Verteilung
Dapson wird in die meisten Gewebe des Körpers verteilt und kann unter anderem in der Haut, Muskulatur, Leber und in den Nieren nachgewiesen werden. Geringere Konzentrationen werden im Schweiss, Speichel, der Tränenflüssigkeit und in der Galle erreicht (
McEvoy 1992a). Dapson ist auch in den peripheren Nerven nachweisbar und erreicht dort Konzentrationen, die annähernd im Gleichgewicht mit der Plasmakonzentration sind (
Allen 1975a).
Wird Dapson beim
Rind intramammär in ein Viertel verabreicht, kann es auch in den nichtbehandelten Vierteln nachgewiesen werden. Die Verteilung verläuft aufgrund der starken Bindung an das Eutergewebe nur langsam. Nach drei intramammären Applikation von je 3 g werden in den unbehandelten Vierteln Konzentrationen bis zu 0,6 μg/ml erreicht. Im Gesamten werden 0,14% der applizierten Dosis über die unbehandelten Vierteln ausgeschieden (
Roudaut 1993a). Dapson wird nach intramammärer Applikation auch im ganzen Körper verteilt und die höchsten Konzentrationen werden in den Nieren, im Urin und in der Galle erreicht (
Ziv 1981a).
Metabolismus
In der Leber des
Menschen wird Dapson zu Mono- oder Diacetylderivaten metabolisiert, wobei die einfache Acetylierung dominiert. In geringerem Masse wird Dapson auch hydroxyliert. Dieser Metabolit scheint für das Auftreten gewisser Nebenwirkungen, wie Methämoglobinämie und hämolytische Anämie verantwortlich zu sein (
McEvoy 1992a). In einer Studie wurde der Einfluss der Cyclooxygenase 2 auf die Bildung des Hydroxymetaboliten untersucht. Bei Stress wird die Cox 2 aktiviert und ein Zusammenhang mit dem vermehrten Auftreten von Dapsonnebenwirkungen bei AIDS-Patienten wurde vermutet. Es konnte jedoch keine vermehrte Bildung des Hydroxymetaboliten durch Cox 2 nachgewiesen werden (
Vyas 2006a).
Beim
Hund sind im Blut und Urin nur geringe Mengen von Monoacetyldapson nachweisbar; nach einer intravenösen Applikation von 25 mg/kg wird im Plasma eine Konzentration von 0,005 μg/ml erreicht (
Biggs JT Jr 1975a).
Auch bei der
Maus ist die Acetylierung von Dapson nur gering mit einer Plasmakonzentration von 0,08 μg/ml nach einer intraperitonealen Applikation von 1 mg/kg (
Levy 1972a). Bei der
Ratte wird Dapson stärker metabolisiert und die Acetylierung ist geschlechtsspezifisch; die weiblichen Tiere acetylieren bis 57% der applizierten Dosis, die männlichen Tiere 24% (
Gordon 1975a).
Elimination
Die Ausscheidung über den Urin ist der wichtigste Eliminationsmechanismus mit einem Anteil von 80 - 90% der applizierten Dosis (
Scott 1986a). Dapson wird stark aus den Tubuli rückresorbiert mit einer Resorptionsrate von 97 - 98% und verbleibt dadurch lange im Körper (
Allen 1975a). Beim
Affen werden innerhalb der ersten 6 Tage 47% einer oralen Dosis von 60 mg/kg über den Urin ausgeschieden (
Sonntag 1972a). Die Ausscheidung über den Kot ist nur gering (
McEvoy 1992a).
Innerhalb der ersten 8 Stunden nach einer intravenösen Applikation werden beim
Hund 10 - 30% der applizierten Dosis über den Urin und 0,5 - 1,2% über die Galle ausgeschieden (
Biggs JT Jr 1975a).
Wird Dapson beim
Rind zu Beginn der Trockenstellperiode intramammär verabreicht, bleibt es 14 - 22 Tage im Euter nachweisbar (
Ziv 1978a).
Bioverfügbarkeit
Wirkspiegel
Maximale Plasmakonzentration, Cmax
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration, Tmax
Eliminationshalbwertszeit
Mensch: | 20 - 30 h (Petri 2001b) |
|
Affe: | nach oral 60 mg/kg: 24 - 30 h (Sonntag 1972a) |
|
Hund: | nach i.v. 1 mg/kg: 11,7 h (Peters 1975a) |
| nach i.v. 5 mg/kg: 13,4 ± 0,3 h (Hekman 1989a) |
| nach i.v. 100 mg: 8,9 ± 1,3 h (Pieters 1987a) |
| nach oral 5 mg/kg: 11,5 ± 0,3 h (Hekman 1989a) |
| nach oral 100 mg: 8,5 ± 1,9 h (Pieters 1987a) |
|
Kaninchen: | 1 - 3 h (Biggs JT Jr 1975a) |
|
Maus: | nach intraperitoneal 1 mg/kg: 2,4 - 3,4 h (Levy 1972a) |
|
Ratte: | nach intraperitoneal 1 mg/kg: 5 - 6,8 h (Gordon 1975a) |
Verteilungsvolumen
AUC
Plasmaproteinbindung