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Absorption

Nach der i.m. Injektion an Hunde wird Nitrofurantoin (NF) gut absorbiert (Conklin 1969a).
 

Atemapparat

Nach Verabreichung von 6 mg/kg NF als Aerosol kann der Wirkstoff sowohl im Plasma als auch im Harn nachgewiesen werden (Conklin 1965a).
 

Gastrointestinaltrakt

Im Unterschied zu den meisten anderen Nitrofuranen wird NF nach oraler Verabreichung (Kroker 2002a) in unveränderter Form schnell und vollständig (Allen 1993a) aus dem Gastrointestinaltrakt absorbiert (Kroker 2002a). Studien mit Ratten haben gezeigt, dass die Absorption v.a. im Dünndarm stattfindet (McEvoy 1992a). Das Vorhandensein von Futter kann die Absorption fördern (Plumb 2002a).
 
NF-Makrokristalle werden langsamer und mit einer geringeren Störung des Verdauungsapparates absorbiert als Mikrokristalle. Die langsame Absorption der Makrokristalle führt zu einem länger andauernden Wirkstoffspiegel im Harn (Plumb 2002a). Die Absorption von p.o. verabreichten NF-Makrokristallen in Kapselform ist langsamer als die Absorption oral verabreichter Suspensionen, Tabletten oder Kapseln, welche Mikrokristalle enthalten (McEvoy 1992a). Dies ist bei Hunden, Ratten und Menschen beschrieben worden (Conklin 1969a; Paul 1967a).
 
Beim Hund ist die Absorptionshalbwertszeit von NF-Na in solider Form höher als in flüssiger Form. Die Absorption von Tabletten bleibt von Futter oder Atropin unbeeinflusst (Niazi 1983a).
 

Harntrakt

Durch Instillation einer radioaktiven NF-Lösung in die Harnblase eines Hundes konnte nachgewiesen werden, dass eine Absorption aus der Harnblase stattfindet (Conklin 1969b).
 

Verteilung

Augen

Der Wirkstoff gelangt beim Hund nach einer i.v. Injektion ins Kammerwasser (Buzard 1965a).
 

Urogenitaltrakt

Im Harn werden hohe NF-Konzentrationen erreicht (Papich 2001a). Die höchste Harnkonzentration wird innerhalb von 30 Minuten nach der Verabreichung erreicht (Plumb 2002a). Radioaktiv markiertes NF kann nach einer i.v. Injektion von 3 mg auch im Harnblasengewebe von Hunden nachgewiesen werden. 90 Minuten nach der Verabreichung befanden sich 70,7% der verabreichten Menge in Harn, Harnblasengewebe und Prostata (Conklin 1969b). 2 Stunden nach der i.v. Verabreichung von 5 mg/kg NF an Hunde konnte kein Antibiotikum in der Prostataflüssigkeit nachgewiesen werden. Es ist nicht auszuschliessen, dass eine akute oder chronische Entzündung die Wirkstoff-Konzentrationen sowohl im Gewebe als auch im Sekret der Prostata beeinflusst (Madsen 1968a).
 

Lymphe

NF tritt vom Blut in die Lymphe über (Buzard 1961a).
 

Lungen

Der Wirkstoff ist in der Lage, die Alveolarmembran zu passieren (Boyd 1980a).
 

ZNS

Der Wirkstoff tritt bei Hunden in die Cerebrospinalflüssigkeit über (Conklin 1965a); 10 Minuten nach der i.v. Gabe von 10 mg/kg NF an Hunde betrug die Konzentration in der Cerebrospinalflüssigkeit 2,1 mg/l (Paul 1960a).
 

Galle

Beim Menschen ist der Wirkstoff in der Galle nachweisbar (McEvoy 1992a).
 

Plazenta

NF passiert die Plazenta (Buzard 1964a) von u.a. Meerschweinchen, Kaninchen, Hunden und Schafen (Buzard 1964a).
 

Milch

Bei Tieren werden in der Milch nur geringe Mengen des Wirkstoffes gefunden (Plumb 2002a). Auch beim Menschen gelangt NF in die Milch (McEvoy 1992a).
 

Eier

Eine Übertragung vom Muttertier zum Küken erfolgt über das Ei (McCracken 2005a).
 

Metabolismus

Bei Tieren und beim Menschen wird ein Teil des Nitrofurantoins (NF) primär in der Leber metabolisiert (Plumb 2002a; McEvoy 1992a), wobei 1-Aminohydantoin (AHD) ein Metabolit ist (Leitner 2001a; McCracken 2005a). Die AHD-Konzentration ist bei Eintagsküken, deren Muttertiere 400 mg/kg Futter NF erhielten, relativ gering. Bei Küken, welche älter als 5 Tage sind, ist der Metabolit in der Leber nicht mehr nachweisbar. Dies ist auch im Muskelgewebe von über 10 Tage alten Küken der Fall (McCracken 2005a).
 
Ein kleiner Teil des Wirkstoffes wird beim Menschen zu Aminofurantoin reduziert (McEvoy 1992a).
 

Elimination

Nitrofurantoin (NF) wird sehr schnell über die Nieren ausgeschieden (Fulford 1961a). Deshalb werden keine wirksamen Blut- sowie Gewebespiegel, ausser in den Lungen, erreicht. Ungefähr 40% der verabreichten Dosis sind innerhalb von 3 - 4 Stunden in unveränderter Form im Harn nachweisbar (Kroker 2002a). Insgesamt werden ungefähr 40 bis 50% des Wirkstoffes unverändert über sowohl glomeruläre Filtration als auch tubuläre Sekretion via Harn ausgeschieden. Wegen der langsamen Absorption von NF-Makrokristallen aus dem Gastrointestinaltrakt können die Harnkonzentrationen bei dieser Applikationsform lange erhalten bleiben (Plumb 2002a).
 
