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In der Literatur werden verschiedene Behandlungsprotokolle zur Therapie des Hyperadrenokortizismus beschrieben. Diese beruhen entweder auf einer partiellen oder einer vollständigen Zerstörung der Nebennierenrinde. A: Teilzerstörung der Nebennierenrinde Ziel ist das Erreichen eines subklinischen Hyopadrenokortizismus mit normalen Kortisolwerten bei der ACTH-Stimulation. Zentrales Cushing Syndrom / Nebennierenrindenhyperplasie - | Über 7 - 14 Tage 50 mg/kg/Tag Mitotan und 2 mg/kg/Tag Hydrocortison verteilt auf 2 Gaben täglich mit Futter verabreichen. | | Therapie für 3 Tage unterbrechen: Falls dann die Wasseraufnahme deutlich über 50 ml/kg ist, Initialbehandlung für weitere 2 Tage fortsetzen. | | Mit diesem Prozedere (3 Tage Unterbruch, 2 Tage Initialdosis) fortfahren, bis die Polydipsie verschwunden ist und der Zustand des Patienten sich verbessert hat. Dann nach einer 14tägigen Pause mit der Dauerbehandlung beginnen (Suter 2000g). | | - | 30 - 50 mg/kg/Tag für ca. 10 Tage, evtl. gleichzeitige Gabe von Prednison oder Prednisolon (0,15 - 0,25 mg/kg/Tag), | | nach Normalisieren der klinischen Symptome oder nach max. 10 Tagen sollte ein ACTH-Stimulationstest durchgeführt werden (an diesem Tag keine Glukokortikoidgabe!). Der basale Kortisolwert sollte innerhalb bzw. unterhalb der Referenzwerte liegen (1 - 4 µg/dl bzw. 25 - 125 nmol/l) und nach Stimulation nicht oder nur geringfügig ansteigen (< 4 µg/dl bzw. < 125 nmol/l) | | Ist dieses Ziel erreicht kann zur Erhaltungsdosis übergegangen werden. Bei zu hohen Kortisolwerten wird mit der Initialdosis solange fortgefahren und wöchentlich ein ACTH-Stimulationstest durchgeführt, bis entweder klinische Nebenwirkungen auftreten oder das Serumkortisol unter die Normalwerte fällt (Peterson 2001a). | - | Dauerbehandlung mit der Erhaltungsdosis | - | Alle 7 - 14 Tage 50 mg/kg Mitotan auf 2 Gaben verteilt. Zur Kontrolle alle 6 Monate Differentialblutbild machen und alkalische Phosphatase bestimmen: bei erneutem Auftreten des Cushing Syndroms Dosisintervall von Mitotane reduzieren. | | Spricht der Patient nicht mehr auf die Therapie an, so ist wieder mit dem Prozedere 2 Tage Initialdosis gefolgt von 3 Tagen Unterbruch zu beginnen. So lange wiederholen, bis die Symptome wieder unter Kontrolle sind. | | Bei Nebenwirkungen Mitotane vorübergehend absetzen und Dosisintervall der Dauerbehandlung auf 21 Tage vergrössern (Suter 2000g). | | - | ca. 50 mg/kg/Woche in 2 bis 3 Dosen, tägliche Glukokortikoidgaben sind selten notwendig. | | Alle 6 Monate sollte ein ACTH-Stimulationstest durchgeführt werden. Bei zu hohen Kortisolwerten muss erneut die Initialdosis verabreicht werden (30 - 50 mg/kg/Tag für 5 - 7 Tage). Um weitere Rückfälle zu vermeiden ist die Erhaltungsdosis um etwa 50% zu erhöhen (Peterson 2001a). | Behandlung funktioneller Nebennierenrindentumoren Die Chemotherapie mit Mitotane ist eine relativ sichere und erfolgreiche Alternative zur Behandlung von nichtoperablen