Letale Dosis / Toxische Dosis
LD Hund p.o.: | 1 Pilzhut (Puschner & Wegenast, 2018); Pilzhut > 1 cm3 (Tox Info Suisse). |
LD Hund p.o.: | 60 mg Pilzpulver/kg Körpergewicht (Sun et al., 2018). |
LD50 Hund p.o.: | 0.5 mg γ-Amanitin/kg Körpergewicht (Puschner & Wegenast, 2018). |
Klinische Symptome
- | Die gastrointestinale Absorptionsrate von Amanitin ist bei Hunden grösser als bei Mäusen und Kaninchen. Ratten sind gegenüber der toxischen Wirkungen von Amanitin vergleichsweise resistent (Puschner & Wegenast, 2018). |
Hunde,
Katzen, 4 Phasen:
- | Phase 1) Latenzzeit 6-12 Stunden, keine klinischen Symptome. |
- | Phase 2) Nach 6-24 Stunden: gastrointestinale Beschwerden mit Vomitus, Bauchschmerzen, Diarrhoe, Lethargie, Anorexie. |
- | Phase 3) Nach 12-24 Stunden, scheinbare Erholung, Entwicklung eines fulminanten Leberversagens; die Leber- und Nierenwerte müssen engmaschig kontrolliert werden. Schwere Hypoglykämie möglich. 50% der Hunde mit letalen Amanitin-Dosen sterben nach 1-2 Tagen infolge einer Hypoglykämie. |
- | Phase 4) Letzte Phase: 36-48 Stunden nach Exposition, gekennzeichnet durch fulminantes Leberversagen mit anschliessenden Gerinnungsstörungen, Enzephalopathie und Nierenversagen; häufig signifikante Erhöhungen der ASAT (Aspartat-Aminotransferase/GOT), ALAT (Alanin-Aminotransferase/GPT), AP (Alkalischen Phosphatase) und des Bilirubins. Welpen oder Hunde, die grosse Mengen Amanitin aufgenommen haben, können innerhalb von 24 Stunden an einer Amanitinvergiftung sterben (Puschner & Wegenast, 2018). |
Schwein: | In einem Schweinemodell wiesen verringerte Albumin- und Gesamtplasmaproteinkonzentrationen in der der frühen Vergiftungsphase auf einen tödlichen Ausgang hin (Puschner & Wegenast, 2018). |
|
Huhn: | Anämie, Lympho-, Mono-, Anisozytose, Polychromasie, Herabsetzung bis Aufhebung der Blutgerinnung. |
Therapie
Dekontamination (
siehe Notfalltherapie): provozierte Emesis innerhalb 1-2 Stunden nach Ingestion, repetitive
Kohlegabe (z.B. Carbovit
®); zur Verhinderung der Aufnahme in die Leberzellen:
Cyclosporin A,
Rifampicin oder
Silibinin (Hunde: 50 mg/kg Silinbinin i.v., 5 und 24 Stunden nach Pilzingestion); bei Anstieg der Transaminasen kann zusätzlich
N-Acetylcystein gegeben werden. Supportive Therapie:
Glukose, Vitamin K
1, Gerinnungsfaktoren (Gefrorenes Frischplasma), Antiemetika (
Metoclopramid,
Maropitant).