o. 40 mg, Tabletten mit langsamer Wirkstofffreigabe: 3,18 ± 0,64 Stunden (Srinivas 1993a)
 

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration Tmax, l-Methylphenidat

Mensch:nach p.o. 40 mg, Tabletten mit schneller Wirkstofffreigabe: 2,14 ± 0,64 Stunden
nach p.o. 40 mg, Tabletten mit langsamer Wirkstofffreigabe: 3,09 ± 0,70 Stunden (Srinivas 1993a)
 

Eliminationshalbwertszeit

dl-Methylphenidat

Pferd:nach s.c. / i.m. 0,35 mg/kg: 1,5 Stunden (Shults 1981a)
 

d-Methylphenidat

Mensch:nach i.v. 10 mg: 5,96 ± 1,71 Stunden
nach p.o. 40 mg, Tabletten mit schneller Wirkstofffreigabe: 5,69 ± 1,14 Stunden
nach p.o. 40 mg, Tabletten mit langsamer Wirkstofffreigabe: 5,04 ± 0,69 Stunden (Srinivas 1993a)
 

l-Methylphenidat

Mensch:nach i.v. 10 mg: 3,61 ± 1,12 Stunden
nach p.o. 40 mg, Tabletten mit schneller Wirkstofffreigabe: 3,93 ± 0,76 Stunden
nach p.o. 40 mg, Tabletten mit langsamer Wirkstofffreigabe: 3,88 ± 0,59 Stunden (Srinivas 1993a)
 

AUC

d-Methylphenidat

Rüde:nach p.o. 15 mg/kg: 932 ± 196 ng/ml/h
Hündin:nach p.o. 15 mg/kg: 843 ± 368 ng/ml/h (Bakhtiar 2004a)
Mensch:nach i.v. 10 mg: 147,74 ± 47,91 ng/ml/h (Srinivas 1993a)
 

l-Methylphenidat

Rüde:nach p.o. 15 mg/kg: 1351 ± 110 ng/ml/h
Hündin:nach p.o. 15 mg/kg: 1344 ± 398 ng/ml/h (Bakhtiar 2004a)
Mensch:nach i.v. 10 mg: 88,64 ± 43,13 ng/ml/h (Srinivas 1993a)
 

Verteilungsvolumen im Steady State (Vdss)

d-Methylphenidat

Mensch:nach i.v. 10 mg: 2,65 ± 1,11 l/kg (Srinivas 1993a)
 

l-Methylphenidat

Mensch:nach i.v. 10 mg: 1,80 ± 0,91 l/kg (Srinivas 1993a)
 

MRT (Mean Residence Time)

d-Methylphenidat

Mensch:nach i.v. 10 mg: 6,53 ± 1,62 Stunden (Srinivas 1993a)
 

l-Methylphenidat

Mensch:nach i.v. 10 mg: 2,44 ± 0,51 Stunden (Srinivas 1993a)
 

Plasmaproteinbindung

Pferd:nach i.v.: 70 - 80% (Shults 1981a)
Kind:nach p.o.: 15,2 - 16,2% (Hungund 1979a)
 

Clearance

d-Methylphenidat

Mensch:nach i.v. 10 mg: 0,40 ± 0,12 l/kg/h
nach p.o. 40 mg, Tabletten mit schneller Wirkstofffreigabe: 1,95 ± 0,66 l/kg/h
nach p.o. 40 mg, Tabletten mit langsamer Wirkstofffreigabe: 1,75 ± 0,53 l/kg/h (Srinivas 1993a)
 

l-Methylphenidat

Mensch:nach i.v. 10 mg: 0,73 ± 0,28 l/kg/h
nach p.o. 40 mg, Tabletten mit schneller Wirkstofffreigabe: 16,32 ± 7,32 l/kg/h
nach p.o. 40 mg, Tabletten mit langsamer Wirkstofffreigabe: 17,26 ± 7,51 l/kg/h (Srinivas 1993a)
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.