mdi-dots-verticalmdi-book-open-variantImpressummdi-helpHilfe / Anleitungmdi-printerWebseite ausdruckenmdi-bookmarkBookmark der Webseite speichernmdi-magnifySuche & Index Wirkstoffemdi-sitemapSitemap CliniPharm/CliniTox-Webservermdi-homeStartseite CliniPharm/CliniTox-Webservermdi-emailBeratungsdienst: Email / Post / Telefon
Anwendungsverbot bei Tieren, die der Lebensmittelgewinnung dienen
Der Gebrauch von Testosteron in der Veterinärmedizin ist beschränkt. Die Hormonapplikation hat bei folgenden Anwendungen bei unseren Haustieren keine befriedigenden Ergebnisse erzielt:
Harninkontinenz bei männlichen, kastrierten Tieren
Testosteron kann bei männlichen, kastrierten Hunden (eventuell Katzen) zur Therapie einer auf Androgene ansprechenden Harninkontinenz eingesetzt werden (Cain 1992a; Plumb 1995a). Die Testosteronapplikation erhöht die Sensivität der alpha-adrenergen Rezeptoren gegenüber endogenen alpha-Agonisten und auf diese Weise den Sphinktertonus (Cain 1992a).
Idiopathisches Feminisierungssyndrom beim Rüden
Es handelt sich dabei um eine seltene Dermatose, die bei intakten, männlichen Hunden mittleren Alters auftritt. Die Symptome beinhalten eine bilaterale symmetrische Alopezie, eine Hyperpigmentation und eine Seborrhea oleosa. Pruritus, eine zeruminöse Otitis und Gynäkomastie sind weitere Symptome, die beobachtet werden können. Die Hoden sind bei solchen Hunden meist normal. Die Ursache für dieses Syndrom ist unbekannt, aber man vermutet, dass die Androgenrezeptoren blockiert sind und ein Andocken der Androgene verhindern. Diese Störung spricht auf Kastration oder Testosteronsupplementation an (Schmeitzel 1990a).
Testosteronempfindliche Dermatosen
Diese Dermatose beobachtet man bei älteren, intakten Rüden oder bei Hunden, welche vor der Pubertät kastriert worden sind. Als Ursache vermutet man einen Hypoandrogenismus. Als Symptome findet man eine bilaterale, symmetrische Alopezie und eine Seborrhea sicca. Die Dermatose spricht auf eine Testosteronsupplementation an (Schmeitzel 1990a).
Brunstverhinderung
Androgene hemmen die Gonadotropinfreisetzung und können deshalb zur Verhinderung der Läufigkeit eingesetzt werden (Allen 1996b). Testosteron wird vor allem bei Greyhounds für diese Indikation eingesetzt (Thompson 1995a; Feldmann 1996a). Man glaubt, dass das Androgen zusätzlich durch seine anabole Wirkung die Leistung der Windhunde steigert (Feldmann 1996a). Doch wegen den möglichen Nebenwirkungen bei weiblichen Tieren sind Androgene für die Brunstverhinderung nicht zu empfehlen (Thompson 1995a; Feldmann 1996a; Allen 1996b).
Scheinträchtigkeit
Testosteronester können für die Behandlung einer Scheinträchtigkeit eingesetzt werden und haben keine ungünstigen Nebenwirkungen wie Gestagene auf die Gebärmutter (Allen 1996b).
Feline symmetrische Alopezie
Dabei handelt es sich um eine seltene, bilaterale, symmetrische Alopezie. Kastrierte männliche und weibliche Tiere sind am häufigsten betroffen. Eine Imbalance der Geschlechtshormone wird als Ursache vermutet, ist aber nicht belegt worden. Die Alopezie spricht auf die kombinierte Applikation von Androgenen und Oestrogenen an (Schmeitzel 1990a).
Humanmedizin
Primärer und sekundärer Hypogonadismus
Testosteron kann bei einem nicht Eintreten in die Pubertät, das klinisch bewiesen worden ist, oder bei Kastraten angewendet werden (Wilson 1995a).
Erhaltung der Stickstoffbalance und Förderung der Muskelentwicklung
Bei hypogonadalen oder kastrierten Männern wird das Testosteron eingesetzt, um die Ausscheidung von Stickstoff über die Nieren zu reduzieren und um die Muskelmasse des Patienten zu vermehren (Wilson 1995a).
Brustkarzinome
Testosteron hat bei manchen Frauen mit Brustkarzinomen einen palliativen Effekt. Der Wirkungsmechanismus ist unbekannt, aber das Androgen wirkt wahrscheinlich wie ein Antioestrogen (Wilson 1995a).
Kaninchen, Schildkröte
Fruchtbarkeitsstörungen
Bei diesen beiden Tierarten kann Testosteron parenteral bei Fruchtbarkeitsstörungen eingesetzt werden (Schall 2005a; Sassenburg 2005b).
Vögel
Gefiederstörungen
Testosteron wird zur Behandlung der Stockmauser und anderen Befiederungsstörungen eingesetzt (Kaleta 1999a).