mdi-magnify Wirkstoff Suchen Tierarzneimittel Produkte & Futter

mdi-book-open-variant Impressum mdi-help Hilfe / Anleitung mdi-printer Webseite ausdrucken mdi-bookmark Bookmark der Webseite speichern mdi-magnify Suche & Index Wirkstoffe mdi-sitemap Sitemap CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-home Startseite CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-email Beratungsdienst: Email / Post / Fax / Telefon

Allgemein

Sulfonamide können andere an Proteine gebundene Arzneimittel verdrängen und so deren Wirkung verstärken. Dies betrifft unter anderem Thiaziddiuretika, Salicilate, Phenytoin und Probenizid. Die klinische Bedeutung dieser Interaktionen ist noch unklar. Betroffene Patienten sollte jedoch genau beobachtet werden (Plumb 2002a).
 

α2-Agonisten (Detomidin beim Pferd)

Insbesondere beim Pferd ist die gleichzeitige Gabe von intravenösen Trimethoprim/Sulfonamid-Kombinationen mit Detomidin kontraindiziert, da es dadurch zu einer Sensibilisierung des Myokards kommt. Die Folgen sind Rhythmusstörungen sowie Hypotonie (Dowling 2004b), und dies kann zum Herzstillstand führen (Dowling 2004c). Darum sollten beim Pferd α2-Agonisten nicht mit Trimethoprim/Sulfonamiden kombiniert werden (Hall 2001f; Parsons 1989a; Taylor 1988b; Demuth 2003a). Bei Xylazin und Romifidin konnte diese Reaktion nicht beobachtet werden (Dowling 2004c).
 

Antazida

Antazida hemmen die Absorption von Sulfonamiden aus dem Gastrointestinaltrakt (Allen 1993a).
 

Coumarinantikoagulantien

Sulfonamide verdrängen die gebundenen Coumarinantikoagulantien von den Plasmaproteinen und potenzieren so ihre Wirkung. Bei gleichzeitiger Anwendung ist eine gute Überwachung nötig (McEvoy 1992a). Beim Pferd richtet sich die antimikrobielle Aktivität auch gegen Vitamin K produzierende Bakterien im Gastrointestinaltrakt. Dadurch senkt sich der Vitamin K-Spiegel und die Toxizität der Antikoagulantien erhöht sich (Dowling 2004c).
 

Methenamin

Das zur Behandlung von Harnwegsinfektionen eingesetzte Methenamin sollte nicht zusammen mit Sulfonamiden verwendet werden, da Wirkungseinbussen und Kristallurie resultieren können (Kroker 2003d).
 

Monensin

Beim Geflügel wird durch die Kombination von Monensin mit Sulfonamiden der antioxidative Status der Tiere herabgesetzt. Dadurch können toxische Reaktionen auftreten (Ershov 2001a).
 

Phenothiazin

Phenothiazine können die toxische Wirkung der Sulfonamide erhöhen (Allen 1993a).
 

Phenylbutazon

Phenylbutazon hat eine starke Proteinbindungsfähigkeit (99%) und kann dadurch Sulfonamide von den Proteinen verdrängen. Dadurch kommt es zu einer Erhöhung der freien Sulfonamidkonzentration und deren Wirkung wird potenziert (Stahlmann 2005a).
 

Phenytoin

In Kombination mit Sulfonamiden wurde eine Zunahme der pharmakologischen Wirkung von Phenytoin beim Menschen beschrieben (Plumb 1999a).
 

Polymyxin

Sulfonamide haben in Kombination mit Polymyxin eine synergistische Wirkung gegen enterale Organismen (Prescott 1988a).
 

Procain, Procainamid, Tetracain, Benzocain

Die Wirkung der Sulfonamide kann durch Lokalanästethika der para-Aminobenzoesäureestergruppe (wie Procain, Tetracain und Benzocain) lokal aufgehoben werden (Kroker 2003d). Procain ist ein Analog der Paraaminobenzoesäure und reduziert so die Wirksamkeit der Sulfonamide (Dowling 2004b).
 

Sulfonamid-Kombinationen

Durch die Kombination von verschiedenen Sulfonamiden wird die therapeutische Wirkung der einzelnen Inhaltsstoffe addiert, aber die Löslichkeit verhält sich wie bei der Einzelanwendung. Dadurch kann im Urin eine höhere Gesamtkonzentration erreicht werden, ohne dass das Risiko einer Kristallurie steigt (Bywater 1991a; McEvoy 1992a).
 

Trimethoprim

Durch die Kombination von Sulfadiazin mit Trimethoprim kommt es zu einer synergistischen und bakteriziden Wirkung. Das Spektrum der empfindlichen Bakterien nimmt zu (Spoo 2001a), und da sich die minimale inhibitorische Konzentration verkleinert, genügt eine geringere Dosierung, als bei der Anwendung der Einzelpräparate (Wilcke 1988a). Durch die kombinierte Anwendung kann zudem die Resistenzentwicklung vermindert werden (van Miert 1994b).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.