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Breinierenkrankheit (Clostridien-Enterotoxämie)
Krankheitsbild / Symptomatik / Risikofaktoren
Ursachen, Risikofaktoren und Schlüsselstellen
Clostridien sind grampositive, bewegliche, sporenbildende, fakultativ anaerobe Stäbchen. Sie können in geringer Anzahl im Darminhalt gesunder Tiere vorhanden sein und sich unter bestimmten Bedingungen vermehren. Es wird allgemein angenommen, dass ein hoher Anteil an fermentierbaren Kohlenhydraten im Mageninhalt und eine langsame Darmpassage die Überwucherung mit Clostridien begünstigen. Clostridien produzieren auch Toxine. Ein verlangsamter Transit oder eine massive Überwucherung des Organismus kann dazu führen, dass diese Toxine pathogene Konzentrationen erreichen. Andere Krankheiten können eine Clostridien Infektion begünstigen, indem sie die Darmpassage verlangsamen, die Darmflora verändern oder die Schleimhaut schädigen. Dadurch können die Toxine leichter systemisch aufgenommen werden. Die Krankheit kommt weltweit vor und kann eine Verlustursache sein.
Erreger
Clostridium perfringens (Typ D).
Symptome
Zu den klinischen Anzeichen gehören schwere Depression, Schockzeichen, Kolik, abdominale Distension, möglicherweise Fieber und faulig, stinkender oder hämorrhagischer Durchfall. Die Anzeichen sind oft (per)-akut und schwerwiegend. Neuweltkameliden können plötzlich an einer Clostridiose sterben, oder nach ein paar Tagen, andere wiederum zeigen einen milderen Verlauf. Überlebende sind trotz aggressiver Behandlung in der Minderheit.
Diagnose / Tests
Anhand der Klinik kann eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. Eine sichere Diagnose lässt sich nur im Labor durch den Toxinnachweis (Epsilon) aus dem Darminhalt stellen.
Therapieleitlinien
Bei Neuweltkameliden mit verzögertem Krankheitsverlauf oder in chronischen Fällen kann eine Behandlung mit Infusionen (z.B. Ringer o.ä.) und verschiedenen Medikamenten (z.B. Flunixin als Nichtsteroidaler Entzündungshemmer sowie parenterale Verabreichung eines Antibiotikums wie Penicillin) möglicherweise den Todesfall verhindern.
Prävention
Allgemein: Vermeiden von sehr energiereichen und strukturarmen Rationen. Langsame Futterumstellungen mit genügend Struktur über einen Zeitraum von 2 Wochen. Tritt Krankheit auf der Weide auf, kurzfristiges Einstallen und gut strukturiertes Heu füttern. Als wirksamste präventive Massnahme hat sich die Impfung des ganzen Bestandes mit einem inaktivierten Impfstoff zum Schutz vor Clostridieninfektionen erwiesen. In einer Studie von Bentancor et al. (2009) entwickelten Lamas nach zwei Impfungen im Abstand von 21 Tagen Antikörper gegen Clostridium perfringens Typ D Toxin (Epsilon). Ob diese Impfungen vor Enterotoxämie schützen und welches Impfschema am besten geeignet ist, wird Gegenstand weiterer Abklärungen sein.