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Anwendungssicherheit

Fipronil hat eine höhere, selektive Spezifität für GABA-Rezeptoren der Wirbellosen, als für GABA-Rezeptoren von Säugern. Somit verfügen Fipronil-haltige Veterinärprodukte über eine sehr gute Verträglichkeit und geringe Toxizität in Säugetieren (Searle 1995a; Moffat 1993a).
 
Das technische Reinprodukt ist in Ratten bei oraler Aufnahme oder bei Inhalation wesentlich toxischer. Die dermale Toxizität ist gering (Hovda 2002a).
 

Akute Toxizität

6 aufeinanderfolgende Behandlungen (Frontline®) mit 5-facher Überdosierung zeigten bei Hund und Katze keine negativen klinischen, biochemischen oder hämatologischen Effekte (Angaben von Rhone Merieux GmbH, Laupheim).
 
2 Behandlungen (Frontline®) im 28-Tage-Interval mit 2-facher Überdosierung zeigten bei Hundewelpen im Alter zwischen 2 und 38 Tagen keinerlei klinischen Auswirkungen.
 
Die Resorption von Fipronil über die Haut des behandelten Tieres beträgt weniger als 5%. Somit unterbleiben systemische Auswirkungen (Angaben von Rhone Merieux GmbH, Laupheim).
 

Kaninchen

Wesentlich empfindlicher sind Kaninchen. Bereits nach oraler Gabe von 8 mg/kg der Reinsubstanz kann es zu Todesfällen kommen. Bei sehr jungen, geschwächten oder untergewichtigen Tieren sollte auf die Anwendung von Fipronil verzichtet werden (Cooper 1997a; Beck 2000a).
 

Hühnervögel

Ebenfalls als sehr empfindlich gelten Hühnervögel. Die Anwendung von Fipronil ist bei dieser Spezies kontraindiziert (Beck 2000a).
 

Igel

Auch Igel können auf die Anwendung von Fipronil empfindlich reagieren. Es dürfen nur stabile Tiere behandelt werden (Beck 2000a).
 

LD50 in mg/kg Körpergewicht

Ratte:dermal über 2000 mg/kg (Reinsubstanz)
oral 97 mg/kg (Reinsubstanz)
oral 5000 mg/kg (Veterinärprodukt) (Hovda 2002a)
  
Kaninchen:dermal 354 mg/kg (Reinsubstanz)
dermal über 2000 mg/kg (Veterinärprodukt) (Hovda 2002a)
  
Hund oral:640 mg/kg (Reinsubstanz)
über 2000 mg/kg (Veterinärprodukt)
  
Hühnervögel:11,3 mg/kg!
  
Wassergeflügel:über 2150 mg/kg (Löscher 1997a)
 

Symptome

Das ZNS ist das Zielorgan der toxischen Effekte von Fipronil (Hovda 2002a). Nach mehrmaliger oraler Gabe der Reinsubstanz in Dosen von 10 - 20 mg/kg kommt es beim Hund zu Überdosierungserscheinungen in Form von reversiblen neurotoxischen Symptomen, wie Übererregung, Tremor und Krämpfe (Löscher 1997a).
 

Therapie

Die orale Aufnahme der technischen Reinsubstanz von Fipronil sollte mit einer Magenspülung, der Verabreichung von Aktivkohle und Abführmitteln behandelt werden. Zusätzlich sind symptomatische und supportive Massnahmen nötig. Es gibt kein spezifisches Antidot für Fipronil (Hovda 2002a).
 

Reproduktion

Fipronil ist weder teratogen, noch mutagen (Kunkel 1997a; Tanner 1997a).
Auch trächtige, laktierende und sehr junge Tiere können behandelt werden (Curtis 1996a).
 

Umwelttoxizität

Fipronil ist schlecht wasserlöslich und wird nicht ins Grundwasser abgegeben (Kunkel 1997a).
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