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Dosierung - allgemein

Hund

Die Plasmahalbwertszeit und die Zeit bis zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentration des T4 unterliegen starken individuellen Schwankungen. Aus diesem Grund gibt es für die T4-Applikation eine grosse Anzahl an Empfehlungen bezüglich Dosis und Dosisintervall (Nelson 1989a). Deshalb sollten Dosierungsempfehlungen nur als Richwerte aufgefasst werden. Um Über- und Unterdosierungen zu verhindern, ist ein Monitoring angezeigt (Nachreiner 1993a).
 

Überlegungen zu Dosisanpassungen

Jahreszeit

Beim Menschen werden während den kalten Monaten höhere T4-Dosierungen verschrieben. Solche Studien wurden bei Tieren noch nicht durchgeführt, aber es ist möglich, dass ein Tier, welches ausschliesslich im Freien lebt, während den Wintermonaten eine höhere T4-Dosis benötigt als ein Tier, das sich vor allem drinnen aufhält (Ferguson 1995b; Ferguson 1986a).
 

Alter

Beim Menschen und beim Hund sinken die basalen T4-Werte im Alter, weshalb sich eine Dosisreduktion bei älteren Hunden empfiehlt (Ferguson 1995b; Ferguson 1986a).
 

Jungtiere

Bis zu 4 Monate alte Hunde haben 2 bis 5 mal höhere T4-Werte als ausgewachsene Tiere (Hämmerling 1989a).
 

Hunderasse

Grosse Hunderassen haben niedrigere und kleine Hunderassen höhere physiologische Serum-T4-Werte (Hämmerling 1989a).
 

Produkt

Man hat festgestellt, dass im allgemeinen Hunde, die ein Veterinärprodukt zur Therapie erhalten, höhere Serum-T4-Konzentrationen aufweisen als Hunde, denen ein Humanprodukt oder ein Generikum verabreicht wird (Nachreiner 1992a).
 

Monitoring

Allgemein

Die Thyroidhormonsubstitution sollte mindestens 1 bis 3 Monate fortgesetzt werden, bevor man die Effizienz der Behandlung in Frage stellt (Panciera 1990b; Nelson 1989a). Ein Monitoring ist prinzipiell nicht nötig, wenn eine klinische Besserung eintritt und unerwünschte Nebenwirkungen ausbleiben (Panciera 1990b).
 
In folgenden Situationen kann es nötig werden, die Serum-T4/T3-Werte zu bestimmen:
 
a)nicht adäquate Therapieantwort (Feldmann 1987a)
Ursachen: falsche Diagnose, mangelnde Compliance des Besitzers, falsche Dosierung oder falsche Verabreichungsintervalle, schlechte intestinale Absorption, Medikament mit überschrittenem Verfalldatum (Ferguson 1995b; Panciera 1990b)
  
b)Entwicklung einer Thyreotoxikose (Feldmann 1987a)
  
c)Dosierungsänderung oder Produktewechsel (Feldmann 1987a)
  
d)Verabreichung von Medikamenten, welche die Serumkonzentration von Schilddrüsenhormen beeinflussen (Feldmann 1987a)
 

Durchführung

Um ein Bild über die Serum-T4-Konzentrationen des Patienten zu erhalten, bestimmt man diese vor und eine bestimmte Zeit nach der T4-Verabreichung. Bei täglich einmaliger Verabreichung von T4 entnimmt man das Blut 8 Stunden und bei täglich zweimaliger Applikation 6 Stunden nach der T4-Applikation (Nelson 1987a).
 

Interpretation

Wenn alle gemessenen Werte im Normalbereich liegen, ist die T4-Versorgung adäquat; liegen die Werte leicht über dem Normalwert, muss nichts unternommen werden, solange keine Symptome einer Thyreotoxikose vorliegen. Man sollte immer in Betracht ziehen, dass eine zusätzliche bestehende Krankheit sowie verschiedene Medikamente die T4-Werte beeinflussen können (Nelson 1987a).
 

Laborfehler

Bei manchen hypothyreoten Hunden sind die gemessenen Hormonkonzentrationen (bestimmt durch RIA) nicht exakt, weil der Test mit Antithyreoidhormonantikörpern des Patienten interferiert. In diesen Fällen muss sich der Tierarzt mit der klinischen Antwort als Monitoring begnügen (Refsal 1995a). Diese Antikörper scheinen nicht mit der physiologischen Wirkung von zugeführtem Levothyroxin zu interferieren (Nelson 1989a).
 

Therapieerfolg

Hund

Wird 6 Wochen nach Therapiebeginn keine klinische Besserung festgestellt, sollte die Diagnose und die Dosierung des Levothyroxins noch einmal kritisch überprüft werden (Nelson 1987a; Panciera 1990b).
Eine deutliche Erhöhung der Wachsamkeit, der Aktivität und des Appetits stellt man normalerweise innerhalb der ersten Woche nach Therapiebeginn fest (Nelson 1987a; Panciera 1990b; Refsal 1995a; Panciera 1997a).
Die dermatologischen Veränderungen benötigen hingegen 4 bis 6 Wochen bis eine Verbesserung festgestellt wird (Ferguson 1995b; Hämmerling 1989a; Panciera 1990b). Initial kann sich der Zustand des Haarkleides sogar verschlechtern, weil altes Haar in grossen Mengen abgestossen wird. Die nicht regenerative Anämie und die Hyperlipidämie benötigen Monate, bis sie sich normalisieren und die Störungen der Fertilität sind die letzten Symptome, welche sich bessern (Nelson 1989a).
 

Dosisanpassung anderer Medikamente bei Levothyroxinsupplementation

Herzkrankheiten: Die L-Thyroxinverabreichung (T4) erhöht den basalen Metabolismus und den Sauerstoffverbrauch in allen Zellen des Körpers. Deshalb besteht die Möglichkeit, dass bei gleichzeitiger T4-Supplementation eine Anpassung der Digoxindosis notwendig wird (Panciera 1997a).
 
Hypoadrenokortizismus (NNR-Insuffizienz): Der erhöhte Zellmetabolismus kann den Abbau von Glukokortikoiden beschleunigen. Aus diesem Grund kann es nötig werden, dass die Dosis der Gluko- und Mineralokortikoide erhöht werden muss (Feldmann 1987a).
 
Diabetes mellitus: Schilddrüsenhormone steigern die intestinale Glucoseabsorption, die Glykogenolyse und die Gluconeogenese. Diese diabetogenen Effekte und ein zusätzlich erhöhter Insulinkatabolismus erfordern bei gleichzeitiger L-Thyroxin-Applikation oftmals eine Dosiserhöhung des Insulins. Auch ist die Gefahr einer Ketoazidose bei gleichzeitiger Schildrüsenhormonsupplementation erhöht (Feldmann 1987a). In einer anderen Arbeit ist beschrieben, dass Hypothyreoidismus eine Insulinresistenz bewirken kann und bei einer T4-Supplementation die Insulindosis verringert werden muss (Panciera 1997a).
 
Trächtigkeit: Bei hypothyreoten Hündinnen muss während der Gravidität unter Umständen die verabreichte Levothyroxindosis erhöht werden (die fT4- und TSH-Konzentrationen sind zu überwachen) (Panciera 1997a).

Dosierung - speziell

© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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