intravenös |
Azidose, Alkalinisierung des Plasmas - | leichte Azidose 1 - 3 mmol/kg | - | mittelgradige Azidose 4 - 6 mmol/kg | - | schwere Azidose 7 - 9 mmol/kg; als Infusionslösungen verabreichen; langsam infundieren! (Suter 2000e) | - | 1 ml/kg einer 8,4%igen Lösung (=1 mmol/ml) (Suter 2000b) | - | 0,5 - 1 mEq/kg (Allen 1993a) | - | 1 mEq/kg in Form einer langsamen Infusion; dabei sollte der Urin-pH überwacht werden: wenn er kleiner als 7 ist, muss die Dosis oder Frequenz der Verabreichung erhöht werden; ist der pH grösser als 9, muss die Dosis oder Frequenz vermindert werden (Otto 1992a). | Schwerwiegende metabolische Azidose Die Elimination der zugrundeliegenden Ursache der Azidose sollte das Hauptziel der Therapie sein. Sind die Ursachen nicht leicht zu beheben, der arterielle pH unter 7,2 (unter 7,1 bei einer diabetischen Ketoazidose) und eine Beatmung zur Linderung der Azotämie erfolglos, kann eine Natriumbicarbonattherapie in Betracht bezogen werden. Erforderliche Bicarbonatmilliäquivalentmenge: 0,5 × kg × (erwünschte gesamt CO2 mEq/l - gemessene gesamt CO2 mEq/l). Die Hälfte der berechneten Menge sollte langsam während 3 - 4 h verabreicht werden. Die Blutgaswerte und der klinische Zustand des Patienten sollten überprüft werden. Eine übermässige Alkalisierung ist zu vermeiden (Plumb 1999a). Zusatztherapie der diabetischen Ketoazidose Eine Bicarbonattherapie sollte dann erfolgen, wenn der Plasmabicarbonatspiegel kleiner als 11 Milliäquivalent (mEq) ist. Die Dosierung mEq kann folgendermassen berechnet werden: KGW × 0,4 × (12 - Bicarbonat des Patienten) × 0,5. Diese Dosis sollte verteilt auf 6 h zusammen, mit einer intravenösen Flüssigkeitstherapie, verabreicht werden. Die Plasmabicarbonatkonzentration und das venöse Gesamt-CO2 sollten regelmässig überprüft werden. Falls der Plasmabicarbonatspiegel kleiner als 11 Milliäquivalent ist, sollte die Dosis neu berechnet, und die Therapie wiederholt werden (Plumb 1999a). Akute metabolische Azidose (mit Herzstillstand) - | Initialdosis: 1 mEq/kg | - | 10 - 15 min Intervall 0,5 mEq/kg; gleichzeitige kardiopulmonale Reanimation (CPR) (Plumb 1999a). | - | Bei einem Herzstillstand soll während den ersten 5 - 10 min nicht therapiert werden, danach sind 0,5 mEq/kg alle 5 min zu verabreichen (Plumb 1999a) | Zusatztherapie bei der hypercalcämischen Krise Die erforderliche Menge des Bicarbonats in Milliäquivalent (mEq) kann folgendermassen berechnet werden: - | 0,3 × kg × (gewünschte Plasmabicarbonatmenge in mEq/l - gemessene Plasmabicarbonatmenge in mEq/l) | - | 1,0 mEq/kg alle 10 - 14 min; eine maximale Gesamtdosis von 4 mEq/l sollte nicht überschritten werden (Plumb 1999a). | Zusatztherapie bei der hyperkaliämischen Krise - | 1 mEq/kg über 15 - 30 min verabreicht; Natriumbicarbonat kann die Serumkaliumkonzentration rasch reduzieren (Jacobs 1992a). | Falls das Serumbicarbonat oder die CO2-Gesamtmenge nicht bestimmt werden können, der Patient eine verminderte Gewebsperfusion oder Nierenversagen hat und keine diabetische Ketoazidose aufweist, sollte 2 - 3 mEq/kg über 30 min verteilt unter Überwachung des Patienten verabreicht werden (Plumb 1999a). |
oral |
Antazidum (Gastritis, Refluxösophagitis, Magenulzera) Azidose - | 50 mg/kg alle 8 - 12 h; dabei sollte der Urin-pH überwacht werden: wenn er kleiner als 7 ist, muss die Dosis oder Frequenz der Verabreichung erhöht werden; ist der pH grösser als 9, muss die Dosis oder Frequenz vermindert werden (Otto 1992a). | Metabolische Azidose infolge Nierenversagen - | Initialdosis: 8 - 12 mg/kg alle 8 h; Ziel der Therapie ist eine totale CO2-Blutkonzentration von 18 - 24 mEq/l zu erreichen. Die Dosis sollte entsprechend angepasst werden. Der Urin-pH kann als Richtlinie für die Dosisanpassung genommen werden, und sollte zwischen 6,5 - 7 liegen. Diese Methode ist allerdings der CO2-Konzentrationsüberwachung unterlegen (Plumb 1999a). | - | 10 - 15 mg/kg 3 × täglich (Allen 1993a) | Alkalisierung des Urins - | 25 - 50 mg/kg (austitrieren!) 2 - 3 × täglich, um den Harn-pH auf 6 - 6,5 zu halten (Suter 2000e) | - | Initialdosis: 650 mg - 5,85 g/Tag, abhängig von der Grösse des Patienten und dem Ausgangswerts des Urin-pHs. Die Dosis muss individuell angepasst werden. Das Therapieziel ist ein Urin-pH von ca. 7; pH Werte über 7,5 sollten vermieden werden (Plumb 1999a). | Zusatztherapie bei Urolithiasis (Uratsteine) - | 0,1 - 0,2 g/kg 3 × täglich. Das Therapieziel ist einen Urin-pH über 7 - 7,5 zu erreichen, um die Steine aufzulösen, oder präventiv ihre Bildung zu verhindern (Plumb 1999a). | |