1 | BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS |
2 | QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG |
Wirkstoff:
Clenbuterolhydrochlorid 25 µg (entsprechend 22 µg Clenbuterol)Sonstige Bestandteile:
Methyl-p-hydroxybenzoat (E218) | 2.02 mg |
Propyl-p-hydroxybenzoat | 0.26 mg |
Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)
● Clenbuterol
3 | DARREICHUNGSFORM |
4 | KLINISCHE ANGABEN |
4.1 | Zieltierart(en) |
4.2 | Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en) |
- | Atemwegserkrankungen, denen Bronchospasmen zugrunde liegen können, oder die durch Bronchospasmolytika zu beeinflussen sind, wie: Husten und Atemnot (Dyspnoe), subakute und chronische Bronchitis und Bronchiolitis, chronic obstructive pulmonary disease (COPD) |
- | Bei akuten Fällen von Bronchitis und Bronchopneumonie in Verbindung mit Antibiotika und/oder Sulfonamiden sowie möglicherweise Sekretolytika |
4.3 | Gegenanzeigen |
Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem sonstigen Bestandteil.
Zur Anwendung während der Trächtigkeit oder Laktation siehe Abschnitt 4.7.
4.4 | Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart |
4.5 | Besondere Warnhinweise für die Anwendung |
Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung bei Tieren
Nicht zutreffendBesondere Vorsichtsmassnahmen für den Anwender
Während der Verabreichung nicht essen, trinken oder rauchen. Nach dem Gebrauch Hautpartien, die mit dem Produkt in Berührung gekommen sind, sofort mit Seife und klarem Wasser reinigen.Augenkontakt ist unbedingt zu vermeiden. Bei versehentlichem Augenkontakt gründlich mit sauberem Wasser spülen und einen Arzt zu Rate ziehen.
4.6 | Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere) |
Nach Verabreichung von Dilaterol kann es zu einer Senkung des Blutdruckes und zu Schwankungen der Herzfrequenz kommen. Aufgrund einer Anregung von β2 Rezeptoren der quergestreiften Muskulatur und der Schweissdrüsen können in seltenen Fällen nach der Applikation Muskeltremor, Schweissausbrüche, Tachykardie, leichte Hypotonie oder Unruhe beobachtet werden.
Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermassen definiert:
- | Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen) |
- | Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren) |
- | Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1'000 behandelten Tieren) |
- | Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10'000 behandelten Tieren) |
- | Sehr selten (weniger als 1 von 10'000 behandelten Tieren, einschliesslich Einzelfallberichte) |
4.7 | Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode |
Bei laktierenden Stuten sollte ebenfalls von einer Dilaterol-Verabreichung abgesehen werden, da ein möglicher Einfluss des mit der Milch in erheblichem Umfang ausgeschiedenen Wirkstoffes auf das säugende Fohlen bis dahin nicht hinlänglich abgeklärt ist.
4.8 | Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen |
Dilaterol sollte nicht mit anderen Sympathomimetikum bzw. gefässerweiternden Mitteln oder Corticosteroiden verabreicht werden.
Es besteht die Möglichkeit der Wirkungsabschwächung uteruswirksamer Substanzen wie Oxytocin, Ergot-Alkaloide oder Prostaglandine (z.B. PGF2), wenn diese zusammen mit Dilaterol gegeben werden.
Bei Anwendung von Lokalanästhetika, insbesondere aber bei einer allgemeinen Narkose unter Verwendung von Atropin, kann eine additive gefässerweiternde und blutdrucksenkende Wirkung nicht ausgeschlossen werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Sympathomimetika und Kohlenwasserstoffen, wie z.B. Cyclopropan oder Halothan, kann es zu schweren Herzrhythmusstörungen kommen.
4.9 |
Bei jeder Betätigung der Dosierpumpe werden 4 ml oder 0.1 mg Wirkstoff abgegeben. Dies entspricht einer Dosis für 125 kg Körpergewicht.
