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Lokale Nebenwirkungen

Salicylsäure kann bei topischer Anwendung zu Austrocknungen und Irritationen der Haut führen (Sture 1995a; Allen 1993a).
 
Aufgrund der Fettlöslichkeit von Acetylsalicylsäure kommt es zu einem direkten Eintritt des Wirstoffes in die Zellen der Magenschleimhaut, mit folgenden direkten Zellschäden (Bowersox 1996a).
 

Systemische Nebenwirkungen

Da die Wirksamkeit der nichtsteroidalen Entzündungshemmer auf eine Hemmung der Cyclooxygenase (COX) und damit der Prostaglandinsynthese beruht, erklären sich die Nebenwirkungen aus den physiologischen Schutzfunktionen der Prostaglandine. Dazu gehört die zytoprotektive Wirkung an der Magenschleimhaut durch vermehrte Schleim- und Bikarbonatsekretion, sowie die verminderte Freisetzung von HCl und Pepsin. An der Niere regulieren die Prostaglandine als Vasodilatatoren den renalen Blutfluss, die glomeruläre Filtration, den tubulären Ionentransport, die Reninfreisetzung und den Wasserhaushalt. Somit sind bei der Verwendung von nichtsteroidalen Entzündungshemmern potentiell folgende Hauptnebenwirkungen möglich:
 
-Gastrointestinale Irritationen, Ulzerationen und Perforationen
-Nephrotoxizität, insbesondere bei hypovolämischen Patienten, sowie bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
-Blutgerinnungsstörungen (Gassner 1998a; Poulsen Nautrup 1999a; Forsyth 1998a; Wallace 1990a; McAnulty 1983a; Burrows 1981a; Bowersox 1996a).
 

Gastrointestinaltrakt

Es werden häufig Schleimhautirritationen, -erosionen und -ulzera beschrieben, zu denen es besonders im Magen kommt.
 
Als klinische Symptome werden Anorexie, Erbrechen, Diarrhoe, Meläna und schmerzhaftes Abdomen beobachtet (Johnston 1992a; Ferguson 1992a; Dodman 1992a; Plumb 1995a; Ungemach 1994a; Allen 1993a; Bowersox 1996a).
 
Bei der Gabe von beschichteten Tabletten kommt es nicht zu Schleimhautirritationen, jedoch häufig zu Erbrechen. Aufgrund der Tablettengrösse ist diese Darreichungsform für die Anwendung bei mittelgrossen Hunderassen ungeeignet (Johnston 1992a).
 
Langzeittherapien mit hohen Dosierungen von Acetylsalicylsäure wurden mit einem frequenterem Auftreten von Magenkarzinomen in Zusammenhang gebracht (Allen 1993a).
 

Kardiovaskuläres System / Blut

Mit gastrointestinalen Läsionen können Blut- und Proteinverluste über die geschädigten Schleimhäute des Digestionstraktes entstehen und eine mikrozytäre, hypochrome Anämie mit Retikulozytose beziehungsweise eine Hypoproteinämie entwickeln (Plumb 1995a; Wallace 1990a; Calvert 1987a).
 
Bei der Katze werden Säure-Basen- und Elektrolyt-Imbalancen beschrieben (Ferguson 1992a).
 

Respirationstrakt

Bei Katzen wurde das Auftreten pulmonaler Ödeme beschrieben (Ferguson 1992a).
 
In hohen Konzentrationen führt Acetylsalicylsäure zu einer Stimulation des Atemzentrums, woraus sich mit der vermehrten Abatmung von Kohlendioxid eine respiratorische Alkalose ergeben kann (Ungemach 1994a).
 
Langzeittherapien mit Acetylsalicylsäure werden als ein möglicher prädisponierender Faktor für Epistaxis bei Rennpferden erwogen (Trujillo 1981a).
 

Nieren

Bei Katzen wird das Auftreten von Nierenschäden als Folge von Acetylsalicylsäure-Applikationen genannt. Hieraus können sich bei Langzeittherapien Natrium-Bikarbonatverluste ergeben, welche möglicherweise zu einer metabolischen Azidose führen (Ferguson 1992a; Ungemach 1994a).
 
Bei normalen Durchblutungs- und Blutdruckverhältnissen ist die renale Prostaglandinsynthese gering. Sinken jedoch das Blutvolumen und/oder der zentrale Blutdruck, spielen die renalen Prostaglandine eine wichtige Rolle bei der Regulierung und Aufrechterhaltung des renalen Blutflusses. Somit wird auch bei Schwankungen des zentralen Blutdruckes der renale Blutfluss stabil gehalten. Nichtsteroidale Entzündungshemmer können über die Hemmung der Cyclooxygenase insbesondere bei gleichzeitig bestehender Hypovolämie und Hypotension diese renale Autoregulation stark beeinflussen. Ein Absinken des renalen Blutflusses und die damit verbundene Verminderung der Nierenfunktion können zu einem akuten Nierenversagen führen. Auch bei entgegengesetzten Situationen, wie Volumenexpansion und/oder erhöhter Salzaufnahme kommt es durch nichtsteroidale Entzündungshemmer zu einer Retenion von Natrium, was einen Blutdruckanstieg bewirken oder eine bereits vorbestehende Hypertension verschlimmern kann.
 
Ein akutes Nierenversagen ist eine seltene, aber potentiell ernste Komplikation bei der Gabe nichtsteroidaler Entzündungshemmer. Besonders gefährdet sind Patienten mit vorbestehenden Erkrankungen, z.B. ältere Patienten, hypovolämische Patienten oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Harris 2006a; Lascelles 2007a).
 

Körpertemperatur

Bei der Verabreichung von Acetylsalicylsäure an Katzen wurde eine Hyperthermie als mögliche Nebenwirkung beschrieben (Ferguson 1992a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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