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Wirkungsort und -mechanismus

Antitussive Wirkung

Codein wirkt im Hustenzentrum des Hirnstammes zentral antitussiv (Bolser 1999a). Die genauen Wirkareale sind aber nicht bekannt (Bolser 1996a). Es weist eine hohe Affinität zu μ2-Opioidrezeptoren des Hustenzentrums auf, besitzt aber im Vergleich zu Morphin am μ1-Opioidrezeptor lediglich eine etwa 100-fach geringere Affinität (Ammer 2010a). Der Wirkstoff hemmt spezifische Vorgänge des Hustenmechanismus. Er reduziert vor allem die Anzahl der Hustenanfälle und die Intensität der exspiratorischen Aktivität. Unbeeinflusst bleiben dagegen die Dauer eines Hustenanfalls sowie das Ausmass der inspiratorischen Aktivität (Bolser 1999a). In einer Studie bei Katzen wurde allerdings auch die inspiratorische Aktivität dosisabhängig vermindert (Bolser 1994a). Man geht davon aus, dass Codein ausserdem lokal in den Atemwegen wirkt. Über die regionale Verteilung der Opioid-Rezeptoren im tracheobronchialen Baum ist jedoch wenig bekannt (Poggioli 1999a). Ein Experiment mit Meerschweinchen zeigte, dass Husten, welcher durch eine Stimulation des Larynx zustande kommt, durch Codein besser unterdrückt wird als derjenige, welcher durch Stimulation der Trachealbifurkation entsteht (Takahama 1997a).
 
In einer Studie mit anästhesierten Katzen wurde beobachtet, dass das l-Isomer des Wirkstoffes in antitussiven Medikamenten 6-mal wirksamer ist als das d-Isomer. Ausserdem beeinflusste das l-Isomer weder den Blutdruck noch die Herzfrequenz. Bei gleicher Dosierung verursachte das d-Isomer hingegen einen Blutdruckabfall und eine Reduktion der Herzfrequenz. Die antitussive Wirkung der l- und d-Isomere wurde durch Naloxon in Dosierungen von 1 - 10 mg/kg nicht aufgehoben. Offenbar wird der antitussive Effekt durch einen Rezeptor-Subtyp reguliert, welcher wenig sensitiv für Naloxon ist (Chau 1984a).
 

Analgetische Wirkung

Codein entfaltet seine analgetische Wirkung über die Wirkung des aktiven Metaboliten Morphin, der zu etwa 10% durch Demethylierung unter Beteiligung von Zytochrom P4502D1 entsteht (Cleary 1994a; Illes 2005a). Morphin durchdringt die Blut-Hirnschranke und interagiert mit verschiedenen Rezeptoren im Zentralnervensystem (Mikus 1991a).
 
Bei der Maus wurde der analgetische Effekt von l-Codein nachgewiesen; d-Codein hingegen verursachte eine Hyperalgesie und Konvulsionen. Eine hohe Dosierung von 100 mg/kg s.c. bzw. p.o. führte sogar zum Tod (Chau 1984a). Die analgetische Wirkung von l-Codein wird im Gegensatz zum antitussiven Effekt durch Naloxon aufgehoben (Chau 1984a). Es kann deshalb angenommen werden, dass sich die antitussiven Rezeptoren von den analgetischen unterscheiden und die hustenreizstillende Wirkung über unterschiedliche Mechanismen vermittelt wird (Chau 1984a; Chau 1983b).
 

Gastrointestinaltrakt

Hund
In einer Studie über die Wirkung von Codeinphosphat auf den Gastrointestinaltrakt wurde ein stimulierender Effekt nachgewiesen. Codeinphosphat verursachte eine dosisabhängige Zunahme sowohl der Anzahl, als auch der Dauer der zirkulomuskulären Kontraktionen des Duodenums und Jejunums. Durch die Stimulation der phasischen Kontraktionen wurde die Transitzeit vom Darminhalt verlängert. Die Funktion des gastrischen Antrums blieb dabei praktisch unverändert (Fox 1985a). In einer neueren Studie wird jedoch berichtet, dass die Transitzeit nicht verzögert wird, die Dauer der Medikamentenabsorption aber verlängert und die Motilität des Gastrointestinaltrakts reduziert wird (Katori 1998a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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