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Systemische Nebenwirkungen

Kardiovaskuläres System

Sowohl bei Tieren (Plumb 2002a) als auch beim Menschen tritt eine durch Nitrofurantoin verursachte hämolytische Anämie nur selten auf (Plumb 2002a). Es betrifft v.a. Patienten mit einer Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Defizienz (Favismus). In den meisten Fällen verschwand die Hämolyse rasch, nachdem der Wirkstoff abgesetzt wurde. Das Auftreten eines Angioödems, einer Agranulozytose, Leukopenie, Granulozytopenie, Eosinophilie, Thrombozytopenie sowie megaloblastischen Anämie wurde ebenfalls beschrieben (McEvoy 1992a).
 
NF kann die Serumwerte der Glucose erniedrigen und diejenigen von Kreatinin, Bilirubin und der alkalischen Phosphatase erhöhen (Plumb 2002a).
 

Haut

In seltenen Fällen können beim Menschen eine exfoliative Dermatitis und ein Erythema multiforme, inklusive Stevens-Johnson-Syndrom, auftreten. Makulopapuläre, erythematöse und ekzematöse Eruptionen, Pruritus, Urtikaria und eine reversible Alopezie sind möglich (McEvoy 1992a).
 

Hypersensitivität

Das Auftreten von allergischen Reaktionen wurde beschrieben (Allen 2005a).
 

Atemapparat

Bei Tieren kann selten eine durch NF verursachte Pneumonitis auftreten (Plumb 2002a). Eine akute, subakute oder chronische pulmonale Hypersensitivität tritt beim Menschen gelegentlich auf. Über akute pulmonale Reaktionen ist auch berichtet worden; diese werden oft von einer Eosinophilie begleitet und manifestieren sich durch plötzlich auftretende schwere Dyspnoe, Schüttelfrost, Brustschmerzen, Fieber und Husten (McEvoy 1992a).
 

Gastrointestinaltrakt

Bei Hunden und Katzen sind Beeinträchtigungen des Gastrointestinaltraktes mit Erbrechen (Kroker 2002a), Übelkeit (Allen 2005a) sowie Hepatopathien möglich. Eine chronisch-aktive Hepatitis tritt bei Tieren nur selten auf (Plumb 2002a). NF-Makrokristalle führen beim Hund seltener zu Erbrechen als Mikrokristalle (Paul 1967a).
 
NF kann eine gelbe Verfärbung der bleibenden Zähne verursachen, wenn es vor dem Zahndurchbruch verabreicht wird (Allen 2005a).
 
Beim Menschen werden meistens Nausea, Erbrechen und Anorexie beobachtet. Durchfall und Bauchschmerzen treten seltener auf. Die gastrointestinalen Nebenwirkungen scheinen dosisabhängig zu sein und können durch eine Reduzierung der Dosis oder der gleichzeitigen Verabreichung mit Nahrung oder Milch reduziert werden. Nausea und Erbrechen scheinen weniger oft aufzutreten, wenn die Patienten NF als Makrokristalle anstatt Mikrokristalle erhalten. Berichte bezüglich dem Auftreten einer Sialadenitis und Pankreatitis sind auch vorhanden. Eine NF-induzierte Hepatotoxizität ist üblicherweise nach Absetzen des Wirkstoffes reversibel, aber Todesfälle können vorkommen; diese Wirkung ist dosisunabhängig. Hepatische Nebenwirkungen können von einer akuten, selbstlimitierenden Hepatitis oder Cholestasis bis zu einer chronisch-aktiven Hepatitis und schweren hepatischen Nekrose reichen. Weiter können schlagartiges Fieber, Hepatomegalie und erhöhte Serumkonzentrationen der AST, ALT und alkalischen Phosphatase auftreten (McEvoy 1992a). Eine NF-induzierte Leberschädigung durch einen immunoallergischen Prozess ist ebenfalls beschrieben worden (Stricker 1988a).
 

Urogenitaltrakt

Eine dunkel-gelbe oder braune Verfärbung des Harns von Patienten, welche NF erhalten hatten, wurde beschrieben; zudem ist auch eine Kristallurie möglich (McEvoy 1992a).
 
NF kann bei männlichen Hunden zur Infertilität führen (Plumb 2002a).
 

Bewegungsapparat

Das Auftreten von Gelenkschmerzen, Myalgien (McEvoy 1992a) sowie Polymyositiden wurde beschrieben (Allen 2005a).
 

Nervensystem

Bei Tieren treten NF-induzierte Neuropathien selten auf (Plumb 2002a); Nebenwirkungen, das periphere Nervensystem betreffend (Schwäche, Gefühlslosigkeit), sind beschrieben worden (Allen 2005a).
 
Beim Menschen wurde über periphere Neuropathien, welche schwer und/oder irreversibel sein können und potentiell tödlich enden können, berichtet. Die ersten Symptome einer peripheren Polyneuropathie beinhalten eine Paresthesie und Dysästhesie, meistens der unteren Extremitäten, welche fortschreiten kann und zu Muskelschwäche und Muskelschwund führen kann. Eine schwere Neuropathie ist charakterisiert durch intestinale Oedeme, Demyelinierung der peripheren Nervenfasern und sekundäre Veränderungen des Rückenmarkes und der gestreiften Muskulatur. Der Schweregrad der Symptome sowie die Erholungsrate sind nicht dosisabhängig und hängen auch nicht von der Gesamtdosis ab. Das Abklingen der Polyneuropathie ist umgekehrt proportional zum Schweregrad der Muskelschwäche. Neuropathien treten meistens bei Patienten auf, welche eine eingeschränkte Nierenfunktion besitzen, oder eine Anämie, Diabetes mellitus, ein Elektrolyt-Ungleichgewicht, Vitamin B-Mangel oder eine schwächende Krankheit aufweisen. Seltener auftretende neurologische Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel, Nystagmus, Vertigo, Asthenie, Schläfrigkeit, reversible intrakranielle Hypertension, Kleinhirndysfunktion, retrobulbäre Neuritis und trigeminale Neuralgie (McEvoy 1992a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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