mdi-dots-verticalmdi-book-open-variantImpressummdi-helpHilfe / Anleitungmdi-printerWebseite ausdruckenmdi-bookmarkBookmark der Webseite speichernmdi-magnifySuche & Index Tierarzneimittelmdi-sitemapSitemap CliniPharm/CliniTox-Webservermdi-homeStartseite CliniPharm/CliniTox-Webservermdi-emailBeratungsdienst: Email / Post / Telefon
Flumethrin, ein synthetisches Pyrethroid, gehört zur Wirkstoffklasse der Typ-II-Pyrethroide. Diese werden chemisch u.a. durch die Präsenz einer α-cyano-Gruppe charakerisiert. Synthetische Pyrethroide sind Insektizide, deren Toxizität vor allem auf einer Interaktion der Stoffe mit Natriumkanälen der Zellmembran beruht. Als eine Folge dieser Interaktion werden die neuralen Funktionen von Arthropoden beeinträchtigt resp. zum Erliegen gebracht.
Flumethrin zeichnet sich aus durch seine gute varroazide Wirkung und seine verhältnismässig gute Bienenvertäglichkeit.
Pharmakokinetik
Der Wirkstoff Flumethrin wird aus den Bayvarol-Strips über mehrere Wochen hinweg abgegeben. Er wird im Bienenvolk verteilt durch Bienen, die mit dem Streifen in Kontakt kommen und an denen in der Folge Spuren von Flumethrin haften. Flumethrin wird von diesen Tieren auf weitere Bienen und auf Oberflächen, mit denen sie in Berührung kommen, verteilt. Während der Behandlungsdauer werden somit auch aus der Brut schlüpfende Milben erfasst und zuverlässig abgetötet.
Indikationen
Zur Bekämpfung der Varroamilben bei Honigbienen.
Dosierung / Anwendung
Normal entwickelte Völker erhalten vier Strips. Schwache Völker, Ableger und Jungvölker, die weniger als die Hälfte der Waben besetzen, erhalten die halbe Dosis, d.h. 2 Strips. Immer sämtliche Völker eines Standes behandeln. Die Anwendung von Bayvarol erfolgt nach dem Abräumen des Honigraumes in der Zeit von Ende Juli bis September. Die Bayvarol-Strips sollen während 4 bis maximal 6 Wochen im Stock verbleiben. Anschliessend müssen sie aus den Bienenvölkern entfernt werden, um die Kontamination des Wabenmaterials und die Tendenz der Varroa-Milben, gegen Flumethrin resistent zu werden, möglichst zu verringern. Die mehrmalige Verwendung von Bayvarol-Strips ist nicht angezeigt.
Zur Diagnose ist Bayvarol nicht zugelassen. Die Erkennung der Varroatose hat auf nicht chemischen Wegen durch Kontrolle mit gittergeschützten Unterlagen zu erfolgen.
Art der Anwendung
Die Bayvarol-Strips werden im Brutnestbereich so in die Wabengassen eingehängt, dass sie beidseitig von den Bienen belaufen werden können. Hierzu werden die Aufhängelaschen an den gekennzeichneten Soll-Knickstellen beide zur selben Seite hin umgebogen und über den oberen Brutrahmenträger gehängt (Schema 3). Mit dem Einhängen der Strips gegen den Rand der Brutwabe (Schema 1) wird die Brutentwicklung nicht durch Einkürzen der Zellen im Bereich des Strips gestört.
Im Schweizerkasten:
Je ein Strip wird je einmal links, einmal rechts in vier Wabengassen im Brutnestbereich gemäss Schema 1 eingehängt. Das Einhängen der vier Bayvarol-Strips zwischen die Waben kann anlässlich einer Kontrolle des Volkes erfolgen.
Im Oberbehandlungskasten:
Einhängen der vier Bayvarol-Strips in vier Wabengassen im Bereich von Brutnest und Flugloch gemäss Schema 2. Dadurch ist ein optimales Belaufen der Strips durch die Bienen gewährleistet.
Plazierung der Bayvarol-Streifen
Anwendungseinschränkungen
Kontraindikationen
Ab November/Dezember bis zum folgenden Sommer dürfen Bayvarol-Strips weder in die Völker eingehängt noch dort belassen werden. Bei Temperaturen unter +5°C nimmt die Wirksamkeit infolge geringerer Mobilität der Bienen ab.
Vorsichtsmassnahmen
Varroamilben können gegen Pyrethroide (hierzu gehört auch der Wirkstoff in den Bayvarol-Strips) resistent werden. In einem solchen Fall ist der Behandlungserfolg in Frage gestellt. Es wird empfohlen, die im Sommer mit Bayvarol-Strips behandelten Bienenvölker im Herbst (November) stichprobenweise mit einer einmaligen Anwendung von Perizin oder Oxalsäure nachzubehandeln. Fallen dabei in einzelnen Völkern mehr als 50 Milben ab, ist bei allen Völkern des Betriebes eine einmalige Behandlung mit Perizin oder mit Oxalsäure angezeigt.
Die unsachgemässe Anwendung von Bayvarol-Strips (z.B. über längere Zeit) kann zu erhöhten Flumethrin-Rückständen im Bienenwachs, im Kittharz und im Pollen führen. Auch der Honig kann durch belastete Wachsresten kontaminiert werden.
Während der Behandlungszeit und der folgenden 2 Monate ist das Sammeln von Pollen wegen möglicher Kontamination zu unterlassen.
Die mehrmalige Verwendung der Bayvarol-Strips ist nicht angezeigt.
Bei dieser Art der Anwendung sind bisher keine Nebenwirkungen auf die Brut und die Bienen festgestellt worden.
Keine
Wechselwirkungen
Bisher keine bekannt.
Sonstige Hinweise
Beim Arbeiten mit Bayvarol-Strips sind Gummihandschuhe zu tragen, Augen- und Hautkontakt sind zu vermeiden. Während der Arbeit nicht trinken und essen. Nach der Arbeit Hände mit Seife und Wasser waschen.
Der Wirkstoff von Bayvarol ist ein Fischgift! Bayvarol darf weder in Gewässer noch in die Kanalisation gelangen.
Nach Ablauf des Verfalldatums auf der Verpackung darf Bayvarol nicht mehr angewendet werden.
Lagerung
In Originalpackung nicht über 30°C lagern. Vor Licht schützen. Von Nahrungsmitteln fernhalten. Für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Entsorgung der gebrauchten Strips
Nach der Behandlung die Bayvarol-Strips aus dem Bienenvolk herausnehmen und in Plastiksäcke verpackt zur Entsorgung an die Bezugsquelle zurückschicken.