Wirkungsort und -mechanismus
Die anthelminthische Wirksamkeit des Piperazins beruht auf einer reversiblen Beeinflussung der neuromuskulären Verbindungen der Nematoden. Durch Inhibierung von Acetylcholin kommt es zur neuromuskulären Blockade der myoneuralen Verbindungen und Hyperpolarisation der Muskelzellen, was eine schlaffe Paralyse zur Folge hat. Durch die Propulsion der Darmperistaltik erfolgt die Ausscheidung gelähmter, aber noch lebender Parasiten (
Aubry 1970a;
Manger 1991a;
Del Castillo 1963a;
Del Castillo 1964a).
Nach neueren Untersuchungen wird jedoch angenommen, dass es durch GABA-agonistische Wirkung zur Erhöhung des Ruhepotentials der somatischen Muskulatur kommt und dadurch eine Lähmung der Parasiten eintritt (
Martin 1982b;
Courtney 1995a).
Piperazin greift ausserdem in den intermediären Stoffwechsel ein. Es senkt den Phospholipidgehalt und hemmt die Bildung von Succinat (
Plumb 1991a;
Ungemach 1994b).