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Verapamil kann Medikamente mit hoher Proteinbindung aus dieser Bindung verdrängen (Plumb 1999a).
Amiodaron
Amiodaron erhöht den Serumspiegel und/oder die pharmakologischen Effekte von Kalziumkanalblockern (Plumb 1999a).
Antiarrhythmika
Andere Antiarrhythmika verstärken die kardiodepressive Wirkung (Ungemach 1994c).
Beta-Blocker
Beta-Blocker besitzen ebenso wie Verapamil eine negativ inotrope (Plumb 1999a) und negative chronotrope Wirkung und verlangsamen die Überleitung durch den AV-Knoten (Plumb 1999a; Ritzhaupt 2000a). Das Eintreten der negativ chronotropen und dromodropen Wirkungen von Verapamil wird beschleunigt (Qi 1987a). In Kombination addiert sich diese Wirkung und kann die Herzfunktion deutlich beeinflussen (Plumb 1999a) und die kardiodepressive Wirkung verstärken (Ungemach 1994c). Bei Kombination besteht die Gefahr der Dekompensation und Verschlimmerung der kongestiven Herzinsuffizienz, außerdem der Hypotonie (Rush 1998a). AV-Block oder Bradykardie können die Folge sein (Schütz 1998a). Wegen der synergistischen Wirkung der beiden Substanzklassen auf die AV-Überleitung sollten die beiden Substanzgruppen nicht miteinander kombiniert werden (Sponer 1996a). Verapamil sollte nicht innerhalb von einigen Stunden mit Beta-Blockern verabreicht werden (Plumb 1999a).
Chinidin
Die Wirkung von Chinidin kann durch Verapamil verändert werden; es besteht außerdem die Gefahr der Hypotension (Plumb 1999a). Die unspezifisch alpha-adrenerge Rezeptoren blockierende Wirkung beider Wirkstoffe addiert sich bei gemeinsamer Verabreichung und kann zu schwerer Hypotension führen (Muller 1988a). Dabei ist der endogene Sympathikotonus von Bedeutung. Patienten mit Herzinsuffizienz sind in der Regel auf einen hohen Sympathikustonus zur Kompensation angewiesen, so dass die Auswirkungen einer verstärkten Blockade der Alpha-Rezeptoren besonders schwer sind (Muller 1988a).
Cimetidin
Cimetidin kann die Wirkung von Verapamil verstärken (Plumb 1999a). Cimetidin reduziert bei gleichzeitiger Gabe die Clearance von Verapamil durch Reduktion des hepatischen Blutflusses und durch Hemmung des first-pass-Metabolimus (Johnson 1995b). Eine Beeinflussung wurde nur beim Menschen, jedoch nicht beim Hund festgestellt (Landoni 1997a).
Digitoxin
Digitoxin kann den Blutspiegel von Verapamil erhöhen. Eine Kontrolle des Blutspiegels bei gleichzeitiger Anwendung ist nötig (Plumb 1999a). AV-Block oder Bradykardie können die Folge sein (Schütz 1998a).
Digoxin
Verapamil kann den Blutspiegel von Digoxin erhöhen (Plumb 1999a; Colvin 1990a; Ungemach 1994c). Besonders bei dauerhaft digitalisierten Patienten kann Verapamil zu einer Erhöhung des Serumdigoxinspiegels führen (Tilley 1997a). Eine Kontrolle des Blutspiegels bei gleichzeitiger Anwendung ist nötig (Plumb 1999a). AV-Block oder Bradykardie können die Folge sein (Schütz 1998a). Die Bindung von Digoxin an die Na+/K+-ATPase wird durch Verapamil nicht beeinflusst (Colvin 1990a). Ca2+-Kanal-Blocker führen beim Meerschweinchen zu einer Reduktion der Resorption von Digoxin aus dem Darm (Budihna 1993a). Beide Enantiomere von Verapamil hemmen nicht-kompetitiv die Sekretion von Digoxin durch die renalen Tubuluszellen (Ito 1993a).
Inhalationsnarkotika
Der Einsatz von Ca2+-Kanal-Blockern während einer Inhalationsanästhesie, besonders mit Enfluran, kann synergistische negativ dromodrope und negativ inotrope Wirkungen auslösen. Außerdem kann der Blutspiegel von Verapamil um 30 - 100% ansteigen (Quist Christensen 1993a). Sowohl Enfluran als auch Halothan und Isofluran führen zu einer verringerten Gesamtkörperclearance und einem reduzierten Verteilungsvolumen unter Steady-State-Bedingungen (Chelly 1986b). Sie verstärken die kardiodepressive Wirkung (Ungemach 1994c).
Kalium
Eine Hyperkaliämie kann die negativen hämodynamischen Wirkungen von Verapamil verstärken. Bei hyperkalämische Tieren ist der Blutdruckabfall und die Abnahme der Herzfrequenz höher als bei normokalämischen Tieren, bei hyperkalämische Tieren wird außerdem der koronare Blutfluss durch Verapamil reduziert (Jolly 1991a).
Kalziumsalz
Kalziumsalz kann die Wirkung von Verapamil hemmend beeinflussen (Plumb 1999a).
Lidocain
Während einer Lidocaininfusion ist der Steady-State-Plasmaspiegel von Verapamil vorübergehend (30 Minuten) deutlich verringert. Dabei scheint in erster Linie eine Zunahme des Volumens des zentralen Kompartiments und ein verstärkter Transport von Verapamil in die Peripherie von Bedeutung zu sein. In-vitro wird die Plasmaproteinbindung von Verapamil nicht durch Lidocain beeinflusst, ebensowenig wie die Herzfunktion durch die Kombination nicht beeinflusst wird (Chelly 1987a). Lidocain verringert die gebundene Fraktion von Verapamil im Plasma, die Konzentration an freiem Verapamil nimmt zu. Die gesamte Plasmakonzentration von Verapamil ist reduziert. Die Änderungen sind nicht so stark, dass eine Dosisanpassung nötig wäre (Belpaire 1990a).
Nichtdepolarisieren Muskelrelaxantien
Die Wirkung nichtdepolarisierender Muskelrelaxantien kann durch Verapamil beeinflusst werden (Plumb 1999a).
Pentobarbital
Unter Pentobarbitalnarkose nimmt die Herzfrequenz nach Verapamilgabe ab (Arnold 1985a).
Pimobendan
Verapamil schwächt die positiv inotrope Wirkung von Pimobendan ab (Petrausch 2003a).
Pindolol
Bei Kombination von Pindolol mit Verapamil nimmt die Plasmakonzentration von Verapamil bis in toxische Bereiche zu, die Depression der Herzfunktion wird verstärkt (Hamann 1987a).
Propranolol
Propranolol reduziert die Clearance von Verapamil (Hamann 1985a). In-vitro wird die negativ inotrope Wirkung von Verapamil durch eine Propranolol-Vorbehandlung deutlich gesteigert (Weishaar 1988a).
Rifampin
Rifampin kann den Effekt von oral verabreichtem Verapamil für mehrere Tage reduzieren (Plumb 1999a).
Theophyllin
Verapamil kann den Serumspiegel von Theophyllin erhöhen und somit zu toxischen Wirkungen führen (Plumb 1999a).
Vincristin
Kalziumkanalblocker können die intrazelluläre Konzentration von Vincristin erhöhen, da sie den Ausfluss aus der Zelle behindern (Plumb 1999a).