Wirkungsmechanismus
Die Biotransformation von Nitroglycerin zu Nitritoxid (NO) (
Braun 1995a;
Chung 1993a) oder zu ähnlichen Verbindungen ist die Voraussetzung für die vasodilatatorische Wirkung. Cytochrom P-450 spielt dabei keine entscheidende Rolle, der Nitroglycerinmetabolismus differiert in den verschiedenen Geweben (
Braun 1995a).
Gefäßsystem
Nitroglycerin führt zu einer Relaxation der glatten Muskulatur der Gefäße, besonders im venösen Bereich (
Rush 1998a;
Plumb 1999a;
Keene 1987a). Es wird aber auch eine dosisabhängige Wirkung auf die arteriellen Anteile des Gefäßsystems beobachtet (
Plumb 1999a). In erster Linie kommt es zu einer Reduktion der Vorlast (
Plumb 1999a;
Keene 1987a) durch einen verringerten Rückstrom zum Herz, in zweiter Linie dosisabhängig zu einer verringerten Nachlast (
Plumb 1999a). Der Blutdruck wird gesenkt (
Lee 1993a).
Kardiovaskuläres System
Der myokardiale Sauerstoffverbrauch und die Belastung des Herzens werden reduziert, die koronare Versorgung wird verbessert (
Plumb 1999a;
Rush 1998a) und damit die Versorgung des hypertrophierten Myokards (
Rush 1998a). Nach intraperikardialer Verabreichung von Nitroglycerin konnte eine koronare Vasodilatation ohne systemische Hypotension erreicht werden (
Waxman 1999a).