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Lokale Nebenwirkungen
Langzeitpräparate
Bei Langzeitpräparaten kommt es durch lokale Wirkstoffpräzipitation zu stärkeren lokalen Reizungen im Vergleich zu anderen Zubereitungen (Kroker 1999b).
Intramuskuläre Injektion
Nach i.m.-Applikation kann es zu lokalen Reizungen, Myositis, Abszessen und Nekrosen kommen (Plumb 1999a; Bols 1995a). Langzeitpräparate mit Piroxicam kombiniert, welches den Schmerz und die Schwellung minimiert (Riviere 1995c); aber auch eine tiefe Injektion oder ein Wechseln der Injektionsseite minimieren das Risiko einer lokalen Reizung (McEvoy 1992a).
Bei Kälbern und Schweinen, seltener bei Schafen, kann es zu gelb-grünen Muskeldegenerationen und Nekrosen kommen. In Kombination mit Polyvinylpyrrolidon treten weniger Reizungen auf, als mit Lösungsvermittlern wie Dimethylalacetamid oder Glycerolformaldehyd (Nouws 1990b; Bols 1995a).
Bei Vögeln kann es zu schweren lokalen Gewebereizungen kommen (Plumb 1999a).
Intravenöse Injektion
Eine schnelle i.v.-Applikation (innerhalb von 5 min) kann zu Herzrhythmusstörungen führen, vermutlich durch enthaltene Lösungsvermittler oder durch Chelatbildung mit intravaskulärem Calcium (Plumb 1999a).
Zubereitungen auf unverdünnter Propylenglycolbasis verursachen eine intravaskuläre Hämolyse mit Hämoglobinurie. Diese Lösungen haben zudem eine kardiodepressive Wirkung auf Kälber. Als Prophylaxe kann vorher Calciumgluconat verabreicht werden (Plumb 1999a).
Systemische Nebenwirkungen
Jungtiere
Oxytetracyclin sollte nicht während der Wachstumsphase verabreicht werden, da es sich in Epiphysenfugen ablagern und so Wachstumsstörungen verursachen kann. Es kann auch zu Einlagerungen im Zahnschmelz kommen und zu Gelbfärbungen führen (Suter 2000e; Steinmeyer 1998a; Kroker 1999b). Es sollte deshalb bei Welpen nicht vor dem Zahnwechsel verwendet werden (Suter 2000e).
Gastrointestinaltrakt
Bei Kleintieren kann es nach oraler Gabe aufgrund einer Reizung durch nicht resorbierbarer Stoffe oder Störungen der physiologischen Darmflora zu Erbrechen, Anorexie und Durchfall kommen (Plumb 1999a; Kroker 1999b). Vor allem Katzen vertragen Oxytetracyclin oral schlecht und zeigen Kolik, Hyperthermie, Haarverlust und Apathie (Plumb 1999a).
Hohe orale Dosen hemmen bei Wiederkäuern die Mikroflora und führen zu einer ruminoretikulären Stase (Plumb 1999a).
Durch eine Operation, Anästhesie oder durch ein Trauma gestresste Pferde, können schwere, unter Umständen tödliche Durchfälle entwickeln (Plumb 1999a). Bei Pferden tritt nach der Gabe von Oxytetracyclin häufiger eine breiige Konsistenz des Kotes auf als bei Eseln (Lizarraga 2004a).
Bei Nagern kann Oxytetracyclin zu Enteritis und einer antibiotikainduzierten Clostridien-Entertotoxämie führen. Nach oraler Verabreichung treten diese Symptome häufiger auf als nach parenteraler Applikation und verlaufen in den meisten Fällen tödlich. Chinchilla, Meerschweinchen und Hamster sind besonders empfindlich (Ness 2001a).
Superinfektion
Während einer Tetracyclintherapie kann es zu einer Superinfektion mit nicht tetracyclinempfindlichen Bakterien und Pilzen kommen (Plumb 1999a).
Leber
Oxytetracyclin wirkt vor allem bei Patienten mit Niereninfunktionsstörungen toxisch auf die Leber (Plumb 1999a).
Herz- / Kreislauf
Beim Kalb kann es durch Trägerstoffe wie Propylenglycol, Salze oder Polyvinylpyrrolidon zu kardiovaskulären Nebenwirkungen kommen. Dabei kann Propylenglycol zu einer Erhöhung des Pulmonalarteriendruckes und einer Senkung des Herzzeitvolumen, des Herzschlagvolumen, des Aortendrucks und der Herzfrequenz führen. Polyvinylpyrrolidon verursacht eine Erhöhung des Herzdruckes und der Herzfrequenz. Bei Oxytetracyclinsalzen wurden keine kardiovaskulären Nebenwirkungen gefunden (Riviere 1995c).
Auge
Bei infektiöser Keratokonjunktivits von Rindern wurde nach Anwendung von Oxytetracyclin ein vermehrtes Auftreten von Corneaulzera beobachtet (Eastman 1998a).