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Absorption

Digitoxin besitzt im Gegensatz zu Digoxin nur eine steroidale Hydroxylgruppe und ist somit weniger polar (Plumb 1999a). Es wird nach oraler Verabreichung schnell und nahezu vollständig im Dünndarm resorbiert (Plumb 1999a). Seine Bioverfügbarkeit beträgt über 90% (Ungemach 1994c). Dabei wird es in alkoholischer Lösung zu beinahe 100% resorbiert, in Pulverform ist die Resorption deutlich geringer (Hamlin 1971a).
 

Metabolisierung

Digitoxin wird in hohem Maße in der Leber zu wirksamen und auch unwirksamen Metaboliten (Ungemach 1994c) metabolisiert (Plumb 1999a; Ungemach 1994c). Der polare Hauptmetabolit von Digitoxin ist das glukuronidierte Monodigitoxosid. Die Aktivität, Stereospezifität und Organverteilung (Leber, Dünndarmmucosa) der verantwortlichen Glucuronyltransferase unterliegen großen speziesspezifischen Unterschieden (Schmoldt 1982a). Damit ist die Metabolisierungsrate unter den verschieden Spezies sehr unterschiedlich (Eberhart 1991a).
 
Beim Meerschweinchen ist die wichtigste Metabolisierungsreaktion die 17-alpha-Hydroxylierung des Cardenolids (Carvalhas 1983a). Bei dieser Spezies ist der durch Chloroform extrahierbare Hauptmetabolit Ergebnis einer Hydroxylierung an einer unbekannten Position des Cardenolid-Grundgerüsts (Cardoso 1980a).
 

Alter

Da die Biotransformationsleistung beim geriatrischen Patienten aufgrund einer verringerten Lebergröße, einer verringerten hepatischen Durchblutung und einer verringerten Aktivität der mikrosomalen Enzyme abnimmt, kann die Eliminationszeit verlängert sein (Miller 1989a).
 

Ausscheidung

Die Ausscheidung erfolgt in erster Linie renal (Ungemach 1994c).
 
Hund:zu 60% (Ungemach 1994c)
  
Katze:zu 80% (Ungemach 1994c)
 
Digitoxin wird nach der Metabolisierung in der Leber unter Abspaltung von Zucker und nachfolgender Glukuronidierung ausgeschieden. Aufgrund ihres Glukuronidierungsdefizits erfolgt die Ausscheidung bei der Katze wesentlich langsamer als beim Hund (Ungemach 1994c). Beim Meerschwein erfolgt die Hauptausscheidung über die Galle (Carvalhas 1979a).
 

Wirkungseintritt

i.v.:nach 60 Minuten (Adams 1995b; Hamlin 1971a)
nach 30 - 120 Minuten (Ungemach 1994c)
  
p.o.:nach 3 - 5 Stunden (Ungemach 1994c)
 

Wirkungsmaximum

Das Wirkungsmaximum wird nach 4 - 12 Stunden erreicht (Ungemach 1994c).
 

Eliminationshalbwertszeit

Die Halbwertszeit von Digitoxin ist sehr variabel. Aufgrund der großen individuellen Unterschiede ist die Einstellung und Kontrolle der Therapie über die Bestimmung des Blutspiegels unbedingt nötig. Die Halbwertszeit ist bei Vorliegen einer Niereninsuffizienz meistens unverändert (Plumb 1999a).
 
Hund:10 - 14 Stunden (Ungemach 1994c)
12 Stunden (Sponer 1996a)
8 - 49 Stunden (Plumb 1999a)
  
Katze:60 Stunden (Ungemach 1994c; Sponer 1996a)
32 - 100 Stunden (Plumb 1999a)
  
Mensch:10 Tage (Ungemach 1994c)
 
Beim Hund zählt Digitoxin zu den kurzwirksamen Glykosiden, bei der Katze besteht dagegen wegen der langen Halbwertszeit eine starke Neigung zur Kumulation (Ungemach 1994c) und wird deswegen bei dieser Tierart nicht empfohlen (Plumb 1999a). Beim Tier spielt der, beim Menschen für die Halbwertszeit von 10 Tagen entscheidende, enterohepatische Kreislauf nur eine untergeordnete Rolle (Ungemach 1994c).
 
Die biologische Halbwertszeit von Digitoxin ist geschlechtsunabhängig (Breznock 1973a).
 

Gesamtkörperclearance

Katze:0,146 ± 0,011 ml/kg/h (H3-markiert); 1,13 ± 0,29 ml/kg/h (Radio-Immuno-Assay) (Harron 1982a)
 

Wirkspiegel

Als therapeutischer Plasmaspiegel wird ein Spiegel von 14 - 26 ng/ml (Ungemach 1994c) bzw. 15 - 35 ng/ml (Plumb 1999a) empfohlen, toxisch sind beim Hund Spiegel über 40 ng/ml (Ungemach 1994c; Plumb 1999a). Der Steady-State-Spiegel wird nach ca. 36 Stunden erreicht (Plumb 1999a).
 

Plasmaproteinbindung

Digitoxin wird zu einem hohen Prozentsatz an Protein gebunden. Die Plasmaproteinbindung ist nur geringen tierartlichen Unterschieden unterworfen (Ungemach 1994c). Wegen dieser hohen Plasmaproteinbindung ist die Anflutungszeit bis zum Erreichen des Wirkungsmaximums lange (Ungemach 1994c).
 
Hund:70 - 90% (Plumb 1999a)
89% (Ungemach 1994c)
  
Katze:87% (Ungemach 1994c)
  
Pferd:83% (Ungemach 1994c)
 

Urämie

Die Proteinbindung ist bei urämischen Patienten unverändert (Plumb 1999a).
 

Verteilungsvolumen

Hund:1,5 l/kg (Ungemach 1994c; Sponer 1996a)
  
Katze:1,2 l/kg (Ungemach 1994c)
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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