mdi-magnify Wirkstoff Suchen Tierarzneimittel Produkte & Futter


mdi-book-open-variant Impressum mdi-help Hilfe / Anleitung mdi-printer Webseite ausdrucken mdi-bookmark Bookmark der Webseite speichern mdi-magnify Suche & Index Wirkstoffe mdi-sitemap Sitemap CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-home Startseite CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-email Beratungsdienst: Email / Post / Telefon

Eigenschaften

Arecolin gehört zur Gruppe der direkt wirkenden Parasympathomimetika und ist wie Pilocarpin ein pflanzliches Alkaloid (Löscher 2003b). Arecolin ist das Hauptalkaloid der Betelnuss, dem Samen der Betelpalme Areca catechu (Starke 2005b). Der Wirkstoff aktiviert die muskarinergen Rezeptoren von cholinerg innervierten Zellen der Drüsen, der glatten Muskulatur und des Myokards, was zu typischen parasympathomimetischen Wirkungen führt. Arecolin weist eine ähnliche, jedoch stärkere Wirkung als Pilocarpin auf (Adams 2001c). Früher wurde der Wirkstoff zur Bandwurmbehandlung bei Hunden eingesetzt, da die Muskulatur der Bandwürmer gelähmt wird (Löscher 2003b). Aufgrund der starken Nebenwirkungen, der engen therapeutischen Breite und der unsicheren Wirkung wird die Anwendung als obsolet betrachet (Löscher 2002a; Ungemach 2003g; Löscher 2003b).
 

Wirkungsort

Arecolin wirkt primär an muskarinergen Rezeptoren und hat nur eine geringe nikotinerge Wirkung (Adams 2001c; Brown 2001a; Löscher 2003b).
 

Wirkungsmechanismus

Arecolin aktiviert direkt die muskarinergen Rezeptoren von Zellen, die durch postganglionäre cholinerge Nerven innerviert werden. Die Cholinesterase wird nicht gehemmt. Die Wirkung von Arecolin ist unabhängig von endogenem Acetylcholin (Adams 2001c).
 

Wirkung gegen Cestoden

Arecolin wirkt aufgrund von zwei Mechanismen gegen Cestoden. Erstens führt die nikotinerge Wirkung von Arecolin zu einer reversiblen Paralyse der Muskulatur des Bandwurms. Zweitens wird aufgrund der parasympathomimetischen Wirkung von Arecolin die Darmperistaltik erhöht, was zu einer Austreibung des gelähmten Parasiten führt. In ca. 25% der behandelten Hunde bleibt der austreibende Effekt jedoch aus und es kommt durch eine Wiederanheftung des Scolex zum Wirkungsverlust (Ungemach 2003g; Löscher 2002a).
 

Gastrointestinaltrakt

Die Drüsen des Gastrointestinaltraktes werden aktiviert und die Peristaltik erhöht (Adams 2001c).
 

Kardiovaskuläres System

Die Herzfrequenz und der Blutdruck werden vermindert (Adams 2001c).
 

Respirationstrakt

Arecolin führt zu einer Konstriktion der Bronchiolen und kann eine Dyspnoe auslösen (Adams 2001c).
 

Exokrine Drüsen

Arecolin führt wie Pilocarpin zu einer starken schweisstreibenden Wirkung. Nebst den Schweissdrüsen werden auch Tränendrüsen, Drüsen des Gastrointestinaltraktes, des Pankreas und des Respirationstraktes stimuliert (Brown 2001a).
 

Urogenitaltrakt

Die Harnblase wird kontrahiert (Adams 2001c).
 

ZNS

Die intravenöse Verabreichung einer geringen Dosis von Arecolin führt bei Katzen zu einer kortikalen Erregung (Brown 2001a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.