mdi-book-open-variant Impressum mdi-help Hilfe / Anleitung mdi-printer Webseite ausdrucken mdi-bookmark Bookmark der Webseite speichern mdi-magnify Suche & Index Arzneidrogen mdi-sitemap Sitemap CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-home Startseite CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-email Beratungsdienst: Email / Post / Fax / Telefon

Anwendungen

Anerkannte medizinische Anwendung

-Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der EMA (HMPC) hat die Anwendung von Ginkgoblättern in Form von Trockenextrakten (DEV 35-67:1, Auszugsmittel Aceton 60 %) akzeptiert.
-Bei leichtem bis mittelschwerem demenziellem Syndrom einschliesslich primärer degenerativer Demenz, vaskulärer Demenz und deren Mischformen; hirnorganisch bedingte Leistungsstörungen; neurosensorische Störungen wie Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und Tinnitus; zur Verbesserung der kognitiven Leistung. Symptomatische Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (Claudicatio intermittens).
(EMA, 2015; ESCOP, 2003)
 

Traditionelle Anwendung

-Bei schweren Beinen, kalten Händen und Füssen im Zusammenhang mit leichten Durchblutungsstörungen (EMA, 2015).
 

Dosierung

-Erwachsene: 120-240 mg tägliche Dosis per oral. Dies entspricht einer maximalen Dosis von 600-1200 ng Ginkgolsäuren/Person (EMA, 2015).
 

Zubereitung

-Infus: nicht üblich.
-Es sollen Fertigarzneimittel verwendet werden, da der grösste Teil der Alkylphenole entfernt wird und dadurch weniger als 5 mg Ginkgolsäuren/kg vorhanden sind. Die Dosierung ist der Packungsbeilage zu entnehmen.
(EMA, 2014 & 2015; Wichtl, 2009)
 

Behandlungsdauer

Bei chronischen Erkrankungen mindestens 8 Wochen; Demenz: Arztkontrolle bei Verschlechterung oder falls nach 3 Monaten keine Verbesserung; leichte Zirkulationsstörungen: Arztkontrolle nach 2 Wochen bei Persitenz (EMA, 2015; Wichtl, 2009).
 

Hinweise

Kontraindikationen:
-Bei Überempfindlichkeit gegen die aktiven Inhaltsstoffe müssen Ginkgozubereitungen in jeder Form gemieden werden.
-Während der Schwangerschaft und Stillzeit soll Ginkgo nicht angewendet werden, da bisher noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vorliegen.
Warnungen:
-Bei Verschlechterung der Symptome während der Anwendung, braucht es eine Arztkontrolle.
-Bei pathologisch erhöhter Blutungstendenz (hämorrhagische Diathese) oder einer gleichzeitigen Antikuagulation bzw. Behandlung mit Thrombozytenaggregationshemmern, sollte Ginkgo erst nach ärztlicher Beratung angewendet werden.
-Da die Blutungstendenz erhöht wird, müssen Ginkgo-Präparate 3-4 Tage vor einer Chirurgie abgesetzt werden.
-Zentrale Krampfanfälle können durch Ginkgo-Präparate gefördert werden.
-Bei Behandlung mit Efavirenz werden Ginkgo-Präparate nicht empfohlen.
-Für eine Anwendung bei Jugendlichen unter 18 Jahren reichen die Erkenntnisse noch nicht aus.
Nebenwirkungen:
-Bei der Einnahme von Ginkgo können Blutungen (Augen, Nasen, Gehirn, Magendarm), Kopfschmerzen, Schwindel, Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Abdominalschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Überempfindlichkeitsreaktionen sowie allergische Hautreaktionen (Erythem, Ödem, Juckreiz, Hautausschlag) auftreten.
Wechselwirkungen:
-Möglich mit Präparaten, die die Blutgerinnung hemmen, wie Antikoagulantien (Phenprocoumon, Warfarin) oder Thrombozytenaggregationshemmer (Clopidogrel, Acetylsalicylsäure, andere nicht- oder steroidale Schmerzmittel).
-Ginkgo biloba kann P-Glycoprotein (MDR1) auf der intestinalen Ebene hemmen, was zu einer erhöhten Exposition von Medikamenten führen kann (z.B. Dabigatran).
-Die Cmax von Nifedipine kann erhöht werden, was sich mit Schwindel und stärkeren Hitzewallungen äussert.
-Die Plasmakonzentration von Efavirenz kann durch die Induktion von CYP3A4 herabgesetzt werden.
(EMA, 2015; Wichtl, 2009; Wynn &Fougère, 2007).
 

Toxizität

-Es wurden keine Fälle von Überdosierungen gemeldet (EMA, 2015).
-Bei Menschen besteht bei der empfohlenen Dosierungen kein erhöhtes Krebs-Risiko. Da ein erhöhtes Blutungsrisiko besteht, sollten Gingkopräparate nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden (EMA, 2014).
 

Fertigpräparate

In der Schweiz sind Fertigarzneimittel mit Ginkgoblättern verfügbar (Pharmavista).
© 2023 - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.