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Zutreffende Spezies (Botanik)

Schefflera actinophylla (Endl.) Harms - schwach giftig
Schefflera arboricola (Hayata) Merr. - schwach giftig
 

Toxizitätsgrad

Schwach giftig (+) (Erläuterungen)
Vögel: sehr stark giftig +++
 

Hauptwirkstoffe

Dicarbonsäuren: Oxalatekristalle und Oxalsäure (0.9-1.5%) (Frohne & Pfänder, 2004; Stowe et al., 1975).
Polyin: Falcarinol (Frohne & Pfänder, 2004; Teuscher & Lindequist, 2010).
 

Zielorgane

Schleimhaut des Magendarmtraktes; Nieren; Herz; Muskulatur; zentrales Nervensystem; Haut
 

Wirkungsmechanismus

-Calciumoxalatnadeln (Raphide) dringen in der Mund- und Rachenschleimhaut ein und führen zu Brennen und mechanischer Schädigung. Bei hohen Dosen oder chronischer Einnahme kommt es wegen Ausfällung des Blutkalziums durch die Oxalsäure zu Hypokalzämie und Schädigung der Nieren durch Kristallbildung in den Tubuli.
-Falcarinol kann eine Kontaktdermatitis verursachen (Teuscher & Lindequist, 2010).
 
Veterinärtoxikologie

Letale Dosis / Toxische Dosis

Hund LD50 (p.o.): 1 g Oxalsäure/kg Körpergewicht (Wilsdorf et al., 1996).
Ratte LD50 (p.o.): 7.5 g Oxalsäure/kg Körpergewicht (EG-Sicherheitsdatenblatt).
TD Schaf (p.o.): >>1 g Oxalsäure/kg Körpergewicht (Wilsdorf et al., 1996).
 

Klinische Symptome

Nach Bisskontakt: Schleimhautschwellung, Ödembildung, Blasen, Salivation.
Nach Verschlucken: Schluckbeschwerden (Larynxödem), Vomitus, schmerzhaftes Abdomen, Diarrhoe.
Nach Resorption grosser Mengen: Herzrhythmusstörungen, Faszikulationen, Tetanien, Konvulsionen. Kristallbildung in den Tubuli: Polyurie, später Anurie wegen akuter renalen tubulären Nekrose (Knight & Dorman, 1997).
Augenläsionen (Blepharospasmus, Konjunktivitis, Korneaalterationen) durch Kontakt mit Pflanzensaft.
 
Fallbericht
Ein 13 kg schwerer Pudel zeigte mehrere Stunden nach der Einnahme von Schefflera actinophylla-Blättern und Stamm Inappetenz, Vomitus und moderate Ataxie. Die Blutuntersuchung ergab eine Leukopenie. Nach der Gabe von Antibiotika und Corticosteroiden erholte er sich vollständig (Stowe et al., 1975).
 

Therapie

Dekontamination / Symptomatische Therapie (siehe Notfalltherapie) mit Schleimhautschutz (Speziesauswahl).
Analgetika, bei starker Schwellung: Glukokortikoide. Nach Verzehr sehr grosser Mengen: Calciumsubstitution.
 
Literatur
-EG-Sicherheitsdatenblatt, Sicherheitsdatenblatt gemäss 91/155/EWG, in der Fassung 2011/58/EG
-Frohne D. & Pfänder H.J. (2004) Giftpflanzen. 5. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, pp. 76-77
-Knight M.W. & Dorman D.C. (1997) Selected poisonous plant concerns in small animals. Vet Med. 92, 260-272
-Stowe C.M., Fangmann G. & Trampel D. (1975) Schefflera toxicosis in a dog. J Am Vet Med Assoc. 167(1), p. 74
-Teuscher E. & Lindequist U. (2010) Biogene Gifte. 3. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, p. 46
-Wilsdorf G., Schröder A. & Haider W. (1996) Dieffenbachia spp. - gefährliche Giftpflanzen für Katzen. Kleintierpraxis 41, 737-745
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