Nebennierenrindentumoren. Funktionelle Nebennierenrindentumore sind jedoch gegenüber der adrenolytischen Wirkung von Mitotane resistenter, als bilaterale hypophysenabhängige Nebennierenrindenhyperplasien. Sowohl die Dauer der Initialphase, als auch die erforderlichen Mitotane-Dosierungen in der Initial- und Erhaltungsphase sind deutlich höher. Um Metastasen vorzubeugen ist in den meisten Fällen eine lebenslange Erhaltungstherapie notwendig (Kintzer 1994b; Kintzer 1997a). - | 50 - 75 mg/kg/Tag verteilt auf 3 Dosen (mit Futter verabreichen) über 10 - 14 Tage, zusätzlich 0,2 mg/kg Prednison | - | danach wird ein ACTH-Stimulationstest durchgeführt (keine Glukokortikoidgabe an diesem Tag): | - | liegen die Cortisolwerte unterhalb der normalen Werte folgt die Umstellung auf die Erhaltungstherapie | - | bei normalen oder erhöhten Cortisolwerten wird mit der täglichen Gabe von Mitotane (gegebenenfalls Dosis erhöhen) fortgefahren, bis die Serumcortisolwerte niedriger als normal sind (Kintzer 1994b; Kintzer 1997a) | - | 75 - 100 mg/kg aufgeteilt in 2 - 3 Gaben 1 × wöchentlich, zusätzlich täglich Glukokortikoidsubstitution (Kintzer 1997a; Kintzer 1994b) | - | 1 - 2 Monate nach Initialbehandlung wird zur Kontrolle der Cortisolwerte ein ACTH-Stimulationstest durchgeführt. Die Cortisolbasalwerte, wie auch die stimulierten Werte sollten sich unterhalb der Normalwerte befinden. Wenn sich die Cortisolwerte innerhalb der Normalwerte befinden, muss die wöchentliche Erhaltungsdosis um 50% erhöht werden. Steigen die Cortisolwerte über die Normalwerte, sollte wieder mit einer täglichen Gabe von Mitotane (50 - 100 mg/kg) begonnen werden. Nach Absinken der Cortisolwerte unter die Normalwerte folgt wiederum die Umstellung auf eine wöchentliche Erhaltungsdosis (Kintzer 1997a; Kintzer 1994b). | B: Vollständige Zerstörung der Nebennierenrinde Ziel ist die vollständige Zerstörung von funktionellem Nebennierenrindengewebe und eine lebenslängliche Substitutionstherapie mit Gluko- und Mineralokortikoiden. Zentrales Cushing Syndrom / Nebennierenrindenhyperplasie - | 50 - 75 mg/kg/Tag verteilt auf 3 Dosen (mit Futter verabreichen) über 25 Tage. Ab dem 3. Tag wird mit Kortikosteroidsubstitution (1 mg/kg Hydrocortison und 0,00625 mg/kg Fludrocortison 2-mal täglich; morgens und abends mit dem Mitotan verabreichen) begonnen. Zusätzlich wird das Futter morgens und abends mit 1 - 6 g NaCl gesalzen. | - | Ab ungefähr dem 32. Tag wird die Hydrokortisondosis auf 1 mg/kg/Tag reduziert (den Hertog 1999a; Rijnberk 1988a; Suter 2000g). | Behandlung funktioneller Nebennierenrindentumoren - | 50 - 75 mg/kg/Tag verteilt auf 3 Dosen (mit Futter verabreichen) über 25 Tage. Ab dem 3. Tag wird mit Kortikosteroidsubstitution (1 mg/kg Hydrocortison und 0,00625 mg/kg Fludrocortison 2-mal täglich; morgens und abends mit dem Mitotan verabreichen) begonnen. Zusätzlich wird das Futter morgens und abends mit 1 - 6 g NaCl gesalzen. | - | Ab ungefähr dem 32. Tag wird die Hydrokortisondosis auf 1 mg/kg/Tag reduziert (Rijnberk 1988a; Keiser 1999a) | |