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Eigenschaften

Schilddrüsenhormone beeinflussen das Tempo von vielen physiologischen Prozessen (Plumb 1995a). Nur freies, ungebundenes T4 und T3 können in den verschiedenen Geweben ihre Wirkung entfalten und ausgeschieden werden (Scott-Moncrieff 2000a; Kaptein 1994a; Panciera 1990a).
 

Wirkungsort

Schilddrüsenhormone entfalten praktisch in allen Geweben eine Wirkung (Ferguson 1995b).
 

Wirkungsmechanismus

Die Schilddrüsenhormone wirken auf viele verschiedene zelluläre Prozesse über spezifische Ligand-Rezeptor-Interaktionen mit dem Zellkern, der Plasmamembran und den Mitochondrien (Ferguson 1995b; Kaneko 1997a).
Diese Wirkungen können grundsätzlich in zwei Gruppen eingeteilt werden. Zum einen in eine Gruppe von Hormonen, die schnell, das heisst innerhalb von Minuten bis Stunden nach Verabreichung, eine Wirkung induzieren, wie zum Beispiel die Stimulation des Aminosäurentransportes und des mitochondrialen Sauerstoffverbrauchs. Zum anderen in eine Gruppe, welche längere Zeit (mindestens 6 Stunden) bis zum Wirkungseintritt benötigt, wie zum Beispiel die Stimulation der Proteinsynthese. Schilddrüsenhormone wirken in physiologischer Dosierung anabol; zusammen mit Insulin und Wachstumshormon (GH) wird die Proteinsynthese stimuliert und die Stickstoffausscheidung reduziert (Ferguson 1995b).
 

Kalorigenese und Thermoregulation

Schilddrüsenhormone erhöhen den Sauerstoffverbrauch und die Wärmeproduktion in allen Geweben, mit Ausnahme von Gehirn, Milz, Hoden (Ferguson 1995b; Scott-Moncrieff 2000a), Uterus und Lymphknoten (Scott-Moncrieff 2000a).
 

Wachstum und Reifung

Bei den meisten Säugetieren ist der Fötus von der eigenen Schilddrüsenhormonsekretion abhängig. Die Hormone sind entscheidend für das Wachstum des Skelets und des Gehirns (Ferguson 1995b).
 

Fett- und Kohlehydratstoffwechsel

Die Schilddrüsenhormone erhöhen die Glukoneogenese, die Glykogenolyse, die Cholesterolsynthese und den Cholesterolabbau. Sie stimulieren die Lipolyse, die Freisetzung von Fettsäuren und Glycerol (Ferguson 1995b).
 

Dermatologische Effekte

Die Schilddrüsenhormone sind für den normalen Haarwechsel essentiell und fördern den Umsatz von Fettsäuren und Keratin in der Haut (Ferguson 1995b).
Es wurde festgestellt, dass oral appliziertes Na-Levothyroxin bei Hunden sowohl die Wachstumsrate der Haare steigert als auch die Zahl der Haarfollikel, welche in die anagene Phase des Haarzyklus übertreten. Diese Wirkung auf das Haarwachstums wurde vor allem in der Flankenregion beobachtet (Gunaratnam 1986a).
 

Kardiovaskuläre Wirkung

Schilddrüsenhormone haben folgende wichtige Wirkungen auf das Myokard: direkter positiv inotroper und chronotroper Effekt, Stimulation der myokardialen Hypertrophie und erhöhte Empfindlichkeit auf adrenerge Stimulation (Scott-Moncrieff 2000a; Ferguson 1995b).
 

Neuromuskuläre Effekte

Schilddrüsenhormone stimulieren die Synthese von vielen Proteinen, welche mit der normalen Nerven- und Muskelaktivität assoziiert sind (Ferguson 1995b).
 

Gastrointestinale Wirkung

Schilddrüsenhormone haben einen wichtigen Einfluss auf die Erhaltung der normalen elektrischen und motorischen Aktivität des Magens und des Darmes (Ferguson 1995b).
 

Reproduktive Effekte

Schildrüsenhormone scheinen für einen normalen Zyklus und die Fertilität bei Säugetieren wichtig zu sein, denn Tiere, die an einer Hypothyreose erkrankt sind, zeigen zahlreiche reproduktive Störungen (Ferguson 1995b).
 

Immunologische Wirkung

Schilddrüsenhormone stimulieren die humorale und zellvermittelte Immunität (Ferguson 1995b).
 

Hämatologische Effekte

Schilddrüsenhormone stimulieren durch die Steigerung des Sauerstoffverbrauches die Erythropoetinfreisetzung in der Niere, welches das Knochenmark zur Erythrozytenproduktion anregt. Weiter haben das T4 und T3 eine unspezifische, stimulierende Wirkung auf die Bildung von Gerinnungsfaktoren (Ferguson 1995b).
 

Endokrine Wirkung

T4 und T3 fördern die Sekretion und beeinflussen den Metabolismus des Wachstumhormons (GH), der Gonadotropine und des Kortisols.
Die Prolaktinsekretion dagegen wird durch die Schilddrüsenhormone gehemmt (Ferguson 1995b).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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