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Eigenschaften

Oxacillin ist ein semisynthetisches Penicillinase-resistentes Penicillin und gehört wie Cloxacillin und Dicloxacillin zu den Isoxazolylpenicillinen. Oxacillin und Cloxacillin zeigen gegenüber ihrem Vorläufer Meticillin eine höhere antibakterielle Aktivität gegen Penicillin-resistente Staphylokokken und können zudem oral verabreicht werden (Rolinson 1998a; Rolinson 1998a). Im Gegensatz zu den übrigen Penicillinen zeigen die Isoxazolylpenicilline aufgrund der sterischen Ausrichtung des Moleküls eine geringere Affinität zur Penicillinase und sind deshalb aktiv gegen Penicillinase-produzierende Bakterien (Hou 1971a; Gloxhuber 1965a; Records 1967a), wobei Oxacillin etwas weniger stabil als Cloxacillin und Dicloxacillin ist (Rolinson 1973a). Oxacillin ist gegen Penicillinase-produzierende Staphylokokken und andere Penicillin G-sensitive grampositive Kokken wirksam. In-vitro-Versuche zeigten, dass die antibakterielle Aktivität von Oxacilin gegen Penicillin-G resistente und sensitive Staphylokokken 5 - 8 mal grösser ist als diejenige seines Vorgängers Methcillin (Rolinson 1973a; Harris DR Jr 1970a; Kirby 1964a). Gegen gramnegative Bakterien ist Oxacillin nicht wirksam (Auhagen 1962b; Maddison 2002a).
 

Wirkungsmechanismus

Informationen zum Wirkungsmechanismus befinden sich unter Penicillin G.
 

Weitere Effekte

Erhöhte Ausscheidung von p-Aminohippursäure (PAH)

Organische Säuren wie die Penicilline stimulieren das Transportsystem für schwache organische Säuren in der Niere. Die wiederholte intraperitoneale Gabe von 5, 10 oder 20 mg Oxacillin pro 100 g KGW führte bei adulten Ratten dosisabhängig zu einer erhöhten Ausscheidung der Modellsubstanz PAH (Braunlich 1982a).
 

Epileptogener Effekt

Ein Versuch mit 1 mm2 grossen Gelpellets, welche mit verschiedenen Penicillin-Derivaten getränkt und auf die Oberfläche des cerebralen Kortex aufgebracht wurden, zeigte die epileptogene Potenz der Penicilline. Bei Katzen, welche mit Pentobarbital sediert worden waren, betrug die minimale Menge Ampicillin zur Auslösung einer epileptogenen Aktivität 50 mg/ml, bei Meticillin ebenfalls 50 mg/ml, bei Oxacillin 35 mg/ml und bei Penicillin V und Penicillin G 5 mg/ml. Bei Ratten, welche mit Urethan anästhesiert worden waren, war die benötigte Konzentration höher, die relative Potenz der untersuchten Penicilline war dieselbe wie im ersten Versuch. Der Vergleich verschiedener Penicillin-Derivate zeigte, dass die zentrale Ringstruktur der Penicilline (6-Amino-Penizillansäure) nur ein schwaches Convulsivum ist, die verschiedenen Seitenketten aber zu einer starken Steigerung der Krampfwirkung führen können (Gutnick 1975a; Schliamser 1991a).
 
Siehe auch weiter unten "Wirkung auf das Nervensystem: GABA-Rezeptoren"
 

Relaxation der Uretermuskulatur

Oxacillin relaxiert die glatte Muskulatur der Ureter und erhöht so den Durchfluss; dies gilt sowohl für unverändertes Gewebe als auch für hypertonisiertes. Bei in-situ-Versuchen mit Meerschweinchen, bei welchen der Einfluss von verschiedenen Antibiotika-Konzentrationen auf den Ureter getestet wurde, bewirkte eine Oxacillin-Lösung von 26 μg/ml einen uretrale Fluss, der 50% des Maximalflusses entsprach (Benzi 1973a).
 

Wirkung auf das Nervensystem: GABA-Rezeptoren

Penicilline sind GABAA-Rezeptor-Antagonisten und reduzieren den Chlorid-Einstrom in die Nervenzelle, was bei hohen Penicillin-Konzentrationen zu Krämpfen und epileptogenen Zuständen führen kann (Davidoff 1972a; Curtis 1972a). Die Bindung an den GABAA-Komplex ist reversibel und konzentrationsabhängig (Tsuda 1994a). Sie bewirkt eine Reduktion der durchschnittlichen Öffnungsdauer des Ionen-Kanals und eine Erhöhung der Kanal-Öffnungs-Frequenz (Twyman 1992a).
 
Die höchste Affinität zum GABAA-Komplex zeigen Cloxacillin, Dicloxacillin und Flucloxacillin, gefolgt von Oxacillin, Pheneticillin und Benzylpenicillin. Ampicillin zeigt die schwächste Affinität (Antoniadis 1980b). Der genaue Wirkungsmechanismus ist umstritten. Curtis et al. vermuten einen nicht-kompetitiven Antagonismus an der Picrotoxin-Bindungsstelle des GABAA-Komplexes (Curtis 1972a). Andere Autoren zeigen eine Bindung an die Benzodiazepin-Bindungsstelle (Antoniadis 1980a). Tsuda et al. vermuten, dass der prokonvulsive Effekt nicht auf einer Bindung an den Picrotoxin- oder Benzodiazepin-Rezeptor beruht, sondern auf einer direkten Interaktion mit dem Chlorid-Kanal (Tsuda 1994a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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