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Akute Toxizität

LD50

Maus:i.v. 7,6 mg/kg (Windholz 1983a)
s.c. 68 mg/kg (Windholz 1983a)
i.p. 68 mg/kg (Windholz 1983a)
p.o. 163 mg/kg (Windholz 1983a)
  
Ratte:i.v. 16 mg/kg (Windholz 1983a)
s.c. 107 mg/kg (Windholz 1983a)
i.p. 67 mg/kg (Windholz 1983a)
p.o. 114 mg/kg (Windholz 1983a)
 

Symptome einer Überdosierung

-Hypotonie (Plumb 1999a; Tilley 1997a)
-Bradykardie (Plumb 1999a; Tilley 1997a)
-AV-Block 1. (Tilley 1997a) 2. (Plumb 1999a; Tilley 1997a) oder 3. Grades (Plumb 1999a; Ungemach 1994c; Tilley 1997a)
-Asystolie (Ungemach 1994c)
-Corneatrübungen nach chronischer Intoxikation beim Hund (Duchene-Marullaz 1984a)
 
Beim Hund führt die Verabreichung von 30 mg/kg per os zum Erbrechen (Eigenmann 1987a).
 
Die Injektion von 15 mg/kg Verapamil intravenös führt beim Hund zu einer Bradykardie, einem reduzierten Herzminutenvolumen und teilweise zu einem Herzblock 3. Grades (Stone 1995a).
 
Die Injektion von 0,72 mg/kg i.v. als Bolus, gefolgt von 0,11 mg/kg/min führen beim Hund zu Hypotension, initialer Sinustachykardie, dann Bradykardie, Abfall des Drucks in der Aorta und des linksventrikulären Druckgradienten. Außerdem kann ein AV-Block höheren Grades auftreten (Gay 1986a).
 
Die myokardiale Depression bei einer Verapamil-Intoxikation ist eine Folge von Veränderungen im Kohlenhydratstoffwechsel und der Antagonisierung am Kalziumkanal (Kline 1995a).
 

Therapie bei Überdosierung

Bei oraler Aufnahme einer Überdosis sollte der Verdauungstrakt entleert und Aktivkohle verabreicht werden. Zur Behandlung der negativ inotropen Wirkung kann Kalziumsalz (1 ml der 10% Lösung auf 10 kg Körpergewicht) verabreicht werden; dies hilft jedoch nicht zur adequaten Behandlung des Herzblocks (Plumb 1999a). Bei Auftreten eines Kreislaufversagens ist die intravenöse Gabe von Flüssigkeit (Plumb 1999a) bzw. Elektrolytlösungen, Kalziumsalzen, Kalziumchlorid und Katecholaminen (Dobutamin (Tilley 1997a), Dopamin (Tilley 1997a; Plumb 1999a) oder Noradrenalin (Plumb 1999a) ) indiziert (Tilley 1997a).
 
Isoprenalin:0,7 µg/kg/min intravenös über 10 Minuten (Gay 1986a)
Adrenalin:1,3 µg/kg/min intravenös über 10 Minuten (Gay 1986a)
Noradrenalin:1,3 µg/kg/min intravenös über 10 Minuten (Gay 1986a)
Dopamin:0,0265 mg/kg/min intravenös über 10 Minuten (Gay 1986a)
 
Ein künstlicher Schrittmacher kann zur Aufrechterhaltung der Herzfrequenz eingesetzt werden (Gay 1986a; Plumb 1999a).
 

Wenn eine Beta-Stimulation vermieden werden soll

Kalziumchlorid:10 mg/kg intravenös als Bolus (Gay 1986a)
Atropin:0,04 mg/kg intravenös als Bolus (Gay 1986a)
 

Bei Versagen der genannten Wirkstoffe

4-Aminopyridin:0,5 mg/kg intravenös als Bolus zweimal im Abstand von 5 Minuten (Gay 1986a)
 
20 Minuten nach jeder dieser Therapiemaßnahmen sind wieder Symptome einer Verapamil-Intoxikation zu beobachten (Gay 1986a)
 
Falls nach Verapamil-Einsatz als Folge einer antegraden Konduktion ein Flattern / Flimmern mit einer beschleunigten Kammerfrequenz auftritt, kann eine Behandlung mit elektrischer Defibrillation, Lidocain oder Procainamid hilfreich sein (Plumb 1999a).
 
Experimentell konnte eine letale Verapamil-Intoxikation durch Gabe von Insulin therapiert werden (Kline 1993a; Kline 1995a).
 
Die Injektion von 2,5 mg Glukagon als intravenöser Bolus, gefolgt von einer Dauertropfinfusion mit 2,5 mg/h, konnte experimentell die Mortalität beim Hund senken. Die Bradykardie und das verminderte Herzminutenvolumen scheinen dadurch therapiert werden zu können. Ein Anstieg des mittleren arteriellen Blutdrucks konnte jedoch nicht gemessen werden; u.U. kann deshalb die Kombination mit einem blutdruckerhöhendem Pharmakon indiziert sein (Stone 1995a). Da eine Verapamil-Überdosierung zu einer Hyperglykämie führen kann (Stone 1995a; Kline 1993a), kann die Verabreichung größerer Mengen von Glukagon problematisch sein (Stone 1995a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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