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Intoxikationen mit ätzenden Stoffen

Bei Tieren, die ätzende Substanzen, flüchtige Mineralöldestillate, Phenole, Tenside (Reinigungsmittel), starke Säuren und Laugen, organische Lösungsmittel, Petroleum oder Detergentien aufgenommen haben, darf Apomorphin nicht eingesetzt werden (Plumb 1999a; Ungemach 1999c; Allen 2005a; Ungemach 2010d; Gwalter 2006a; German 2008a; Ramsey 2008c). Ausserdem bilden verschluckte Seifen beim Erbrechen Schaum, der aspiriert lebensgefährlich ist (Gwalter 2006a).
 

Opiate & andere ZNS-Depressiva

Bei Intoxikationen mit oralen Opiaten, Tranquilizern und anderen ZNS-Depressiva wie Barbituraten sowie bei Überempfindlichkeit auf Morphin, sollte kein Apomorphin verabreicht werden (Plumb 1999a; Allen 2005a; Boothe 2001a; German 2008a).
 

Strychnin-Intoxikation

Die Anwendung von Emetika nach einer Ingestion von Strychnin oder anderen ZNS-Stimulatoren, bzw. mit vergleichbaren Rückenmarkkonvulsiva kann das Auftreten von Anfällen verstärken (Plumb 1999a) und sollte deshalb unterlassen werden (Ungemach 1999c; Allen 2005a; Petzinger 2010a).
 

Nachdosieren bei Unwirksamkeit

Falls nach einer ersten Injektion von Apomorphin kein Erbrechen ausgelöst wird, werden auch weitere nachfolgende Apomorphin-Applikationen unwirksam sein (Scherkl 1990a) und können zu Vergiftungssymptomen führen (Plumb 1999a).
 

I.v. Applikation

Die i.v. Applikation sollte wegen möglicher Kollapsgefahr vermieden werden (Ungemach 1999c).
 

Katze

Wegen der zu starken zentral erregenden (Ungemach 1999c) sowie der geringen emetischen Wirkung (wirkt weniger effektiv als Xylazin), gilt die Anwendung von Apomorphin bei der Katze als umstritten und wird von vielen Klinikern abgelehnt (Plumb 1999a; Ungemach 1999c; Plumb 2011a; German 2008a).
 

Schwein

Der Wirkstoff weist beim Schwein keine ausreichende emetische Wirkung auf (Ungemach 1999c).
 

Nager / Kaninchen

Aufgrund der Unfähigkeit zu Erbrechen und der Gefahr einer Magenruptur ist Apomorphin bei Nagern und Kaninchen kontraindiziert (Plumb 2011a).
 

Verdauungstrakt

Emetika sind kontraindiziert bei Tieren mit Ösophagusobstruktionen. Vorsicht ist auch bei Hernien, Prolaps und kurz nach abdominalen Operationen geboten (Ungemach 2010d; Ungemach 1999c; Allen 2005a). Das Fehlen normaler pharyngealer Reflexe gilt ebenfalls als Kontraindikation (Plumb 1999a).
 

Herz-Kreislauf

Beim Vorliegen von Schock oder extremer Schwäche, muss auf Apomorphin verzichtet werden (Plumb 1999a). Da der Brechreiz sehr ausgeprägt sein kann und häufig zur Erschöpfung durch Volumen- und Elektrolytverlust führt, sollte bei kreislauflabilen Patienten wegen der Gefahr eines Kollapses auf die Anwendung des Emetikums verzichtet werden (Petzinger 2002a).
 

Respirationstrakt

Liegt eine Atemdepression vor, sollten keine hohen Dosen angewendet werden (Boothe 2001a). Beim Vorliegen von Dyspnoe und Hypoxie muss auf Apomorphin verzichtet werden (Plumb 1999a; German 2008a).
 

ZNS

Tiere mit epileptischen Anfällen, starker ZNS-Depression (Plumb 1999a), Bewusstlosigkeit (Ungemach 1999c), sowie Tiere in Narkose oder Koma dürfen nicht mit dem Wirkstoff behandelt werden (Plumb 1999a; Allen 2005a; German 2008a).
 

Trächtigkeit

Die sichere Anwendung während der Trächtigkeit wurde nicht untersucht (Allen 2005a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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