Anwendungssicherheit
Tödliche Vergiftungen durch die Aufnahme von Coffein sind selten und hohe Dosen sind nötig um Krämpfe zu verursachen (
Serafin 1995a;
Humphreys 1988a;
Löscher 1999e).
Akute Toxizität
Letale Dosis
LD50
Symptome
Schlaflosigkeit, Rastlosigkeit und Nervosität sind frühe Symptome, welche sich weiter zu einem milden Delirium entwickeln können. Erbrechen, Krämpfe, Tachykardie, Extrasystolen und eine erhöhte Atemfrequenz gehören auch zum Vergiftungsbild (
Serafin 1995a;
Humphreys 1988a). Die Krämpfe sind anfänglich epileptiform und später, wenn das Coffein in das Rückenmark absteigt, werden sie tonisch (
Boothe 1995a).
Schaf
Nach i.v. 25 mg/kg: Motilitätssteigerung und leichter Tremor in den ersten 3 Stunden post applikationem (
Aly 1981a).
Mensch
Ab einer Dosis von 1 g Coffein treten Schlaflosigkeit, Unruhe und
Erregungserscheinungen bis zu leichtem Delirium auf, verbunden mit Hör- und
Sehstörungen, sowie extremer Tachykardie und Extrasystolen (
Kraupp 1987a).
Chronische Toxizität
Ein Abusus oder eine besondere Empfindlichkeit gegenüber Coffein kann zum Auftreten eines chronischen Vergiftungsbildes (Ruhe- und Schlaflosigkeit, Tachykardie und Extrasystolen) führen (
Kraupp 1987a).
Reproduktion
Im Tierversuch konnte eine schwache teratogene Wirkung sehr hoher Coffeindosen nachgewiesen werden (
Kraupp 1987a).
Geflügel: | Über die Fütterung verabreicht, kann Coffein zu Eiern mit weicher Schale führen, oder die Eiproduktion ganz verhindern (Humphreys 1988a). |
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Ratte: | In hohen Dosen bewirkt Coffein eine Hodenatrophie und schlechtere Spermatogenese (Miller 1984b). Die Verabreichung von 30 mg/kg/Tag während 5 Wochen vor und während der Trächtigkeit führt zu einer verzögerten Entwicklung der Föten, inklusive der Verkalkung der fetalen Knochen. Es treten auch fokale irreguläre Ossifikationen an den Rippen auf. Dosisabhängige Effekte werden aber nicht beschrieben (Richardson 1994a). |
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Affe: | Coffein vor, während und nach der Trächtigkeit über das Trinkwasser verabreicht, zeigt eine dosisabhängige Erhöhung der Fruchtbarkeitsprobleme, Totgeburten, und reduziert die mütterliche Gewichtszunahme (Richardson 1994a). |
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Mensch: | Es gibt Hinweise darauf, dass ein Coffeingenuss von über 600 mg/Tag bei schwangeren Frauen zu einer Erhöhung der Abort- und Frühgeburtsrate führt (Kraupp 1987a) und, dass hohe Dosen im Zusammenhang mit geringem Geburtsgewicht stehen (Richardson 1994a). |
Therapie bei Überdosierung
Gegen die Krämpfe können
Barbiturate verabreicht werden (
Humphreys 1988a;
Boothe 1995a).