Klinische Symptome
Nach einer Latenz von 2-3 Tagen: Hypersalivation, gerötete Schleimhäute, Gastroenteritis, Anorexie, Depression; nach weiteren 1-2 Tagen Parese und Paralyse va. der Hinterbeine, Rumenatonie, Rumen-pH fällt, Nierenreizung mit Proteinurie sowie hyalinen und granulären Zylindern im Sediment, fettige Degeneration der Leber, zentrale Krämpfe mit späterer Lähmung, Tod durch Atemlähmung (Hapke, 1975; Stegelmeier et al., 1996).
Bei
Rindern und
Büffeln (
Bison bison) traten nach der Verfütterung von getrockneten Gelb-Kiefer-Nadeln (
Pinus ponderosa)
Aborte auf, sofern die Verfütterung nach dem 116. Trächtigkeitstag begann. Die Abortrate stieg und die Latenzzeit verkürzte sich mit der Nähe zum Geburtstermin, das heisst alle Kühe, die Nadeln ab dem 254. Trächtigkeitstag bekamen, abortierten. Damit ein Abort ausgelöst wurde, mussten im Minimum 680 g Nadeln/Tier/Tag über mehrere Tage aufgenommen werden. Wurde mehr verfüttert, verkürzte sich die Latenzzeit. Die Kälber lebten bei der Geburt und überlebten, sofern es ihr Reifezustand zuliess. Die Kälber zeigten keine Symptome. Alle Kühe hatten eine Plazentaretention. Die Fruchtbarkeit wurde nicht beeinträchtigt.
Ziegen und
Schafen abortierten nicht (Short et al., 1992). Die Schafe zeigten jedoch eine höhere Inzidenz von Totgeburten (Short et al., 1995). Einer Plazentaretention kann eine Endometritis folgen (Stegelmeier et al., 1996).
Fallbeispiel
Ein Schimmel-
Wallach, 10 Jahre alt, zeigte, nachdem er ad libitum geschredderte, unverkaufte Tannenbäume während mehrerer Tage gefressen hatte, Hypersalivation, Hinterhandsschwäche, Inappetenz und Drangwandern. Zudem war die Atmung (36/min.) costo-abdominal verstärkt und die Skleren sowie die Maulschleimhaut stark gerötet. Der Wallach begann sich nach 4 Tagen symptomatischer Therapie zu erholen, nach 2 Monaten war er beschwerdefrei (Bauch, 1997).
Therapie
Dekontamination / Symptomatische Therapie (
siehe Notfalltherapie)