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Anwendungssicherheit

Pyrethroide gehören aufgrund ihrer geringeren Toxizität zu den sichersten Ektoparasitika. Die Insektentoxizität ist etwa 1000-fach höher als die Säugertoxizität. Das toxische Prinzip in Säugetieren ist das gleiche wie in Insekten. Die klinischen Symptome einer Pyrethroidvergiftung sind Nerven- und Muskelstörungen (Hart 1986a).
 
Aufgrund sehr geringer Schleimhautresorptionsraten im Magen-Darm-Trakt weisen die Pyrethroide eine sehr hohe orale Dosisverträglichkeit auf. Bei Dauerkontakt über die Haut oder den Inhalationsweg steigt die Toxizität jedoch an (Kühnert 1991a). Auch beim Vorliegen grösserer Hautläsionen ist Vorsicht geboten. Es kann zu resorptiven Vergiftungen kommen (Ungemach 1994b).
 
Wegen der geringen kutanen Resorption entstehen bei externer Anwendung keine relevanten Rückstände, sodass der Einsatz auch bei laktierenden Tieren möglich ist (Ungemach 1994b).
 

Schafe

Als pour-on Formulierung hat Cypermethrin einen Sicherheitsindex von mindestens 8 bei adulten Schafen und 4 bei Lämmern (Henderson 1987a).
 

Hühner

Bei Hühnern kommt es zu einer artspezifischen Anreicherung im Gehirn (Ungemach 1994b).
 

Reptilien

Für Reptilien sind Pyrethroide, besonders cyano-gruppentragende Verbindungen, hochtoxisch und verursachen bereits in Dosen von 0,002 - 0,004 mg/kg starke und mitunter irreversible Schädigungen (Mutschmann 1993a).
 

Akute Toxizität

LD50

Ratte:i.v.: 6 - 9 mg/kg
oral: 500 mg/kg (Valentine 1990a) bzw. zwischen 250 - 4123 mg/kg (Hart 1986a; Zerba 1988a)
dermal: über 1600 mg/kg (Ungemach 1994b).
 

Symptome der Cypermethrinintoxikation

Nerven- und Muskeldysfunktionen sind die typischen klinischen Symptome bei Pyrethroidvergiftungen (Valentine 1990a). Am häufigsten sind Übererregbarkeit, Hypersalivation, Erbrechen, Diarrhoe, milder Tremor, Ataxie, Parästhesien und Erschöpfung zu beobachten. In schweren Fällen kommt es ausserdem zu Hyper- oder Hypothermie, Dyspnoe, schweren Tremor, Desorientierung und Krämpfen (Zerba 1988a; Valentine 1990a; Hart 1986a).
 
Die Zeit bis zum Auftreten von klinischen Symptomem variiert in Abhängigkeit von Wirkstofform und Art der Aufnahme (Hart 1986a). Erste Symptome zeigen sich in der Regel innerhalb weniger Stunden nach Exposition, können jedoch, besonders bei dermaler Absorption auch später eintreten (Valentine 1990a).
 
Bei Dauerkontakt mit der Haut kommt es zu lokalen Irritationen an empfindlichen Partien, wie z.B. Konjunktiven, Schleimhautübergänge an After und Genitalien (Zerba 1988a; Kühnert 1991a).
Bei Inhalation kommt es zu Schleimhautirritationen mit Hustenreiz. Einatmen über längere Zeit kann zu Atemlähmung und Tod führen (Kühnert 1991a).
 

Therapie der Cypermethrinintoxikation

Die Therapie der Pyrethroidvergiftung besteht in der Verhinderung weiterer Absorption und in symptomatischen und unterstützenden Massnahmen (Kühnert 1991a; Zerba 1988a; Valentine 1990a).
 
Die Krämpfe werden,wenn nötig, mit Antikonvulantien ( z.B. Diazepam oder Methocarbamol ) kontrolliert.
-Diazepam wird nach Effekt in Dosierungen von 0,2 - 2,0 mg/kg intravenös verabreicht.
-Die Dosierung für Methocarbamol beträgt 55 - 220 mg/kg i.v., in einer Infusionsgeschwindigkeit von nicht mehr als 200 mg/min.
-Bei ausbleibendem Erfolg kann Phenobarbital (6 mg/kg) oder Pentobarbital (4 - 20 mg/kg) langsam i.v. verabreicht werden (Valentine 1990a).
 
Bei dermaler Exposition Waschen mit milden Detergentien, bei oraler Aufnahme können Aktivkohle (2 g/kg) oder Magnesium- oder Natriumsulfat (0,5 mg/kg als 10%ige wässrige Lösung) verabreicht werden.
 
Bei Hypersalivation kann Atropin verabreicht werden (Valentine 1990a).
 
Bei schwerem Erbrechen und/oder Diarrhoe ist eine Korrektur des Flüssigkeits- und Säure-Basenhaushaltes nötig (Valentine 1990a).
 
Leberschutz mit Kalziumgluconat (2 - 10 ml i.v.) und Vitamin B-Komplex i.m. (Blagburn 1995a).
 

Umwelttoxizität

Cypermethrin ist hochtoxisch für Bienen und Fische. Für Vögel ist es praktisch ungiftig. Eine Persistenz in der Umwelt ist aufgrund der schnellen Zersetzbarkeit nicht vorhanden (Ungemach 1994b; Zerba 1988a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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