Bei Hunden werden ungefähr 70% einer i.v. verabreichten Dosis über den Harn eliminiert (Conklin 1969b). Nach intratrachealer Verabreichung an Hunde und Ratten sind im Harn 30% des Wirkstoffes nachweisbar (Conklin 1965a).
 
Hunde erhielten p.o. 4 bis 5 mg/kg NF 3-mal täglich für 10 Tage entweder als Tabletten (mikrokristalline Form) oder als Kapseln (makrokristalline Form). Die Tabletten führten mit 28,3% am 1. Behandlungstag bzw. 31,6% (der Gesamtdosis) am 10. Tag zu höheren Konzentrationen im Harn als die Kapseln mit 24,2% am 1. Tag bzw. 20,5% am 10. Tag. Nach der i.v. Injektion von 3 mg/kg NF-Na konnten ungefähr 36,2% des Wirkstoffes im Harn nachgewiesen werden (Conklin 1969a).
 
Die i.v. Injektion von 1,5 - 12 mg/kg NF-Na führte bei Hunden unverzüglich zu einer Zunahme des Gallenflusses, welche proportional zur verabreichten Menge des Antibiotikums war. Innerhalb von 30 Minuten nach der i.v. Gabe von 3 mg/kg NF-Na erschien der Wirkstoff in der Galle in einer Konzentration, welche höher als die Blutkonzentration war. Die höchste Konzentration in der Galle wurde innerhalb von 10 bis 15 Minuten erreicht. Bei einer Dosis von i.v. 12 mg/kg NF-Na wurde die Antibiotikum-Menge in der Galle nur verdoppelt (gegenüber 3 mg/kg), im Blut hingegen wurde eine 6-mal höhere Konzentration erreicht. Dies deutet auf eine Sättigung der NF-Ausscheidung über die Galle hin (Conklin 1971a). Nach der i.v. Injektion von 3 mg/kg NF-Na wurde ungefähr 13 des NF, welches in die Galle ausgeschieden worden war, innerhalb von 3 Stunden wieder reabsorbiert, bevor es erneut über die Galle ausgeschieden wurde (Conklin 1973a).
 
Bei Ratten wurden nach der Verabreichung von p.o. 25 mg/kg NF 52% der Dosis im Harn und 2% im Kot gefunden (Peterson 1982a).
 
Beim Menschen werden innerhalb von 24 Stunden 30 bis 50% einer p.o. Einzeldosis NF unverändert über glomeruläre Filtration sowie tubuläre Sekretion in den Harn ausgeschieden; zudem ungefähr 1% als Aminofurantoin. Eine tubuläre Reabsorption des Wirkstoffes tritt auf, bleibt aber minimal, wenn der Harn basisch ist. Bei Erwachsenen mit normaler Nierenfunktion betrug nach einer Einzeldosis von p.o. 100 mg NF (Mikrokristalle) die höchste Konzentration im Harn 50 bis 150 µg/ml. Diese wurde meistens innerhalb von 30 Minuten nach der Verabreichung erreicht. Bei der Verabreichung von NF in makrokristalliner Form wurden die höchsten Wirkstoffkonzentrationen im Harn später als mit Mikrokristallen erreicht, waren aber vergleichbar (McEvoy 1992a).
 

Bioverfügbarkeit

Futter sowie anticholinergische Wirkstoffe können die orale Bioverfügbarkeit des Nitrofurantoins erhöhen (Plumb 2002a).
 

Wirkspiegel

Therapeutische Wirkspiegel bleiben im Blut nicht lange bestehen (Plumb 2002a); gemäss anderen Autoren werden weder in Plasma noch im Gewebe antibiotisch wirksame Spiegel erreicht (Rosin 1998a).
 

Plasmakonzentration

Hund:10 min nach i.v. 10 mg/kg: 24,2 mg/l (Paul 1960a)
 

Maximale Plasmakonzentration, Cmax

Nitrofurantoin-Na
Hund:nach p.o. 50 mg: 3,0 ± 4,6 µg/ml (Niazi 1983a)
 

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration, Tmax

Nitrofurantoin-Na
Hund:nach p.o. 50 mg: 30 - 60 min (Niazi 1983a)
 

Eliminationshalbwertszeit

Die Elilminationshalbwertszeit beträgt 25 Minuten (Kroker 2002a).
 

Nitrofurantoin-Na

Hund:nach i.v. 50 mg: 30,9 ± 5,61 min (Niazi 1983a)
 

Verteilungsvolumen

Nitrofurantoin-Na

Hund:nach i.v. 50 mg: 0,458 ± 0,0681 l/kg (Niazi 1983a)
 

Plasmaproteinbindung

Nitrofurantoin ist zu 20 - 60% an Plasmaproteine gebunden (Plumb 2002a; McEvoy 1992a). Beim Hund beträgt die Plasmaproteinbindung nur 12% (Kroker 2002a; Buzard 1961a; Buzard 1965a), bei Ratten dafür ungefähr 53% (Paul 1960a).
 

Clearance

Nitrofurantoin-Na

Hund:nach i.v. 50 mg: 0,0104 ± 0,00131 l/min/kg (Niazi 1983a)
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