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Lokale Nebenwirkungen

Zwei Patienten zeigten nach der Verwendung einer oberflächenanästhetischen Lotion, die Benzocain enthielt, eine Fotokontaktallergie. Ein Photopatchtest zeigte, dass Benzocain die Fotokontaktallergie ausgelöst hatte. Die fototoxische Reaktion liess sich aber weder bei Freiwilligen noch bei Meerschweinchen induzieren, was darauf hinweist, dass die zwei Patienten eine hypersensible Reaktion zeigten (Kaidbey 1981a).
 

Systemische Nebenwirkungen

Methämoglobinämie

Lokale Applikation
Bei gewissen Spezies, wie Schafen, Ratten und Affen, kann bei topischer Anwendung von Benzocain eine Methämoglobinämie auftreten (Englebach 1986a; Lagutchik 1992a; Guertler 1992a; Martin 1995a).
 
Die Empfindlichkeit auf Benzocain wurde an verschieden Tierarten (Affe, Hund, Katze, Ratte, Kaninchen, Schwein und Maus) untersucht. Bei den meisten Tieren wurde 15 - 60 min nach der Applikation eine Methämoglobinbildung als Reaktion auf den Benzocainspray beobachtet, mit einem Maximum nach 15 - 30 min. Eine positive Methämoglobinreaktion wurde bei mehr als 95% der Tiere beobachtet (Davis 1993b).
 
In venösen Blutproben von Schafen, die vor einer Intubation mit Benzocainspray (56 - 112 mg) behandelt worden waren, war eine deutliche Methämoglobinämie vorhanden. Deshalb sollte zur nasalen und oropharyngealen Lokalanästhesie Benzocain durch Lidocain ersetzt werden. Ein N-Hydroxy-Metabolit von Benzocain scheint die aktive methämoglobininduzierende Substanz zu sein (Lagutchik 1992a; Guertler 1992a).
 
Vor allem bei Anwendung auf grösseren Wundgebieten besteht die Gefahr der Methämoglobinbildung; insbesondere bei Katzen, aber auch bei Hunden (Werner 2002a). In einem Fall wurde von einer Katze berichtet, welche 15 - 20 min nach der topischen Anwendung von Benzocain folgenden Symptome zeigte: akute Atemnot, Erbrechen und Kollaps (Wilkie 1988a).
 
Drei Hunde mit Juckreiz entwickelten eine Methämoglobinämie, nachdem ihr Besitzer sie mit humanmedizinischen Produkten, die Benzocain enthielten, topisch behandelt hatte. Zwei der Hunde zeigten wenige Stunden nach der Anwendung einer Hautlotion, die 5% Benzocain enthielt, klinische Anzeichen eines Schockes. Der Methämoglobinanteil betrug 51% des Gesamthämoglobins. Beide Hunde erholten sich nach einer Bluttransfusion. Der dritte Hund wurde über einige Wochen mit kleinen Mengen eines anästhetischen Aerosols, das 20% Benzocain enthielt, behandelt. Bei der Untersuchung war er anorektisch und lethargisch. Der Methämoglobinanteil betrug 30% und in 20% der Erythrozyten wurden Heinz-Körperchen beobachtet. Der Hund erholte sich nach dem Absetzen des Sprays. Es wurde keine messbare Erhöhung des Methämoglobins nachgewiesen, wenn Produkte, welche Benzocain enthielten auf die intakte Haut aufgetragen wurden. Eine leichte Erhöhung des Methämoglobins wurde aber auch nach oraler Anwendung bei Hunden beobachtet (Harvey 1979a).
 
Beim Menschen kann nach der Anwendung eines Sprays, der Benzocain enthält, eine gravierende Methämoglobinämie entstehen. In den USA wurden zwischen 1997 und 2003 107 Zwischenfälle nach der Verwendung von Benzocain enthaltenden Produkten (Intubation, Bronchoskopie und ähnliche invasive Methoden) gemeldet (Olson 1981a; Moore 2004a).
 
Systemische Applikation
Bei systemischer Applikation kann Benzocain eine Methämoglobinbildung induzieren (Löscher 1999b).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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