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Anwendungssicherheit

Bei sorgfältiger individueller Dosisanpassung mit Hilfe des Quick-Tests ist das Toxizitätsrisiko gering (Gernert 2010a).
 

Akute Toxizität

Die akute Toxizität ist stark speziesabhängig; Monogastrier reagieren empfindlicher als Wiederkäuer (Gernert 2010a).
 

LD50

Hund:> 3 mg/kg (Gernert 2010a)
  
Schwein:> 5 mg/kg (Gernert 2010a)
  
Ratte:> 14 - 20 mg/kg (Gernert 2010a)
10 - 50 mg/kg (Deckert 1973a)
  
Meerschweinchen:150 - 200 mg/kg als einmalige Dosis (Deckert 1973a)
0,1 - 0,5 mg/kg als tägliche Dosis (Deckert 1973a)
 

Chronische Toxizität

Kleine Einzeldosen, welche alle 24 h über mehrere Tage aufgenommen werden, wirken stärker toxisch als die einmalige Aufnahme einer höheren Dosis (Crispin 1975a; Gerhards 1981a; Gernert 2010a). Je nach Tierart sind wiederholte Aufnahmen 5 - 100 × toxischer als die einmalige Aufnahme derselben Gesamtdosis (Osuna 1982a).
 

Reproduktion (Embryo- / Fetotoxizität)

Coumarinderivate können den fetalen Tod und Aborte auslösen (Pugh 1991c; Allen 2005a); Neugeborene können aufgrund herabgesetzter Gerinnungsmechanismen sterben (Howard 1993b).
 

Therapie bei Überdosierung

Im Notfall sollte unverzüglich eine Bluttransfusion durchgeführt werden (Pugh 1991c; Marschang 1970a; Howard 1993b; Vrins 1983a; Colles 1982a; Byars 1986a). Vollblut stellt mangelndes Prothrombin, Erythrozyten und Volumen zur Verfügung (Aronson 1972a), kann jedoch für spätere Transfusionsreaktionen prädisponieren oder diese sogar auslösen (Mount 1982a).
 
Wird die Überdosierung rechtzeitig bemerkt, sollte die Resorption des Wirkstoffs aus dem Gastrointestinaltrakt verhindert werden. Hierfür sollten die gängigen Protokolle für Intoxikationen angewendet werden (Plumb 2008a). Bei jeglicher Blutung sollte Warfarin vorerst abgesetzt werden (Vrins 1983a). Bei kleineren Blutungen (Nase und Gingiva) reicht es meist, die Therapie für 2 - 3 Tage unter Kontrolle (Quick-Test) zu unterbrechen (Gernert 2010a). Bei schweren Blutungen muss Vitamin K und eventuell Prothrombinkomplex-Konzentrat verabreicht werden (Gernert 2010a). Vor überstürzter Vitamin-K-Gabe wird allerdings gewarnt, da diese das Thromboserisiko erheblich steigert (Gerhards 1981a). Wenn die PT-Werte und der Hämatokrit wieder im Normbereich sind, kann Warfarin erneut mit 50% der ursprünglichen Dosierung eingesetzt werden. Für die ersten Tage wird eine begleitende Heparinisierung empfohlen (Harpster 1995a).
 
Nur Vitamin K1 ist ein spezifisches Antidot für Warfarin, andere Vitamin K-Präparate sind wenig wirksam (Colles 1982a; Kroker 2010c; Schaer 1980a). Bei Pferden, welche Vitamin K3 in den vom Hersteller empfohlenen Dosierungen erhielten, wurden bereits 4 - 12 h nach der Verabreichung Nephrotoxizitätsanzeichen festgestellt (Rebhun 1984a).
 
Eisensulfat deckt den erhöhten Eisenbedarf während der Erythropoese (Ellenhorn 1997a).
 
Phenobarbital soll die Verstoffwechselung von Coumarinderivaten in den Leberzellen fördern. Zu dieser Empfehlung existieren allerdings noch keine gesicherten Studien (Ellenhorn 1997a).
 