Dilaterol wird zweimal täglich, am besten morgens und abends, über das Kraftfutter verabreicht.
Ein Pferd mit einem Körpergewicht von 500 kg benötigt somit pro Verabreichung 4 Pumpstösse, entsprechend 16 ml Sirup.
Hinweis zur Vorbereitung der Dosierpumpe:
Die Pumpe muss nur vor der erstmaligen Anwendung für den Einsatz vorbereitet werden. Hierzu die Pumpe zweimal betätigen und den dabei abgegebenen Sirup verwerfen.
Die Behandlungsdauer sollte dem Krankheitsverlauf angepasst werden. Bei Pferden mit akuten und subakuten Erkrankungen ist meist eine 10 - 14 tägige Behandlung ausreichend.
In Fällen chronischer Leiden wird eine mindestens 4-wöchige Behandlung nötig sein, bis völlige Symptomfreiheit erreicht ist. Überempfindliche Pferde, bei denen allergische Ursachen oder erhöhte Reizbarkeit des Tracheo-Bronchialtraktes vermutet werden, bedürfen einer Behandlung vielfach nur in Phasen stärkerer Exposition, die sich in der entsprechenden Symptomatik dokumentiert.
Sollten sich die Krankheitssymptome nach 10-tägiger Dilaterol-Behandlung deutlich bessern, kann die Tagesdosis auf die Hälfte reduziert werden.
4.10 | Überdosierung (Symptome, Notfallmassnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich |
4.11 |
Nicht bei Tieren anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.
5 | PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN |
ATCvet-Code: QR03CC13
5.1 | Pharmakodynamische Eigenschaften |
In vitro Versuche zeigen, dass die Stimulation der β2-Rezeptoren der Zellmembran intrazellulär eine Aktivierung des Enzyms Adenylatzyklase vermittelt, das den Abbau von ATP zu zyklischem AMP katalysiert. Es konnte gezeigt werden, dass Clenbuterolhydrochlorid in Mastzellen die antigeninduzierte Histamin-Freisetzung hemmt und die mukozilliäre Clearance stimuliert.
5.2 | Angaben zur Pharmakokinetik |
Die Substanz wird rasch in die Gewebe verteilt und vorwiegend in der Leber metabolisiert.
Clenbuterol ist das Hauptausscheidungsprodukt. Bis zu 45 % des über die Nieren ausgeschiedenen Anteils werden unverändert mit dem Urin ausgeschieden. 70 - 91 % der verabreichten Dosis werden über die Nieren, der Rest wird über den Darm (6 - 15 %) ausgeschieden.
5.3 | Umweltverträglichkeit |
6 | PHARMAZEUTISCHE ANGABEN |
6.1 | Verzeichnis der sonstigen Bestandteile |
Propyl-p-hydroxybenzoat
Macrogol 400
Saccharose
Glycerin 85 %
Ethanol 96 %
Carbomer 974P
Natriumhydroxid
Gereinigtes Wasser
6.2 | Wesentliche Inkompatibilitäten |
6.3 | Dauer der Haltbarkeit |
Haltbarkeit nach erstmaligem Anbruch des Behältnisses: 3 Monate
6.4 | Besondere Lagerungshinweise |
6.5 | Art und Beschaffenheit des Behältnisses |
6.6 | Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle |
7 | ZULASSUNGSINHABERIN |
8 | ZULASSUNGSNUMMER(N) |
Abgabekategorie B: Abgabe auf tierärztliche Verschreibung
9 | DATUM DER ERTEILUNG DER ERSTZULASSUNG / ERNEUERUNG DER ZULASSUNG |
Datum der Erstzulassung: | 30.05.2017 |
Datum der letzten Erneuerung: | 30.12.2021 |
10 | STAND DER INFORMATION |
VERBOT DES VERKAUFS, DER ABGABE UND / ODER DER ANWENDUNG
Nicht zutreffendDieser Text ist behördlich genehmigt.