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Allgemein

Benzothiadiazine sind mittelstarke, relativ lang wirkende Diuretika (Jurna 1987a).
 

Oedeme

In der Veterinärmedizin hat Furosemid die Verwendung von Thiaziden als allgemeine Diuretika (Oedembehandlungen) stark verdrängt (Plumb 1995a). Die Thiaziddiuretika können aber bei Oedemen aller Art bei den meisten Tierarten zur Therapie eingesetzt werden (Ebling 1981a; Pugh 1991a; Petit 1989a; Henion 1980a).
So sind sie sehr hilfreich in der Therapie von Oedemen, die im Zusammenhang mit einer Herzinsuffizienz stehen (Spinelli 1978a; Gross 1995b; Ebling 1981a; Shaikh 1996a; Frey 1990a; Keene 1989a; Pugh 1991a). Beim Management der kardialen Insuffizienz werden sie jedoch weit weniger häufig verwendet als Furosemid. Für die Langzeittherapie sind sie aber durchaus geeignete Diuretika (Boswood 1996a). Ebenso werden sie bei Oedemen nephrotischen Ursprungs eingesetzt (Frey 1990a; Pugh 1991a; Chew 1986a). Schleifendiuretika wie z.B. Furosemid sind gewöhnlich jedoch ebenfalls effizienter als Thiaziddiuretika (Keene 1989a). In der Grosstiermedizin führen sie bei hartnäckigen renalen Fällen oftmals keine Diurese herbei (Langston 1993b).
Zur Therapie nichtentzündlicher Oedeme von Gesäuge und Euter werden sie allgemein empfohlen (Snider 1962a; Frey 1990a; Shaikh 1996a; Pugh 1991a).
 

Hypertension

Thiaziddiuretika besitzen einen hypotensiven Effekt und werden zur Therapie der Hypertension als Medikamente erster Wahl angegeben (Shaikh 1996a; Hassan 1980a; Grose 1986a; Ebling 1981a). Bei Tieren, welche wegen Flüssigkeits- oder Elektrolytverlusten intravenöse Infusionen erhalten, wird jedoch kein hypotensiver Effekt festgestellt (Hall 1983a).
 

Diabetes insipidus

Die Anwendung wird bei Diabetes insipidus renalis empfohlen (Grünbaum 1995a; Petit 1989a; Frey 1990a). In Kombination mit einer natrium- und eiweissarmen Diät kann beim Hund eine Verminderung der Polyurie und Polydipsie um fast 30% erreicht werden (Grünbaum 1995a).
Ebenso können die Thiaziddiuretika bei Diabetes insipidus centralis zum Einsatz gelangen (Frey 1990a; Burnie 1982a; Suter 2000g; Ross 1988a).
 

Calciumoxalat-Urolithiasis

Die Anwendung zur Prophylaxe von caniner Calciumoxalat-Urolithiasis ist umstritten.
Die Thiazide sollen zu einer Verminderung der Calciurie und somit zur Verhinderung von Calciumoxalat-Urolithen führen (Petit 1989a; Ungemach 1997a). In einer Studie an Ratten wurde gezeigt, dass Chlorothiazid tatsächlich die Bildung von Calciumsalz-Urolithen verhindern kann (Wolkowski-Tyl 1982a). In der Humanmedizin werden Thiazide ebenfalls zur Therapie und Prophylaxe calciumhaltiger Nierensteine verwendet (Jurna 1987a).
Aufgrund einer Studie an 6 Hunden kommen die Autoren jedoch zum Schluss, dass die Verabreichung von Chlorothiazid während 2 Wochen die Calciumexkretion im Urin nicht vermindert, sondern bei sehr hohen Dosen (130 mg/kg) sogar erhöht. Deshalb können die Autoren Chlorothiazid nicht zur Therapie oder Prävention der caninen Calciumoxalat-Urolithiasis empfehlen (Lulich 1992a).
 

Hund

Herz/Kreislauf

-systemische Hypertension (Hassan 1980a; Henik 1997a; Chew 1986a; Keene 1989a)
-(congestive) Herzinsuffizienz (Buchanan 1968a; Tilley 1985a; Ross 1988a; Darke 1989a; Fox 1989b)
-Lungenhyperämie und -stauung (Freudiger 1993a)
-subkutanes und chronisches Lungenödem (Keene 1989a)
-kardiovaskuläre Neoplasie (Ross 1988a)
 

Niere

-Glomerulonephritis (Ascites, subkutanes Oedem infolge nephrotischen Syndroms), siehe auch Beginn des Dokumentes unter "Allgemein" (Chew 1986a)
 

Vergiftung

-Chlorvergiftung (Blythman 1971a)
 

Endokrines System

-nephrogener Diabetes insipidus(Lage 1973a; Breitschwerdt 1981a; Grünbaum 1995a; Suter 2000g)
-centraler Diabetes insipidus (Ross 1988a; Suter 2000g)
-Hyperinsulinismus; Therapie in Kombination mit Diazoxid (Ross 1988a)
-extrapankreatischer Tumor; Hypoglykämie, Therapie in Kombination mit Diazoxid (Ross 1988a)
 

Elektrolythaushalt

-Bei der Hyperkaliämie von Kleintieren kann eine Behandlung mit Thiaziden in Betracht gezogen werden (DiBartola 1992a).
 

Katze

Herz/Kreislauf

-congestive Herzinsuffizienz, besonders in Kombination mit Digoxin oder Propranolol gute Wirksamkeit (Pratt 1983a)
-kardiovaskuläre Neoplasie (Ross 1988a)
-systemische Hypertension (Henik 1997a)
-subkutanes und chronisches Lungenödem (Keene 1989a)
 

Niere

-Glomerulonephritis (Ascites, subkutanes Oedem infolge nephrotischem Syndrom), siehe auch Beginn des Dokumentes unter "Allgemein" (Chew 1986a)
 

Endokrines System

-nephrogener Diabetes insipidus (Ross 1988a)
-centraler Diabetes insipidus (Burnie 1982a; Ross 1988a)
-extrapankreatischer Tumor (Hypoglykämie) (Ross 1988a)
 

Elektrolythaushalt

-Bei der Hyperkaliämie von Kleintieren kann eine Behandlung mit Thiaziden in Betracht gezogen werden (DiBartola 1992a).
 

Rind

-nichtentzündliches Oedem des Euters(Spinelli 1978a; Snider 1962a)
-frühe congestive Herzinsuffizienz (Clark 1993a)
 

Schwein

-Carbarylvergiftung (Smalley 1970a)
 

Pferd

-Einige wenige Autoren geben als Indikation die Langzeitmedikation zur Prophylaxe der HYPP (hyperkaliämische periodische Paralyse) beim Pferd an (Allen 1993a; Naylor 1994a). In einer Studie mit Pferden konnte Hydrochlorothiazid im Gegensatz zu Acetazolamid die Episoden der periodischen Paralysen nicht verhindern. Die Studie wurde jedoch nur an 4 Pferden durchgeführt. Aehnliche negative Resultate wurden auch bei schweren Fällen in der Humanmedizin festgestellt (Beech 1995a).
 

Schaf

-Euterödem (Ungemach 1997a)
-kardiale, renale und hepatogene Oedeme (Ungemach 1997a)
-leichte Herzinsuffizienz (Ungemach 1997a)
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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