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Lokale Nebenwirkungen

Intramuskuläre Injektion

Nach i.m.-Applikation kann es zu lokalen Reizungen, Myositis, Abszessen und Nekrosen kommen (Plumb 1999a; Kroker 1999b; McEvoy 1992a).
 
Bei Vögeln kann es zu schweren lokalen Gewebereizungen kommen (Plumb 1999a).
 

Intravenöse Injektion

Es wurden Thrombophlebitiden beobachtet (McEvoy 1992a; Plumb 1999a).
 

Systemische Nebenwirkungen

Intravenöse Injektion

Nach einer zu schnellen i.v.-Injektion (innerhalb von 5 min) kann es bei Pferden, Rindern und Hunden zu Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall, Schweißausbruch und Unruhe, vermutlich durch enthaltene Lösungsvermittler, kommen. Aber auch eine Chelation mit Calcium im Blut kann die Ursache sein (McEvoy 1992a; Plumb 1999a). Eine Überdosis verstärkt die kardiovaskulären Wirkungen, deshalb sollte langsam und wenn möglich verdünnt i.v. appliziert werden (Kroker 1999b; Riviere 1995c).
 

Gastrointestinaltrakt

Nach oraler oder parenteraler Gabe kann es aufgrund einer direkten Reizung durch nicht resorbierten Wirkstoff oder durch eine Störung der physiologischen Darmflora zu Erbrechen, Meteorismus und Diarrhoe kommen. Es kann zu einer Superinfektion mit tetracyclinresistenten Keimen (Staphylokokken, E. coli, Clostridien oder Candida) kommen, welche zu Enterokolitiden bei Hamstern, Meerschweinchen und Pferden führen (Kroker 1999b; McEvoy 1992a).
 
Befinden sich Nahrungsmittel mit einem hohen Kationengehalt im Magen, können sich schwerlösliche Chelatkomplexe bilden, welche kaum resobiert werden. Durch die gleichzeitige Gabe eines Komplexbildners kann dies verhindert werden (Kroker 1999b).
 
Bei Kleintieren kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Anorexie und Durchfall kommen (Spoo 1995a; Riviere 1995c).
 
Pferde, die durch eine Operation, eine Anästhesie oder ein Trauma gestresst sind, können schwere, unter Umständen tödliche Durchfälle entwickeln (Plumb 1999a; Kroker 1999b).
 
Tetracyclin kann bei Rindern eine Pansentympanie hervorrufen (Kroker 1999b). Hohe orale Dosen hemmen die Mikroflora und führen zu einer ruminoretikulären Stase (Plumb 1999a).
 
Die Anwendung von Tetracyclinsorbat bei Masthühnern verursacht keine Nebenwirkungen, ausser einer Zunahme des Körpergewichts (Roy 1991a).
 
Bei Vögeln können bei Langzeittherapien mit Tetracyclin Infektionen mit Hefepilzen auftreten (Allen 2005a).
 

Immunsystem / Hypersensibilität

Tetracyclin kann zu Überempfindlichkeitsreaktionen wie Erythem, Urticaria oder Pruritus führen (McEvoy 1992a).
 
Vor allem Katzen vertragen Tetracyclin oral schlecht und können Kolik, Hyperthermie, Haarverlust und Depression zeigen (Plumb 1999a). Zudem kommt es zu einem Anstieg der Alanintransferase (Spoo 1995a; Riviere 1995c).
 
Bei Hunden kann Tetracyclin zu einem anaphylaktischen Schock führen (Spoo 1995a; Riviere 1995c).
 
Bei Kleintieren kann es zur Immunsuppression durch Herabsetzen der Chemotaxis und Phagozytenaktivität kommen (Spoo 1995a; Riviere 1995c).
 

ZNS-Effekte

Es kann zu Erbrechen und Ataxie kommen. Vor allem nach Gabe von Minocyclin wird von vestibulären Reaktionen berichtet (McEvoy 1992a).
 

Kardiovaskuläres System / Blut

Beim Rind kann es zu kardiovaskulären Nebenwirkungen kommen. Deshalb sollte Ca-borogluconat als Prämedikation gegeben werden (Riviere 1995c; Spoo 1995a). Bei der intravenösen Applikation von Zubereitungen mit Propylenglycol kann es bei Kälbern zu kardiodepressiven Wirkungen kommen (Plumb 1999a).
 
Eine zu schnelle i.v.-Applikation von Zubereitungen auf unverdünnter Propylenglycolbasis kann zu einer intravaskulären Hämolyse mit Hämoglobinurie führen (Plumb 1999a).
 
Während einer Langzeittherapie kann es zur Veränderung der Blutwerte kommen: Leukozytose, Neutropenie, Leukopenie, Lymphozyten, hämolytische Anämie und Thrombozytopenie (McEvoy 1992a).
 

Leber / Niere

Bei Tieren mit vorgeschädigter Leber kann Tetracyclin nach wiederholter Anwendung zu einer fettigen Leberdegeneration führen, vor allem wenn gleichzeitig eine renale Ausscheidungsstörung vorliegt (Kroker 1999b; Plumb 1999a; McEvoy 1992a).
 

Jungtiere

Tetracyclin sollte nicht während der Wachstumsphase verabreicht werden, da es sich in Epiphysenfugen ablagern und so zu Wachstumsstörungen führen kann. Es kann auch zu Einlagerungen im Zahnschmelz kommen und zu Gelbfärbungen führen (Steinmeyer 1998a; Kroker 1999b).
 

Falsche Lagerung

Bei zu hoher Temperatur oder Feuchtigkeit kann Tetracyclin durch Dehydratation zu Epianhydro- und Anhydroderivate metabolisiert werden. Diese sind nephrotoxisch und verursachen Glykosurie, Aminoazidurie und Proteinurie. Anhydrotetracyclin kann nach Lichteinwirkung eine Photodermatitis hervorrufen (Kroker 1999b).
 

Laborwerte

Bei Katzen wurde ein Anstieg der Alanintransferasen beobachtet (Spoo 1995a; Riviere 1995c).
 
Alle Tetracycline ausser Minocyclin führen bei der fluorometrischen Bestimmung der Harnkatecholamine zu falschen Werten. Bei der Kupfersulfat- oder der Glucoseoxidasemethode erhält man vermutlich durch die Ascorbinsäure falsch positive Uringlucosewerte (Plumb 1999a; McEvoy 1992a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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