Wirkmechanismus
Die Wirkung des Lufenurons beruht auf der Inhibierung der Synthese, Polymerisation und Deposition von Chitin (
Kunkel 1997a;
Blagburn 1995b;
Smith 1995b;
Stansfield 1997a).
Nach Indigestion durch den weiblichen Floh während der Blutmahlzeit an dem behandelten Tier, gelangt Lufenuron transovariell zu den sich entwicklenden Eiern (
Zakson 1992a;
Hink 1994a). In Folge wird dort die Ausbildung larvaler Chitinstrukturen und somit die Entwicklung lebensfähiger Nachkommen verhindert (
Hink 1994a;
Hink 1991a;
Smith 1995b;
Zakson 1992a;
Franc 1996a).
Die Larvenentwicklung wird durch die Aufnahme von Lufenuron-haltigen Flohkot durch die Larven blockiert (
Smith 1995b;
Zakson 1992a;
Stansfield 1997a).
Somit wird die gesamte F
1- und F
2-Generation der Flöhe unterdrückt (
Blagburn 1995b;
Hink 1994a;
Stansfield 1997a). Eine Reduktion der Flohpopulation ist ca. 4 - 5 Wochen nach der Initialbehandlung zu erwarten und kann durch regelmässige Gaben von Lufenuron aufrechterhalten werden (
Blagburn 1995b;
Franc 1996a;
Stansfield 1997a). Da Lufenuron im Körperfett gespeichert und von dort kontinuierlich ins Blut abgegeben wird, bleiben aktive Konzentrationen über eine längere Periode bestehen (
Blagburn 1995b;
Hink 1994a;
Blagburn 1994a).
Da die Flöhe mindestens einen Generationenzyklus durchlaufen müssen, bevor der Effekt von Lufenuron sichtbar wird, hängt die Dauer bis zum Erreichen einer Flohkontrolle auch von klimatischen und geografischen Gegebenheiten ab (
Smith 1996a).
Fungizide Wirkung
Da die Zellwände von Pilzzellen ebenfalls aus verschiedenen Polysacchariden, insbesondere Chitin, Chitosan, Glucan und Mannan bestehen, besitzt Lufenuron durch die Hemmung der Synthese, Polymerisation und Deposition von Chitin, auch fungizide Wirkung (
Ben-Ziony 2000a).