Dosierung von Vitamin K1

Vitamin K1 wirkt am schnellsten und am verlässlichsten bei subkutaner Injektion (Byars 1986a). Bei intravenöser Gabe kann es eine anaphylaktische Reaktion hervorrufen und sollte deshalb nur mit Vorsicht angewendet werden (Majerus 2001a; Mount 1982a). Selbst bei verdünnter, langsamer i.v. Injektion kam es bei einem Hund zu Urticaria, Speichel- und Tränenfluss sowie Flatulenz (Jordan 1979a). Bei intramuskulären Injektionen können schwere Hämatome an der Injektionsstelle auftreten (Byars 1986a).
 
Die Blutstillung nach der Gabe von Vitamin K1 tritt verzögert ein; nach 2 - 3 Tagen ist Vitamin K1 voll wirksam (Schaer 1980a).
 
Wiederkäuer:1 mg/kg i.v. oder i.m. (Howard 1993a)
2 - 4 mg/kg 2 × täglich i.v. oder besser i.m. (Kroker 2010c)
0,5 - 2,5 mg/kg i.m.; i.v. nur verdünnt mit NaCl, max. 5 mg/min (Plumb 2008a)
  
Schaf:0,5 - 2,5 mg/kg i.m.; i.v. nur verdünnt mit NaCl und max. 5 mg/min (Plumb 2008a)
  
Ziege:0,5 - 2,5 mg/kg i.m.; i.v. nur verdünnt mit NaCl und max. 5 mg/min (Plumb 2008a)
  
Schwein:1 - 2 mg/kg (Kroker 2010c)
0,5 - 2,5 mg/kg i.m.; i.v. nur verdünnt mit NaCl und max. 5 mg/min (Plumb 2008a)
1 mg/kg i.v. oder i.m. (Howard 1993a)
  
Pferd:500 mg s.c. alle 4 - 6 h bis die OSPT (One-stage prothrombin-time) normal ist (Plumb 2008a)
0,5 - 2,5 mg/kg i.m.; i.v. nur verdünnt mit NaCl und max. 5 mg/min (Plumb 2008a).
0,3 - 0,5 mg/kg (Scott 1980b).
300 - 500 mg s.c. alle 4 - 6 h bis die PT auf dem Basallevel ist, dann über 3 - 4 Tage 1 × täglich PT-Kontrolle (Byars 1986a)
 

Dosierung von Vitamin K1, um den antikoagulatorischen Effekt ganz aufzuheben

Hund:2 - 5 mg/kg s.c. Tagesdosis; auf 2 Gaben verteilt (Allen 2005a; Kroker 2010c).
2 - 3 mg/kg p.o. Tagesdosis, auf 3 Gaben verteilt, über 5 - 7 Tage; dann 1 mg/kg p.o. Tagesdosis auf 3 Gaben verteilt, über 4 - 6 Wochen (Allen 2005a).
Initial 2,5 - 5 mg/kg p.o., gefolgt von 5 mg/kg p.o. Tagesdosis, auf 2 - 3 Gaben verteilt (Allen 2005a)
  
Katze:2 - 5 mg/kg s.c. Tagesdosis; auf 2 Gaben verteilt (Allen 2005a; Kroker 2010c).
2 - 3 mg/kg p.o. Tagesdosis, auf 3 Gaben verteilt, über 5 - 7 Tage; dann 1 mg/kg p.o. Tagesdosis auf 3 Gaben verteilt, über 4 - 6 Wochen (Allen 2005a).
Initial 2,5 - 5 mg/kg p.o., gefolgt von 5 mg/kg p.o. Tagesdosis, auf 2 - 3 Gaben verteilt (Allen 2005a)
  
Pferd:> 0,5 mg/kg (Scott 1980b)
  
Kaninchen1 - 10 mg/kg (Plumb 2008a)
Nager:1 - 10 mg/kg (Plumb 2008a)
Kleine Säuger:1 - 10 mg/kg (Plumb 2008a)
  
Vögel:0,2 - 2,5 mg/kg i.m., nach Wirkung; meist 1 - 2 Injektionen erforderlich (Plumb 2008a)
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